Netphen. Nach der Eishalle gibt es auch in der Georg-Heimann-Halle in Netphen immer mehr Mängel. Eine konkrete Verbesserung könnte besonders helfen.

„An allen Ecken sieht man die Verwahrlosung“, sagt Ortsbürgermeisterin Dorothee Spies über die Georg-Heimann-Halle. „Es ist unser Wohnzimmer, in dem wir schmelzen, weil die Anlage nicht funktioniert.“ Dorothee Spies nutzte die Bürgerversammlung in Netphen, um ihren Frust über die momentane Situation in der Georg-Heimann-Halle zu äußern. Eine konkrete Verbesserung schwebt ihr bereits vor.

Netphen: Wunsch nach einem Hausmeister in der Georg-Heimann-Halle

In der Halle fehle es dringend an einem Hausmeister, betont die Ortsbürgermeisterin. Es fehle jemand, der das Ganze im Blick hat und nicht nur einen Teil. Derzeit würden die Aufgaben aufgeteilt, es gäbe etwa einen Schließ- und einen Reinigungsdienst.

Ideen für Eishalle gesucht

Bürgermeister Paul Wagener machte im Rahmen der Bürgerversammlung auch nochmals auf die Eishalle aufmerksam. Es gebe einen Arbeitskreis mit Ratsmitgliedern, sachkundigen Bürgern sowie Vertretern aus der Kommunalpolitik und von der Stadtverwaltung, der über die Nachnutzung spreche. „Wenn man Ideen hat, sollte man sie an den Arbeitskreis herantragen“, betont Paul Wagener. Das Dach der Eishalle müsse auf jeden Fall abgerissen werden, dafür seien im Haushalt 300.000 Euro (mit Sperrvermerk) vorgesehen.

Die letzte Saison im Eisstadion endete im Frühjahr 2017. Seit rund fünf Jahren ist die Netphener Halle geschlossen. Im vergangenen Sommer bildete sich eine Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt einsetzte (wir berichteten).

„Ich fordere die Verwaltung auf, wieder einen Hausmeister einzustellen.“ Den hätte es mit dem Ehepaar Weber schon einmal gegeben und das Ganze hätte hervorragend funktioniert. Sie sei nicht die einzige, die sich einen Hausmeister für die Halle wünschen würde: „Wir müssen gehört werden.“ Nach der Eishalle (siehe Box) solle es keine weitere Halle im Zentrum Netphens geben, die „runtergewirtschaftet“ würde.

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Beigeordneter Andreas Fresen pflichtete ihr bei: „Es gibt einiges, was wir renovieren müssen.“ Doch die finanziellen Mittel fehlen derzeit. „Wir haben einen Investitionsstau“, sagt Andreas Fresen und zählt außer der Belüftungsanlage auch die Heizung auf, an der zu viele Parteien gleichzeitig „herumfummeln“ würden. Natürlich wolle die Stadtverwaltung die Halle nicht vernachlässigen. Und auch einen Hausmeister hält der Beigeordnete für richtig. „Es ist immer von Vorteil, wenn eine Person zuständig ist.“

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Einiges sei in der Halle bereits schon passiert, so habe die Stadtverwaltung Leitungen in der Küche austauschen lassen. Auch die Schimmelproblematik im 100-Mann-Raum (wir berichteten) wurde behoben. „Uns ist allen klar, was hier zu machen ist, aber ohne Geld geht es leider nicht“, betont Andreas Fresen. Genau aus diesem Grund habe ein Zuwendungsantrag für die Georg-Heimann-Halle „höchste Priorität“, Bürgermeister Paul Wagener habe gegenüber der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach den Sanierungsbedarf auch schon ausdrücklich angesprochen.

Georg-Heimann-Halle in Netphen: Notunterkunft für Geflüchtete

Die UWG-Fraktion hatte sich im Rat im Februar für einen Neubau der Grundschule Netphen neben der Georg-Heimann-Halle ausgesprochen (wir berichteten). Dafür müsste auch die Halle ertüchtigt werden. Sie könnte dann dem Schul- und Vereinssport, den jetzigen Nutzern und für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Damit würde die Stadtverwaltung zwei dringenden Bedürfnissen gerecht: Sie hätte eine zeitgemäße Halle und auch die Problematik, dass es jetzt und in den kommenden Jahren zu viele Schülerinnen und Schüler für zu wenig Schulen gibt, würde entzerrt. Mit diesem Weg könnten vermutlich auch Fördermittel gewonnen werden.

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Paul Wagener betonte bei der Versammlung, dass man im Haushaltsplan für die Georg-Heimann-Halle für nächstes Jahr Vorkehrungen treffen müsse. Derzeit wird die Halle auch als Notunterkunft für Geflüchtete bereitgehalten – für den Fall, dass alles andere voll ist.

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