Dann zog es ihn in die Ferne ins schöne bayerische Oberstaufen, wo er so viel praktische Erfahrung sammelte, dass er bald danach seinen zweiten Meisterbrief als Klempner erwarb und in seine Siegerländer Heimat zurückkehrte. „Wommer da net mo wat zosame mache?“, fragte ihn sein Chef Erwin Rübsamen im breiten Siegerländer Platt. Der war 1981 nahe am Rentenalter und hatte noch keinen Nachfolger für seine Firma gefunden. Karl-Friedrich Bublitz willigte ein und erinnert sich noch heute dankbar an die Großzügigkeit Erwin Rübsamens: „Da ich das Geld für die Firmenbeteiligung nicht aufbringen konnte, hat er es mir geliehen.“

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Umzug in die Käner Ortsmitte und Neubau

Ein Jahr später erwarb er seinen Heizungsbauer-Meisterbrief und übernahm dann mit Beginn des Jahres 1990 die Firma Rübsamen mit ihren fünf Beschäftigten komplett, von denen drei auch heute noch dabei sind. Der Umzug in Richtung Käner Ortsmitte mit großem Hallenanbau, der anschließende Kauf der alten Aral-Tankstelle mit benachbartem Wohnhaus, deren Komplettabriss und dem auch architektonisch wunderbar gelungenen Neubau, der 2015 bezogen wurde: Karl-Friedrich Bublitz hat in seinen 50 Berufsjahren viele Veränderungen in Gang gesetzt und seine Firma mit Mut, Weitsicht, aber auch Bodenhaftung für die Zukunft gut aufgestellt.

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Doch er weiß nur allzu gut, dass er das ohne seine Frau Brigitte nie geschafft hätte: In Köln geboren, kam sie schon im Kindergartenalter ins Siegerland. „Als Studentin wohnte ich im alten Rübsamen-Haus und bin dort meinem Mann begegnet“, erzählt sie. Sie wollte Lehrerin für Englisch und evangelische Religion werden und schloss ihre Ausbildung an der Uni Siegen erfolgreich ab, entschied sich aber für die Familie, denn inzwischen waren die Söhne Dirk und Jan dazugekommen. „Ich bin dann Schritt für Schritt in die Firma eingestiegen“, sagt sie, inzwischen für Buchhaltung und Finanzen verantwortlich. Und für Sachverständigen-Texte. Denn ihr Mann ist als „Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Arnsberg“ auch bei kniffligen Streitthemen gefragt.

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Die nächste Generation: Meister und Ingenieur

Der 1991 geborene Dirk machte nach seinem Realschulabschluss mit 16 Jahren seine Berufsausbildung „ganz bewusst“, wie er sagt, nicht im Familienbetrieb, sondern beim Kollegen Heimel in Rudersdorf. Anschließend ging er zur Meisterschule nach Karlsruhe und erwarb schon mit 21 Jahren den Meisterbrief zum „Installateur- und Heizungsbauer“, der nun im Besprechungsraum der Firma neben den drei Meisterbriefen seines Vaters hängt. Durch Weiterbildungen in Karlsruhe wurde er zum „Betriebswirt des Handwerks“ und „Staatlich geprüfter Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker“ und ist nun seit 2013 fest im Familienbetrieb dabei.

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Der drei Jahre jüngere Jan absolvierte nach seinem Abitur am Siegener Gymnasium am Löhrtor in Aachen das Studium für Bauingenieurwesen. Den Bachelor-Abschluss hat er schon, sein Master ist in Arbeit. „Nebenberuflich“, wie Vater Karl-Friedrich betont, denn hauptberuflich ist er in dem Familienbetrieb für die Planung der Dachentwässerungsanlagen für Großprojekte und die Einteilung der Monteure zuständig.

Kaan und die Welt: Spezialist für große Kunden

Die Dachentwässerung ist ein wichtiges Standbein der Erwin Rübsamen GmbH geworden. Fast alle großen deutschen Automobilhersteller von Mercedes über Audi bis zu BMW, Logistikzentren in ganz Europa wie die des Dänischen Bettenlagers, Flugzeughallen der Lufthansa und Großhallen in Schweden und der Türkei: Überall, wo Entwässerungskonzepte für riesige Hallendächer, Trink- und Löschwasseranlagen, Energie- und Wärmekonzepte für Industriebetriebe gebraucht werden, sind die Spezialisten aus Kaan gefragt und oft wochenlang unterwegs, um die Pläne vor Ort umzusetzen.

Sonntags wird gemeinsam gefrühstückt

Doch bei aller Internationalität vergisst Familie Bublitz nie, wie alles angefangen hat: mit Kunden aus der Umgebung. Wenn eine Heizung ausfällt oder ein Wasserhahn tropft, ist immer ein Monteur zur Stelle, um schnell helfen zu können. Problembewältigung gilt auch für die Familie Bublitz ganz privat: „Auch bei uns herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Aber wir reden stets offen und ehrlich miteinander und finden immer eine gemeinsame Lösung“, sagt Karl-Friedrich Bublitz. Dazu trägt auch das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen bei. Das funktioniert schon deswegen ganz einfach, weil Eltern und Söhne alle in Volnsberg, dem kleinsten Ortsteil von Siegen, zu Hause sind. In einer Sache sind sich alle aus der Familie Bublitz aber immer einig: „Ohne unsere engagierten Mitarbeiter wäre diese Erfolgsgeschichte nicht möglich gewesen.“

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