Burbach. In Burbach beantragen immer mehr Menschen einen Glasfaser-Anschluss bis ins Haus. Die Begeisterung ist groß, Anträge sind weiter möglich.

Den Worten folgen Taten: Einstimmig hatten sich die Ratsmitglieder am 3. Mai 2022 für die Errichtung eines kommunalen BurbacherGlasfasernetzes in Bürgerhand sowie für die Gründung einer eigenen Netzgesellschaft ausgesprochen. Die Ratsfrauen und Ratsmänner stehen weiterhin voll hinter diesem zukunftsweisenden Infrastrukturprojekt: Zahlreiche von ihnen haben sich privat bereits für einen Glasfaser-Hausanschluss entschieden. Vor der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Bürgerhaus gaben jetzt weitere Mandatsträgerinnen und -träger ihre Anträge persönlich nebenan im GREENFIBER-Beratungsbüro (Marktplatz 7) ab, wie die Gemeinde in einem Schreiben mitteilt. Sie alle verbindet ein gemeinsames Ziel: Burbach soll glasfaserschnell werden.

Burbach: Breite Unterstützung für das Glasfasernetz in der Gemeinde

„Ich bin begeistert und nehme das Angebot in Anspruch. Ich lebe in einem Haus mit zwei Haushalten. Meine Tochter macht auch mit. Wir sind nur noch nicht dazu gekommen, den Antrag auszufüllen“, sagt Renate Tewes (SPD). Das will sie in den kommenden Tagen nachholen. „Meinen eigenen Antrag habe ich schon abgegeben. Zum meinem jetzigen Vertrag ist das vom Preis kein Unterschied“, hat Peter Dumke (CDU) festgestellt. „Und der Glasfaseranschluss ist etwas für die Zukunft. Ich denke da auch an meine Kinder und Enkel.“ Ähnlich denkt Peter Fronober (SPD): „Ich sehe das Glasfaserprojekt sehr positiv. Ich habe auch mit meinen Kindern darüber gesprochen und die sehen das auch so.“

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„Das ist ein erfreuliches und wichtiges Zeichen, dass unsere Ratsmitglieder vorangehen und auch privat Farbe bekennen und mit ihrer Unterschrift ihrer Begeisterung und ihrem Vertrauen in das Projekt Ausdruck verleihen. Nicht zuletzt tragen sie natürlich dazu bei, dass wir bis zum 30. Juni die erforderliche Anschlussquote erreichen“, sagt Bürgermeister Christoph Ewers, der ebenfalls schon seinen Antrag für einen FTTH-Anschluss („Fiber to the home“, also Glasfaser bis ins Haus) ausgefüllt hat.

Schnelles Glasfasernetz in Burbach: Das sind die Voraussetzungen

Rund 30 Prozent der Burbacherinnen und Burbacher müssen mitmachen, damit das Glasfasernetz Burbach tatsächlich eigenwirtschaftlich errichtet werden kann. Die ersten Informationsveranstaltungen in den Dörfern stimmen den Verwaltungschef optimistisch, das Ziel zu erreichen. In Holzhausen und Wahlbach etwa informierten sich jeweils über 100 Interessierte über das Projekt und nahmen die Gelegenheit wahr, viele wichtige (und kritische) Fragen insbesondere zur Technik und den notwendigen Tiefbauarbeiten zu stellen. „Die hohe Beteiligung dabei sowie die vielen Gespräche, die ich in den vergangenen Wochen mit den Bürgerinnen und Bürgern geführt habe, zeigen, wie wichtig der Zugang zu schnellem und sicheren Internet inzwischen geworden ist – auch und gerade hier im ländlichen Raum“, stellt der Bürgermeister fest.

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„Der Anschluss an schnelles Internet gehört mittlerweile zur Grundversorgung, ähnlich wie Strom und Wasser“, bringt es Philipp Korinth, Leitung Kundenbeziehung bei GREENFIBER, auf den Punkt. Dass der Bedarf in Burbach da ist, spürt auch er deutlich. „Das Interesse ist hier, auch im Vergleich zu anderen Regionen, die wir erfolgreich ans Glasfasernetz angeschlossen haben, sehr hoch.“ Im Nachgang zu den ersten Informationsveranstaltungen sei die Besucherfrequenz im Beratungsbüro sprunghaft angestiegen. Kaum jemand gehe ohne unterschriebenen Antrag wieder nach Hause.

