Siegerland. Durchweg ein Drittel mehr Besucher als im Vorjahr: Der Super-Sommer für die Freibäder rund um Siegen ist noch lange nicht vorbei.

Konstant hohe Temperaturen und die weitreichende Aufhebung der Corona-Maßnahmen ließ die Besucherzahl steigen. Die Kommunen betrachten die extreme Trockenheit der letzten Wochen mit Blick auf die Wälder und Flüsse zwar mit Sorge, aber für die Freibäder in der Region ist die Wetterlage ideal. Die kommenden Tage sollen wechselhaftes Wetter bringen und könnten hier einen echten Kompromiss darstellen.

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Freibad Neunkirchen

„Die Besucherzahlen sind sehr gut – wir sind zufrieden“, sagt Sandra Wollin von der Gemeinde Neunkirchen, Managerin des Familienbades Freier Grund. Im Sommer 2021 hätten die teils strengen Corona-Regeln und viele Regentage die Badelaune deutlich gemindert. Nun seien die meisten Maßnahmen aufgehoben, ohne dass es vermehrte Corona-Fälle gegeben habe. Sorgen bereitet dem Freibad in Neunkirchen hingegen der deutliche Rückgang an Rettungsschwimmern. Alle zwei Jahre müssten die Frauen und Männer einen Erste-Hilfekurs sowie ein Rettungsschwimmerabzeichen ablegen. In der Corona-Pandemie, als die Bäder geschlossen waren, hätten allerdings keine Prüfungen abgelegt werden können. Zudem hätten sich viele Beschäftigte in der Zwischenzeit nach einem neuen Nebenjob umgesehen. Aufgrund dieses Personalmangels sei die gleichzeitige Öffnung des Hallenbads in diesem Jahr nicht möglich. Die Freibadsaison gehe noch bis zum 10. September. Am 11. September finde dann mit dem „Hundimfreibad-Tag“ noch einmal ein echtes „Highlight“ statt, sagt Sandra Wollin.

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Hundeschwimmen erfreut sich in Neunkirchen zum Saisonabschluss ungebrochener Beliebtheit.
Hundeschwimmen erfreut sich in Neunkirchen zum Saisonabschluss ungebrochener Beliebtheit. © Gemeinde Neunkirchen

Freibad Burbach

Auch in Burbach hat das sonnige Wetter die Badegäste ins Freibad gelockt. Wir sind „sehr gut ausgelastet“, sagt die Geschäftsführerin Gisela Leyener hierzu. Die Menschen seien froh, dass im Bezug auf die Corona-Pandemie endlich wieder ein Stück weit Normalität einkehren könne, sagt die Geschäftsführerin. „Gott sei Dank“ sei es nicht zu vermehrten Corona-Fällen gekommen. Mit Personalmangel habe das Sommerbad zum Glück nicht zu kämpfen. Sie seien eingespielt und ein „optimales Rettungsschwimmerteam“, so Gisela Leyener. Der Juli und August seien „top“ gewesen. Wenn das Wetter weiterhin stabil bleibt, würde über eine Verlängerung über Anfang September hinaus nachgedacht. Trotz der hohen Nachfrage würde jeder Badegast noch einen Platz zum Schwimmen und Verweilen finden. „Die Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft“, betont Gisela Leyener.

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Das Burbacher Freibad
Das Burbacher Freibad © Julian Maletz

Warmwasserfreibad Freudenberg

Die Stadtverwaltung sei mit dem bisherigen Verlauf der Freibadsaison sehr zufrieden, so Olaf Smolny vom Amt für Jugend, Sport und Soziales der Stadt Freudenberg. Bislang habe das Freudenberger Freibad 21.744 Besucher verzeichnen können, im Vorjahr seien zum gleichen Datum lediglich 9.983 Badegäste notiert worden. Grund für die Besuchersteigerung sei „in erster Linie die sehr gute Wetterlage in diesem Jahr“, sagt Olaf Smolny. Im Kontrast „zum doch eher verregneten Sommer 2021“ könne sich das Warmwasserfreibad in der Gambach in diesem Jahr über deutlich mehr Sonnentage freuen. Zudem punkte das Freibad mit „sehr günstigen Eintrittspreisen und einem Sommerticket für Schülerinnen und Schüler“, so Olaf Smolny. Bis Mitte September wird das Freudenberger Freibad voraussichtlich geöffnet bleiben.

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Das Warmwasserfreibad in der Gambach (Freudenberg)
Das Warmwasserfreibad in der Gambach (Freudenberg) © Julian Maletz

Geisweid und Kaan-Marienborn

Die Warmwasserfreibäder in Geisweid und Kaan-Marienborn konnten bereits in der laufenden Saison ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zu 2020 erzielen, sagt Dr. Sabine Schutz, Pressesprecherin der Stadt Siegen. Bis zum 8. August hätten das Freibad in Geisweid 33.543 und in Kaan-Marienborn 34.599 Badegäste besucht. In der Sommersaison 2020, mit Beginn der Corona-Pandemie, konnten im gesamten Zeitraum lediglich 22.379 Besucherinnen und Besucher in Geisweid und 21.678 in Kaan-Marienborn registriert werden. Aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren gestiegenen Besucherzahlen ziehe die Sport- und Bäderabteilung eine bislang positive Zwischenbilanz, so Sabine Schutz. Angestrebtes Ziel sei „für beide Freibäder wie immer, die 50.000er Besuchermarke zu knacken“, allerdings hänge dies „hauptsächlich von den Wetterverhältnissen der kommenden Wochen ab“, so die Pressesprecherin der Stadt Siegen. Insgesamt seien die Verantwortlichen mit den aktuellen Besucherzahlen „recht zufrieden“.

