Badespaß in Warteschleife: Welche Freibad-Variante wird es denn nun? Auch beim Freudenberger Hallenbad bewegt sich erst einmal nichts.

Freudenberg. Mitte September war im Freudenberger Bauausschuss über die Sanierung des Freibades beraten worden, respektive ließen sich die Mitglieder Informationen über Möglichkeiten und Kosten geben. Eine Entscheidung hatten sie damals auf den November vertagt, wollten zunächst ähnliche Infos zum angedachten Neubau eines Hallenbades abwarten. Die wurden nun in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Schul- und Sportausschuss vorgelegt.

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Freibad: Trotz mehr Informationen keine Entscheidung

Die Entscheidung über das Freibad wurde noch einmal verschoben. Dies geschah gegen die erklärte Meinung der CDU, die gern schon vor Weihnachten einen Beschluss gehabt hätte. Die Vorlage der Verwaltung listete die unterschiedlichen vom Ingenieurbüro gemachten Vorschläge auf und empfahl den Einstieg in „Planungen zur Sanierung des vorhandenen Schwimmerbeckens und Kinderbeckens“.

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Achim Loos forderte für die Christdemokraten hingegen die Festlegung auf eine bestimmte Variante und die Entscheidung darüber noch für den gleichen Abend. Es sei genug diskutiert worden, betonte Loos und befürchtete, bei einer weiteren Verschiebung einmal mehr ins Frühjahr zu rutschen, am Ende wieder zur Fliesensanierung greifen und das Bad dafür erst einmal wieder schließen zu müssen. Dabei plädierte er für die Beckenkopfsanierung mit den Werkstoffvarianten Folie und Edelstahl. Das Kinderbecken solle daneben möglichst zeitnah saniert werden.

Einigkeit herrscht nur beim Verzicht auf ein Cabriodach

Die SPD sprach sich für eine Verschiebung aus. Anke Flender wollte vor einer Entscheidung noch einmal die Fachleute des Arbeitskreises „Schwimmen“ nach deren Meinungen und Präferenzen befragen. Für die FDP verlangten Marc Krügl und Stefan Hesse ebenfalls mehr Bedenkzeit. Hesse warnte unter anderem davor, sich voreilig auf die reine Beckenkopfsanierung festzulegen. Zeichneten sich hinterher andere Schäden und eine weitergehende Sanierung ab, müsse dann möglicherweise alles wieder neu gearbeitet werden.

Einigkeit herrschte nur über den ersten Teil des Beschlussvorschlages, auf das mögliche „Cabriodach“ für das Freibad zu verzichten. Danach kam es im Bauausschuss zu einem Patt, was als Nein gewertet wurde, während der Schulausschuss den Verwaltungsvorschlag mit knapper Mehrheit annahm. Immerhin gab es zum Schluss eine Übereinkunft, die Entscheidung auf keinen Fall, wie von der CDU befürchtet, im Arbeitskreis treffen zu lassen.

Hallenbad: Es kostet mehr als 5 Millionen Euro

Der Gelsenkirchener Architekt Reinhardt Eule war vor einigen Wochen von der Stadt mit einem Machbarkeitsgutachten beauftragt worden und legte Entwürfe für zwei Größenordnungen einer Anlage in unmittelbarer Nähe zum Freibad vor, mit dem die Verwaltung ihren unabdingbaren Verpflichtungen zum Schulschwimmen gerecht werden möchte.

Abhängig von einem Nichtschwimmerbecken mit einer Bahn­enbreite von zwei Metern und einer Gesamtfläche von 1600 Quadratmetern, oder 2,50er Bahnen mit größerer Tiefe und 2500 Quadratmetern rechnete er mit einer Nettoinvestition zwischen 5,5 oder 6 Millionen Euro, die sich bei einem zusätzlichen Kinderbecken noch einmal um etwa 700.000 Euro erhöhte.

Das Geld für ein Hallenbad ist nicht da

Die vorhandene Freibad-Technik sei weitgehend nutzbar, reiche allerdings für einen Parallelbetrieb nicht aus. Eule ging von einer Bauzeit von etwa 18 Monaten aus, die auf den Freibadbetrieb keinen Einfluss habe.

Derzeit könne ein solches Projekt nicht dargestellt werden, warf Kämmerer Julian Lütz ein. Das gehe nur mit Förderprogrammen, die aber erfahrungsgemäß immer wieder einmal auch kurzfristig aufgelegt würden. Gerade für solche Zwecke sei es doch gut, entsprechende Pläne dann schon einmal in der Schublade zu haben, fand Karl-Heinz Moser für die SPD und auch schön, „einfach mal träumen zu können!“ Das sei es aber auch, „wir haben das Geld nicht“, warnte Achim Loos vor zu viel Euphorie.

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