Freudenberg. In Freudenberg steht die Sanierung des Freibads an. Problem: Eine Edelstahlwanne lässt das Schwimmerbecken unter Wettkampfnorm schrumpfen.
Ohne Entscheidung in Sachen Freibadsanierung ist die gemeinsame Sitzung von Bau- und Verkehrsausschuss sowie Sport- und Kulturausschuss zu Ende gegangen.
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Der Beschluss soll nun nächste Woche im Rat erfolgen. Allerdings gibt es eine deutliche Positionierung. Am Montag, 9. Mai, will die Verwaltung eine Ergänzungsvorlage in die Fraktionen schicken. Es wird auf eine zweigeteilte Bauphase hinauslaufen, die Arbeiten am Kinderbecken sollen so schnell wie möglich beginnen.
Vorschlag in Freudenberg: Aus einem Becken zwei machen
Stefan Blau, Freibadplaner aus Koblenz, stieß mit seinen Vorstellungen auf weitgehende Zustimmung. Hauptproblem allerdings: Durch die vorgegebene Sanierung im Bestand muss eine Edelstahlwanne in das jetzige Becken eingesetzt werden, dessen Länge sich danach ganz knapp, aber entscheidend unterhalb der für Wettkampfnormen entscheidenden 50 Meter befände.
Nach Blaus Vorstellungen sollte auch die Breite verändert werden, um mehr Platz um das Becken herum zu schaffen. Seine Alternativlösung liefe darauf hinaus, zwei separate Anlagen zu bauen. Das Schwimmerbecken würde danach nur noch 25 Meter lang sein, damit aber wieder innerhalb der Wettkampfnormen.
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Dazu werde es ein richtiges Nichtschwimmerbecken geben, mit allerdings reduzierter Gesamtfläche. Die Kosten, ungeachtet fast schon erwarteter Steigerungen durch den Krieg in der Ukraine, würden sich bei 2,8 Millionen für die Gesamtlösung befinden, 100.000 Euro mehr für die Zweiteilung. Die stößt dennoch im Laufe der Sitzung auf wachsende Zustimmung der Stadtverordneten, zumal sich auch die Vertreter des Stadtsportverbandes und des DLRG positiv äußern.
Technik in Freudenberg noch weitgehend in Ordnung
Bei der Technik müsse kaum etwas getan werden, nur die nötigsten Sanierungsarbeiten, betont Stefan Blau. Schwieriger sei das beim Kinderbecken, das nach heutigen Normen eigentlich eine komplett eigene Wasseraufbereitung brauche. Allerdings könne es auch an die vorhandene angeschlossen werden, weil die Kapazitäten dafür in Freudenberg ausreichten.
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Entscheidend wird danach die Frage, ob es ein gemeinsames Bauprojekt geben solle, oder doch lieber zwei, wenngleich dadurch zusätzliche Kosten entstünden und teils vorläufige Leitungen gelegt werden müssten. Nach seinem Verständnis gehe es doch dabei vor allem um die Sicherheit, sagt Achim Loos (CDU). Das Kinderbecken sei dringend sanierungsbedürftig, müsse also in jedem Falle angegangen werden. Da gebe es einen entsprechenden Ratsbeschluss, stimmt Bürgermeisterin Nicole Reschke zu, und ist sich zugleich mit ihrem Kämmerer einig, dass es auch möglich sei, für dieses Projekt Fördermittel zu bekommen.
Freudenberger Kämmerer: Aktuell keine Fördertöpfe für große Becken
Dennoch werde notfalls auch ohne gestartet. Weil es um die Kinder gehe und auch ein solcher erster Schritt bereits zu einer höheren Attraktivität des Bades führen werde. Da müsse da noch entschieden werden, wie die Wasserhöhe aussehe, erklärt Stefan Blau. Bislang gebe es ein zweigeteiltes Becken, mit einem tieferen Bereich. Sollte die Politik sich aber nebenan für die von ihm vorgeschlagene, separate Nichtschwimmerlösung entscheiden, entstehe dort die Möglichkeit, ein echtes Kinderbecken zu bauen. Darauf läuft es nun hinaus.
Umgekehrt macht Kämmerer Julian Lütz aber auch deutlich, dass es aktuell keine Fördertöpfe für die großen Becken gäbe. Das wird zu einem weiteren Argument, jetzt so schnell wie möglich mit der Sanierung des Kinderbeckens zu beginnen, die dann möglicherweise sogar im Winter gelingen könne.
Nach einer gut 20-minütigen Pause mit viel Diskussionen im Raum und auf dem Flur wird die große Übereinstimmung über die Fraktionsgrenzen hinweg deutlich. Dazu gehört auch die Zustimmung zu einer neuen Sprunganlage und einem Energiesparkonzept.
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