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Das Warmwasserfreibad in Geisweid
Das Warmwasserfreibad in Geisweid © Jürgen Schade

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Das Warmwasserfreibad in Kaan-Marienborn-Marienborn
Das Warmwasserfreibad in Kaan-Marienborn-Marienborn © Rene Traut

Naturerlebnisbad Deuz

„Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden“, sagt Rüdiger Honig, Vorsitzender des Trägervereins Freibad Deuz, mit Blick auf die Besucherzahlen. Ende Juli seien an die 9.000 Badegäste im Naturerlebnisbad gewesen, 3.000 mehr als 2021, aber auch 3.000 weniger als 2019, so Honig. Zu Beginn des Sommers habe man allerdings mit Sorge auf den Personalmangel in der Badeaufsicht geschaut. Nun sei zwar keine Vollzeitstelle besetzt worden, doch es hätten sich noch genügend Teilzeitkräfte gefunden. Die Rücknahme der Coronamaßnahmen habe nicht zu einem dramatischen Anstieg der Fallzahlen gefühlt. „Hier und da sei zwar auch eine Badeaufsicht betroffen“, doch im Allgemeinen sei die Lage übersichtlich, sagt der erste Vorsitzende des Naturerlebnisbads. Das Bad soll voraussichtlich noch bis Mitte September geöffnet bleiben.

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Rüdiger Honig im Naturerlebnisbad Deuz
Rüdiger Honig im Naturerlebnisbad Deuz © WP | Aaron Sayko

N-Flow Freizeitbad Netphen

Die derzeitige Wirtschaftslage wirke sich auch bei den Badegästen auf das Konsumverhalten aus, sagt Raik Richter, Geschäftsführer des Freizeitpark Obernautal GmbH Netphen. Vom 1. Juni bis 12. August diesen Jahres konnte das Freizeitbad 37.000 Badegäste zählen. Immerhin 30 Prozent mehr als letztes Jahr, aber trotzdem noch 20 Prozent weniger als in den Jahren vor Corona, so Raik Richter. Es gehe vorwärts, allerdings habe das Freizeitbad „bei so einem tollen Sommer“ mit mehr Besucherinnen und Besuchern gerechnet. Auf die Stimmung würde sich die anhaltende Corona-Pandemie kaum noch auswirken. „Der ein oder andere kommt mal mit Maske rein“, sagt der Geschäftsführer des Freizeitparks, ansonsten spiele Corona für die Badegäste kaum noch eine Rolle. „Die Leute sind zufrieden, dass es voran geht“.

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Das N-FLOW Freizeitbad in Netphen
Das N-FLOW Freizeitbad in Netphen © FON | FON

Hilchenbach und Müsen

„Die Besucherzahlen sind sehr gut“, sagt Hans-Jürgen Klein, Pressesprecher der Stadt Hilchenbach mit Blick auf die zwei von den Sportvereinen TuS Hilchenbach und TuS Müsen betriebenen Freibäder. Im Freibad Hilchenbach seien bis jetzt 17.000 Badegäste verzeichnet worden und in Müsen 15.000. Das Freibad Hilchenbach übertreffe damit die durchschnittliche Besucherzahl von 16.000 bereits jetzt leicht. Vor Corona habe das Natur-Freibad Müsen im Schnitt etwa 10.000 Badegäste erreicht, diese Zahl wird 2022 somit um 50 Prozent übertroffen. Klein vermutet, dass in der Corona-Pandemie die Leute den Freiraum des Naturfreibads sowie die gute Organisation vor Ort schätzen lernten. Eine „gewisse Vorsicht“ sei unter den Badegästen immer noch zu erkennen, es würde bewusst „ein wenig Abstand gehalten“. Allerdings sei die Stimmung bereits viel „ungezwungener“ als noch vor einem oder zwei Jahren. „Erfreulicherweise“ habe es auch keine vermehrten Corona-Fälle gegeben.

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Das Freibad Hilchenbach
Das Freibad Hilchenbach © Privat | Privat

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Das Naturfreibad Müsen
Das Naturfreibad Müsen © Steffen Schwab

Buschhütten

Das Freibad Buschhütten freut sich über die wieder gestiegene Nachfrage, sagt Schwimmmeisterin Delia Debus. Zum derzeitigen Zeitpunkt seien 48.272 Badegäste nach Buschhütten gekommen. Eine positive Entwicklung nach dem coronabedingt „deutlichen Absturz“ in 2020. Nun, da nahezu alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden, sei Debus „positiv überrascht“ von der Reaktion der Badegäste. Die Besucherinnen und Besucher seien wieder „viel entspannter“. Auch mit Blick auf kommende Regentage bleibe sie „zuversichtlich“. Natürlich würden Familien und Jugendliche vor allem kommen, wenn die Sonne scheint. Aber Sport- und Hobbyschwimmer würden sich auch von ein paar Regentropfen nicht den Spaß verderben lassen, sagt die Schwimmmeisterin.

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Das Warmwasserfreibad Buschhütten
Das Warmwasserfreibad Buschhütten © Lara Schulte

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