Siegen. Aus jeder Menge gehäkelter Quadrate hat Ute Lennartz-Lembeck ein riesiges Tipi gebaut. An der Kinderklinik in Siegen wird es zum Friedensort.
Am Anfang war es eine Hilfe gegen den „Corona-Blues“, nun wird es zum Friedensort: Das große Häkeltipi des Bezirksverbandes Siegerländer Frauenhilfe steht zurzeit auf einer Wiese auf dem Gelände der DRK-Kinderklinik auf dem Wellersberg in Siegen.
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Dort soll das kunterbunte Textilzelt ein „Zeichen des Friedens und der Gemeinschaft und des weltweiten Zusammenhalts sein“, wie die Remscheider Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck, Initiatorin der Häkeltipis, betont.
Eine Botschaft, die bestens zu ihrem Kunstprojekt passt: Denn Tipis nach Lennartz-Lembecks Konzept sind immer Gemeinschaftsprojekte und entstanden seit 2012 bereits in ganz Deutschland, in Brüssel, Kenia, Taiwan und den USA – und im vergangenen Jahr eben auch im Siegerland.
Quadrate aus Polyacryl in Siegen
Der Bezirksverband Siegerländer Frauenhilfe, zu dem etwa 60 Frauenhilfegruppen in Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Siegen gehören, hatte 2021 dazu aufgerufen, 15 mal 15 Zentimeter große Quadrate zu häkeln – Grannys. Die Idee dahinter: Das gemeinsame Handarbeits-Projekt sollte den Corona-Blues und das Gefühl der Isolation während der Pandemie vertreiben. Die Resonanz war überwältigend: Aus insgesamt 1200 Grannys konnten die handarbeitsbegabten Damen der Frauenhilfe um Projektkoordinatorin Silke Kötz schließlich das große Tipi zusammenhäkeln.
Die Quadrate bestehen aus Polyacryl, damit das Tipi draußen stehen kann und das Material bei Nässe nicht schimmelt.
Wegen Krieg in Ukraine umgewidmet
Mit der Wiese hinter dem Sozialpädiatrischen Zentrum der DRK-Kinderklinik wurde nun ein Ort gefunden, an dem das Tipi erstmals aufgestellt werden kann und wo es schon von weitem an seinen bunten Farben erkennbar ist. „Was für ein wunderbarer, leuchtender Ort, genau das brauchen wir jetzt“, sagte eine der ersten Besucherinnen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine widmete die Frauenhilfe das Tipi kurzerhand zum Friedensort um.
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Das entspricht dem Grundgedanken ihres Projekts, wie Künstlerin Lennartz-Lembeck unterstreicht. Ein Tipi könne nur entstehen, „wenn Menschen zusammenarbeiten, erkennen, dass jedes einzelne Stück wichtig ist und so ein stabiles Gesamtgewebe entstehen kann“.
Das Tipi steht bis Samstag, 21. Mai, auf dem Wellersberg – einfach vorbeikommen.
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