Freudenberg. Fallende Inzidenzen erlauben Auftritte der Freilichtbühne Freudenberg. Nach langer Pause geht es im Juli los. Karten könnten schnell weg sein.

Ihre komplette Spielzeit musste die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg im vergangenen Jahr absagen. Jetzt macht der niedrige Inzidenzwert die Auftritte an der frischen Luft wieder möglich. Unter Beachtung der Corona-Regeln und mit gewissen Vorkehrungen finden bereits Mitte Juli Premieren statt: Für die Kleinen gibt es „Räuber Hotzenplotz“, auf das Stück „Sind denn alle verrückt geworden?“ können sich die Erwachsenen freuen. Interessierte sollten schnell sein – denn aus Vorsicht vor Ansteckungen gibt es wenig Plätze und Termine.

Spielplan der Freilichtbühne Freudenberg

Das Erwachsenenstück sei „eine Eigenkreation“ berichtet Christian Wallhäuser, der bei der Freilichtbühne für Presse und Marketing zuständig ist. Bekannte Szenen aus den Stücken der letzten Jahre würden in „Sind denn alle verrückt geworden?“ verarbeitet. Es sei jedoch „kein unzusammenhängendes Medley“, vielmehr gebe es eine Rahmengeschichte, die das Ganze einfasse, „und die Szenen aus den anderen Stücken dann in einen neuen und hoffentlich unterhaltsamen Zusammenhang“ bringe.

Am 10. Juli ist die Premiere – am Tag darauf die des Kindertheaterstücks „Räuber Hotzenplotz“.

Danach sind allerdings drei Wochen Spielpause vorgesehen. Erst ab dem 7. August geht es richtig los.

Bald ist die Spielzeit dann auch schon wieder vorbei, denn: „Wir machen eine verkürzte Saison bis 12. September und nur wenige Aufführungen“, sagt Christian Wallhäuser. Das Erwachsenenstück wird an sieben, das Kinderstück an elf Terminen zu sehen sein. Auch die Karten seien begrenzt, auf 200 bis 500 Plätze pro Aufführung, „auch wegen der Abstände im Zuschauerraum.“

Es seien gewisse Auflagen zu erfüllen. Welche das konkret sind, werde jeweils kurzfristig vor den Terminen bekannt gegeben. „Ob man beispielsweise einen Test braucht und wie das Ganze genau abläuft“, so Wallhäuser. „Solange die Zahlen weiter fallen, gehen wir davon aus, dass es so funktioniert, wie wir das geplant haben.“

Proben in Freudenberg erst seit Kurzem in Präsenz möglich

„Wir freuen uns sehr, dass die Situation aktuell so ist, dass wir wieder spielen können“, spricht Wallhäuser für das gesamte Kollektiv der Freilichtbühne. Lange habe man darauf hin geplant. Bereits vergangenen Sommer hätten die Vorbereitungen begonnen, als man sich fragte: „Was können wir alternativ spielen, wo nicht so viele Rollen beteiligt sind? Wie bindet man trotzdem unsere Kinder- und Jugendgruppen mit ein?“ Hier bot sich das Stück „Räuber Hotzenplotz“ an. Auch die Idee, dass das Erwachsenenstück eine Zusammenstellung von Szenen der letzten Jahre beinhalten solle, hatte die Umstände der Pandemie als Hintergrund: „Das machte uns die Proben etwas leichter, weil wir nicht alles neu einstudieren mussten.“ Denn auch die Probezeit war ja durch die Kontaktbeschränkungen verkürzt.

„Leseproben“ konnten immerhin über Video-Konferenzen stattfinden, „sodass wir schonmal ein Gefühl für die Szenen und für die Texte hatten.“ Vor zwei Wochen fanden dann die ersten Proben draußen statt: „Das ist ja unser Vorteil, wir spielen an der frischen Luft“ – mit Masken und Tests, manche seien auch bereits geimpft. „Wir sehen zu, dass wir uns möglichst sicher verhalten.“

Förderung der Freudenberger Freilichtbühne durch den Landesverband

Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, helfe auch die neue Bestuhlung im Zuschauerraum der Freilichtbühne – „sodass wir nur noch Einzelsitze haben und keine Bänke mehr“, erklärt Christian Wallhäuser. Nur so könne man die Einhaltung der Abstände gewährleisten, denn man könne abzählen und festlegen: „Jetzt bleiben hier zwei Plätze frei, oder wir machen Schachbrettbesetzung.“ Die Zuordnung fester Sitzplätze sei auch wichtig für die Nachverfolgbarkeit, wenn sich jemand hinterher als positiv herausstellen sollte.

Finanzielle Unterstützung, unter anderem für die Bestuhlung, erhielt die Freilichtbühne Freudenberg von Förderprogrammen wie „Neustart Kultur“. Auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützte die Freudenberger als eine von 14 westfälischen Freilichtbühnen mit einer Finanzspritze über 5000 Euro für Pflaster- und Beton-Arbeiten sowie für den Bau einer neuen Stützmauer. Man zeige sich damit als „verlässlicher Partner der Bühnen mit Amateurtheaterspielbetrieb“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger in einer Pressemitteilung. Man fördere damit auch „das ehrenamtliche Engagement der Spielvereine, das viele Familien in der Region“ erreiche. Westfalen-Lippe habe im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands eine ungewöhnlich hohe Dichte von Theatern in der freien Natur.

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