Siegen-Wittgenstein. Zum Ende der Ferien meldet sich die Bezirksschülervertretung Siegen-Wittgenstein: Es gibt Baustellen an den Schulen – nicht nur wegen Corona.
Trotz des Krieges in der Ukraine und der weiterhin bestimmenden Corona-Lage in den Schulen hat die Bezirksschülervertretung Siegen-Wittgenstein (BSV) in den letzten Wochen weiter an den maßgeblichen Punkten ihres Arbeitsprogrammes gearbeitet.
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Kooperation mit Jugendparlament Siegen
„Bereits seit langem arbeiten wir mit dem Siegener Jugendparlament zusammen“, berichtet Franziska Kollmann, BSV-Vorstand. Die Zusammenarbeit wurde nach einer gemeinsamen Zoom-Konferenz im Februar nun auch offiziell beschlossen. „Diese offizielle Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt, der die gemeinsame Arbeit jetzt offiziell festhält.“, sagt Arne Callies, Mitglied im Jugendparlament Siegen.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass es seit 2018 endlich die BSV in Siegen-Wittgenstein gibt, nachdem wir 2014 bereits eine Vernetzung der Schülervertretungen im Stadtgebiet Siegen angeregt hatten.“ Die Kooperationsvereinbarung hält unter anderem einen Informationsaustausch zwischen den beiden Organisationen, sowie die Organisation von Projekten fest. „JuPa und BSV sind zwei wichtige Stimmen der Jugend in unserer Region – wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit“, sagt Bezirksschülersprecher Jost Hoffmann.
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Rückblick auf vier Jahre
Am 12. März 2022 blickte die BSV Siegen-Wittgenstein auf ihr vierjähriges Bestehen zurück. „Das Jubiläum war für uns ein Grund, auf unsere bisherigen Erfolge zurückzublicken und uns auf die zukünftige Arbeit vorzubereiten“, erklärt Jost Hoffmann. Seit ihrer Gründung hatte die BSV vier Bezirksvorstände und drei Bezirksschülersprecher: Fabian Menn (März 2018 – Juli 2019), Leopold Schlüter (Juli 2019 – September 2020) und Jost Hoffmann (seit September 2020). „Seit unserer Gründung haben wir viel für die Schülerinnen und Schüler in der Region erreicht“, sagt die stellvertretende Bezirksschülersprecherin Lisa Hackler. Exemplarisch nennt die BSV hier die gute Vernetzung auf Landesebene, den Dialog mit der Politik in der Region und den Austausch mit den Schülerinnen und Schülern im Kreisgebiet. „Wir freuen uns sehr auf die nächsten vier Jahre mit den Schülerinnen und Schüler in Siegen-Wittgenstein und darüber hinaus“, sagt Jost Hoffmann.
Berufsberatung und Ukraine-Projekte
„Es war uns wichtig, dass wir nicht nur über die Pandemie sprechen“, sagt Bezirksschülersprecher Hoffmann. „Im Bildungssystem gibt es neben Corona viele weitere Baustellen, die es anzupacken gilt.“ Ein wichtiger Themenschwerpunkt der letzten Bezirksdelegiertenkonferenz war, neben dem Austausch zwischen den Schülervertretungen, der gemeinsame Workshop zum Thema: „Berufsberatung der Zukunft“. So hielt die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Siegen einen Impulsvortrag über ihre Tätigkeit an den Schulen im Kreis.
Im Anschluss diskutierten die Schülerinnen und Schüler und sammelten Vorschläge, wie die Berufsberatung ihr aktuelles Angebot für die Schülerinnen und Schüler erweitern und optimieren könnte. Zum Ende bildeten die Delegierten einen Arbeitskreis „Ukraine“ für alle Schülerinnen und Schüler im Kreis, der Projekte zum Ukraine-Krieg planen soll, um sich für mehr Toleranz und Frieden an den Schulen stark zu machen.
Defizite: Schulsozialarbeit und Digitalisierung
Mit dem zunehmenden Wegfall der Corona-Maßnahmen fordert die Bezirksschülervertretung eine langfristige Exit-Strategie für die Schulen. „Das Ziel sollte der Wegfall aller Maßnahmen sein, das ist klar. Das muss jedoch kontrolliert und stufenweise erfolgen“, sagt Lisa Hackler. „Wir brauchen erstens einen Plan für den Wegfall der Schutzmaßnahmen und zweitens einen Plan für die Folgen der Pandemie im Bildungssektor“, fordert Jost Hoffmann.
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„Corona hat neue Probleme im Schulsystem geschaffen und alte Probleme vergrößert.“ So müsste insbesondere an der Digitalisierung und dem Mangel an Schulsozialarbeitern gearbeitet werden, aber auch an einer inhaltlichen Anpassung der Lehrpläne. Wichtig ist den Schülerinnen und Schülern, dass alle Abschlüsse in der Debatte und in den Entscheidungen berücksichtigt werden. „Wir müssen sowohl die fachlichen als auch die sozialen Defizite der Schülerinnen und Schüler aufarbeiten. Hier sind wir alle gefragt“, sagt der Bezirksschülersprecher.
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