Freudenberg. Es knallt, es raucht, es ist bunt – und zauberhaft: Die Freilichtbühne Freudenberg macht aus „Alice im Wunderland“ wirklich ganz großes Kino.

Endlich ist es wieder soweit: Nach langer Coronapause geht es auch auf der Freilichtbühne hoch oben über dem Flecken wieder richtig los. Da ist „Alice im Wunderland“ genau der richtige Theaterstoff: Vorwiegend für das ganz junge Publikum, bunt, laut, spektakulär, musikalisch und mit jeder Menge Pyrotechnik.

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Doch schon vorher bemerken die jungen und alten, kleinen und großen Theatergäste, wie sorgfältig die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter diese Spielzeit-Premiere vorbereitet haben. Etwa, dass die Wartezeit bis zum Vorstellungsbeginn durch eine beeindruckende Show von Seifenblasen-Virtuosen überbrückt wird. Und auch, dass auf den Besucherstühlen Sitzkissen liegen, was bei den kühlen Temperaturen eine besonders gute Idee ist. Gastfreundlichkeit zeigt sich oft in Kleinigkeiten.

Freilichtbühne Freudenberg: „Alice im Wunderland“ – große Bilder auf großer Bühne

„Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll ist ein Klassiker der Kinderliteratur, der auch mehrmals verfilmt wurde. 1951 als Zeichentrickfilm in den Walt-Disney-Studios und 2010 unter der Regie von Tim Burton mit den Hollywoodgrößen Johnny Depp, Anne Hathaway und Alan Rickman. Also liegt die Messlatte auch für ein ambitioniertes Liebhaber-Ensemble sehr hoch. Doch die Technik der Freudenberger Freilichtbühne ist dank zweier Drehbühnen in der Lage, auch einen Theaterstoff zu meistern, der auf zwei Handlungsebenen spielt. Und das Ensemble ist in der Lage, auf dieser großen Bühne auch große Bilder zu erzeugen.

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Das fängt schon mit der ersten Szene an, als Alice (Luisa Assing) von ihrer gouvernantenhaften Hauslehrerin (Elke Ohrndorf) in die Geheimnisse des Kuchenbackens eingeweiht wird. Besser gesagt: Werden soll, denn Alice hat ihre eigenen Lebenspläne und Fantasien – andere, als für den ihr zugedachten Zukünftigen, den jungen Herrn von Vogelbach, eine „vorzeigbare Ehefrau“ zu werden. Alice sperrt sich musikalisch. Ihr Lied „Immer muss ich alles soll’n, ich will auch mal etwas woll’n“ gehört zu den Ohrwürmern, die auch noch im Gedächtnis bleiben, wenn das Theaterstück nach zwei Stunden zu Ende ist.

Mit viel Nebel wird aus der großen (Luisa Assing) die kleine Alice (Pauline Brügger). Nur geschrumpft kann sich ins Wunderland eintreten. Keine Sorge: Sie kehrt später wieder zu ihrer normalen Größe zurück.
Mit viel Nebel wird aus der großen (Luisa Assing) die kleine Alice (Pauline Brügger). Nur geschrumpft kann sich ins Wunderland eintreten. Keine Sorge: Sie kehrt später wieder zu ihrer normalen Größe zurück. © Unbekannt | Wolfgang Leipold

Freilichtbühne Freudenberg: „Alice im Wunderland“ mit beeindruckenden Effekten

Alice schafft es aber, einen Schlüssel zu der Tür zu finden, die sie in eine andere Welt führen wird. Durch diese kleine Tür kommt sie jedoch nur, indem sie sich durch einen Trank schrumpfen lässt und so mitten im Wunderland landet. Großartig, wie Regie und Technik es mit Hilfe von viel Nebel hinbekommen, aus der großen Alice eine kleine Alice (Pauline Brügger) zu machen, die im besagten Wunderland vielen schrägen Typen begegnet. Unter anderen den Zwillingen Zwiddeldum (Mark Jonathan Schreiber) und Zwiddeldei (Merle Clemens), die mit ihren aberwitzigen Buchstabenverdrehern („Dielen Vank“ und „Schitteböhm“) die Lacher auf ihrer Seite haben. Und natürlich schafft es die Freudenberger Theatertechnik auch, durch eine kleine Explosion aus der kleinen Alice wieder die große Alice zu machen, die – so ganz nebenbei – eine verblüffende Ähnlichkeit miteinander haben.

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Die Verantwortlichen der Freudenberger Freilichtbühne haben sich auch einiges einfallen lassen, was spektakuläre optische und akustische Effekte angeht. Da blitzt es, knallt es, wabern Nebelschwaden oder schweben Seifenblasen ins Publikum. Überhaupt werden die Zuschauer von Anfang an ins Geschehen einbezogen: Durch La Ola-Wellen, Spiele mit übergroßen fliegenden Bonbons oder auch dem Einfall, das Publikum zu einem musikalischen Nicht-Geburtstags-Fest im Reggae-Rhythmus einzuladen. Dass am Ende alle Rätsel gelöst werden und sich Alices Reise ins Wunderland als Traum entpuppt, wird dann fast nebensächlich.

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Was bleibt: Die Freudenberger Freilichtbühne hat mit ihrem Programm „Alice im Wunderland“ einen Traumstart hingelegt. Alle Theaterfreunde sind nun auf „Wochenend und Sonnenschein“ gespannt, das in zwei Wochen Premiere hat.

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