Freudenberg. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte muss die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg eine Spielzeit komplett streichen.
Die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg sagt ihre 66. Spielzeit ab – zumindest für dieses Jahr. Es wird am 6. Juni keine Premiere für das Dschungelbuch geben und am 13. Juni auch keine Erstaufführung der Verwechslungskomödie „Wochenend und Sonnenschein“. Die für 2020 geplanten Stücke sollen im Sommer 2021 aufgeführt werden.
Seit 1954 wird jeden Sommer am Kuhlenberg in Freudenberg Theater gespielt. „Häufig wurden technische und personelle Widrigkeiten überwunden und immer wieder dem oft unangenehmen Siegerländer Wetter getrotzt“, erinnert der Verein in seiner Pressemitteilung, „aber nie sind mehr als mal ein paar Vorstellungen ausgefallen“. Umso schwerer sei dem Vorstand der Freilichtbühne die Entscheidung gefallen, die komplette Spielzeit abzusagen.
Verbleibende Zeit für Proben wäre zu kurz
Seit September 2019 liefen die Saisonvorbereitungen auf Hochtouren, aber schon seit einer Woche ruhten die bereits im Januar begonnenen Probenarbeiten der Freilichtbühne in Freudenberg. Mit dem Erlass des NRW-Gesundheitsministers sei seit dem Wochenende klar, dass, zumindest bis Ende April die Arbeit in Gruppen für Vereine untersagt ist. „Unter diesen Bedingungen ist an eine rechtzeitige Fertigstellung der Kulissen oder technischen Vorbereitungen nicht zu denken.“ Selbst wenn ab Anfang Mai wieder Proben möglich gewesen wären, hätten keine Aufführungen auf gewohntem Niveau mehr vorbereitet werden können.
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„Die aktuelle Lage zwang den Vorstand zu dieser zwar bitteren, aber verantwortungsvollen, Entscheidung für die Vereinsmitglieder, die Zuschauer und den Traditions-Verein insgesamt“, heißt es in der Mitteilung der Freudenberger Bühne. Indem die aktuell geplanten Stücke „Das Dschungelbuch“ und „Wochenend und Sonnenschein“ um ein Jahr verschoben und im Sommer 2021 aufgeführt werden, werden die bisher getätigten Investitionen und die bisher geleistete Arbeit geschützt.
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Vorstand: „Wir sind sehr unglücklich“
Aktuell lasse sich nicht abschätzen, wie sich der Ausfall der Spielzeit 2020 auf den Verein auswirkt. Die Aktiven seien allerdings zuversichtlich, dass sich Wege finden werden, den Verein über diese schwere Zeit zu retten und danken allen Freuden und Förderer jetzt schon, die sie mit Rat und Tat und finanzieller Unterstützung auf diesem Weg begleiten.
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„Wir wissen um die Bedeutung unseres Vereins für die Region und sind sehr unglücklich“, so Harald Bruch, 1. Vorsitzender der Freilichtbühne, „aber wir hoffen darauf, dass die Zuschauer uns treu bleiben und wir uns alle möglichst bald wieder gesund auf der Freilichtbühne in Freudenberg wiedersehen“.
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