Glasfasernetz in Burbach: Hier können sich Bürgerinnen und Bürger informieren

In der kommenden Woche haben die Burbacherinnen und Burbacher noch einige Male die Gelegenheit, sich zu informieren:

9. Juni, Burbach, ab 15 Uhr GREENFIBER-Day vor dem Bürgerhaus

9. Juni, Burbach, 18 Uhr, Informationsveranstaltung im Bürgerhaus

10. Juni, Lützen, 18 Uhr, Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus

13. Juni, Würgendorf, 18 Uhr, Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus

14. Juni, Gilsbach, 18 Uhr, Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus

Die Entscheidung, jetzt auf Glasfaser umzusteigen, ist besonders attraktiv, unterstreicht die Gemeinde in ihrer Mitteilung: Wer bis zum Stichtag 30. Juni 2022 einen Hausanschluss beantragt, erhält diesen kostenlos, d. h. es fallen keine Baukosten an, lediglich eine einmalige Anschlussgebühr von 50 Euro. Bedingung hierfür ist lediglich ein Internet-Vertrag mit GREENFIBER für ein oder zwei Jahre.

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Wer anschließend zu einem anderen Provider wechseln möchte, kann dies tun, denn das Glasfasernetz Burbach steht allen Telekommunikationsanbietern gegen eine gesetzlich vorgegebene Pachtgebühr offen, wie es weiter heißt. Wer nach dem Stichtag einen FTTH-Anschluss beantragt, zahlt während der etwa zweijährigen Ausbauzeit einen geringen Baukostenzuschuss von pauschal 500 Euro. Ist das Netz fertiggestellt und haben die Bagger die Gemeinde verlassen, fallen die realen Baukosten für jeden weiteren Anschluss an. Durchschnittlich muss dann mit 2.500 bis 3.500 Euro gerechnet werden.

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Das Beratungsbüro in der Burbacher Ortsmitte (über Ernstings Family) ist von Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet. Informationen zum Glasfasernetz Burbach sowie zu den Tarifen für Privathaushalte gibt es unter www.greenfiber.de/burbach; Antragsunterlagen, auch die Grundstückseigentümererklärung für Burbach, sind unter www.greenfiber.de/service zu finden.

Glasfasernetz in Burbach: Das ist der Hintgrund

Anlass für die Gemeinde Burbach, gerade jetzt die Initiative zu ergreifen und ein kommunales Netz zu errichten, ist eine Bundesförderung, („weiße Flecken“) über die im Kreis Siegen-Wittgenstein rund 4.000 unterversorgte Adressen (weniger als 30 Mbit/s) mit einem kostenlosen Glasfaseranschluss versorgt werden. Kostenvolumen 119 Millionen Euro (gefördert 114 Millionen Euro), wobei die Gemeinde mit 660.000 Euro Eigenanteil beteiligt wird. In Burbach werden so 242 Adressen angeschlossen – zu wenig nach Ansicht von Verwaltung und Politik. Gemeinsam mit der Firma GREENFIBER, die den Zuschlag für den geförderten Ausbau erhalten hatte, wurde daher über die Möglichkeit eines flächendeckenden Ausbaus bis zur „letzten Milchkanne“ gesprochen, von dem alle Burbacherinnen und Burbach profitieren.

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Andere Telekommunikationsanbieter geben bislang nicht zu erkennen, in absehbarer Zeit einen Komplettausbau anzustreben. Auch eine zu erwartende weitere Förderung des Bundes („graue Flecken“) wird noch einige Zeit auf sich warten lassen und keine Lösung für alle Haushalte bieten. Der eigenwirtschaftliche Ausbau über die zu gründende Netzgesellschaft, in der die Kommune den größeren Anteil halten wird, ist der schnellste Weg, Burbach ans Glasfasernetz zu bringen. Die Gründung der Breitband Burbach GmbH und der Bau des Netzes selbst steht unter dem Vorbehalt der zu erreichenden Anschlussquote von 30 Prozent, also etwa 2000 Anschlussadressen.

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