Freudenberg. In Freudenberg soll das Warmwasserfreibad in der Gambach erneuert werden. Eine Komplettsanierung mit Edelstahl ist geplant

Das Warmwasserfreibad in der
Gambach soll für rund 1,828 Millionen Euro saniert werden. In einer gemeinsamen Sitzung sprachen sich in Freudenberg der Bau- und Verkehrsausschuss und der Ausschuss für Schule, Sport, Familie und Soziales einstimmig für eine Komplettsanierung mit Edelstahl aus.

Drei Alternativen für das Freibad in Freudenberg

Das auf Freibäder spezialisierte Planungsbüro Antec aus Koblenz hatte im Auftrag der Stadt Freudenberg eine Machbarkeitsstudie zur Erneuerung des Freibades erstellt. Drei Alternativen wurden darin aufgezeigt: Eine Teilsanierung, bei der lediglich der Beckenkopf erneuert würde, eine Bestandssanierung, bei der nur die Fliesen im oberen Wandbereich und am Beckenkopf ersetzt würden und die Komplettsanierung.

„Diese Alternative ist bezüglich der Herstellungskosten die teuerste, im Hinblick auf eine langfristige Perspektive, unabhängig vom eingesetzten Werkstoff, die nachhaltigste Lösung“, urteilen die Experten in der Machbarkeitsstudie. Die Komplettsanierung kann mit Edelstahl, Folie oder einer Kombination durchgeführt werden.

Parteien in Freudenberg einig

Während die Verwaltung in der Beschlussvorlage die Komplettsanierung mit einer Edelstahl-Folienkombination vorschlug, sprachen sich alle Parteien für die etwa 200.000 Euro teurere Variante mit ausschließlich Edelstahl aus. „Wir wollen Schwimmen in Freudenberg ohne Verfallsdatum möglich machen“, sagte Achim Loos (CDU). Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit sei die dafür nötige Investition vertretbar.

Arno Krämer (SPD) stimmte dieser Argumentation zu. Vor einiger Zeit habe man noch ganz anders über das Thema diskutiert. „Gut, dass wir uns die Zeit genommen haben“, sagte Krämer.

Freudenberg hofft auf Geld von Bund und Land

Baudezernent Matthias Tanger stellte verschiedene Förderprogramme von Bund und Land vor, bei denen sich Freudenberg um finanzielle Unterstützung für die Sanierung bewerben könne. Die aussichtsreichste Fördermöglichkeit ist ein Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, mit dem 45 Prozent der Kosten gedeckt würden. Dieser Betrag könne durch weitere Förderprogramme erhöht werden, einen Eigenanteil von mindestens 10 Prozent müsse Freudenberg aber erbringen. Bewerbungsschluss ist der 30. Oktober. Verschiedene Programme habe das Land kürzlich aufgesetzt, hier sei aber noch nicht klar, ob die Freibadsanierung eine Chance auf Fördermittel habe. Außerdem müssen dafür bereits konkrete Planungen vorliegen, so Tanger.

Es sei elementar für dieses Projekt, diese Fördermittel zu akquirieren, ergänzte Kämmerer Julian Lütz. Auf Nachfrage von Kornelia Busch-Pfaffe (CDU), ob er den Eigenanteil auf dem Schirm habe, antwortete Lütz: „Seien Sie versichert, ich werde die Finanzen im Blick behalten“ und erntete dafür einige Lacher.

„Zeit spielt jetzt eine große Rolle“ sagte Arno Krämer im Hinblick auf die Bewerbungsfristen und die anstehende Kommunalwahl. Die Verwaltung müsse sicherstellen, alle Leistungen fristgerecht zu erbringen, um sich um die Fördermittel bewerben zu können, notfalls solle man sich dafür externe Hilfe holen.

Freudenberger Rat entscheidet im September

Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, die Edelstahl-Sanierung zu planen – dafür werden zusätzlich 200.000 bereit gestellt – und sich um Fördermittel zu bewerben. Auch die Planungen eines Lehrschwimmbeckens, das ganzjähriges Schwimmen ermöglicht, sollen vorangetrieben werden. Abschließend entscheidet der Rat Anfang September über den Vorschlag. Wenn alles glatt läuft, sollen schon zum Start der Freibadsaison 2021 alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein.


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