Siegerland. Vom Siegerlandmusuem in Siegen über die Qulturwerkstatt in Deuz zum Bender-Gelände in Ferndorf: Hier werden Regionale-Sterne gesammelt.

Regionale trifft Regionale. Der „Wanderspace“ zum Beispiel, ein Regionale-Projekt der Siegener Uni, das Kunst übers Land bringt, macht Station beim Deuzer „Q“, der „Qulturwerkstatt“, die der gleichnamige Verein im Gebäude einer Schreinerei in Deuz aufbaut – ein „Dritter Ort“ für Kultur, Bildung und Begegnung, wiederum ein weiterer Oberbegriff für Projekte aus der Regionale-Landschaft.

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Dass so vieles miteinander vernetzt ist, ist kein Zufall bei der Südwestfalen-Regionale 2025. „Es gibt immer mehr Projekte, die in der Region miteinander verwoben sind“, stellt Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur, fest, bei der auch für diese zweite Südwestfalen-Regionale die Fäden zusammenlaufen. Bei der ersten, im Jahr 2013, standen im Vordergrund vor allem „viele gute Lösungen, die vor Ort geholfen haben“--- Siegens neue Ufer sind da wohl prominentestes, deutschlandweit bekannt gewordenes Beispiel.

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Der Rahmen

Das allerdings ist nicht der einzige Unterschied zwischen beiden Regionalen. Es gibt noch zwei weitere:

Das Budget speist sich zu einem bedeutenden Teil aus Mitteln der EU, maßgeblich ist der Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die EU denkt in Sieben-Jahres-Zeiträumen. Das hat bei der Regionale 2013 gepasst, während nun mitten im Vorbereitungsprozess auf das nächste Präsentationsjahr 2025 eine neue Förderperiode einsetzt. Die Bewerber können erst in diesem Jahr richtig Gas geben. Was dazu führen wird, dass die Zahl der derzeit 99 Projekte noch deutlich steigen wird.

Das Budget wird geteilt. 2013 standen an EFRE-Mitteln 60 Millionen Euro zur Verfügung, in diesem Durchgang sind es nur 30 Millionen. Die andere Hälfte bekommt die zeitgleich stattfindende Regionale Rheinisches Bergland, das mit dem Oberbergischen Kreis direkt an Südwestfalen angrenzt.

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Die Inhalte

Die Südwestfalen-Regionale hat ihre Projekte in die drei Oberthemen „Raum gestalten“, „Gesellschaft stärken“ und „Wirtschaft und Arbeit weiterentwickeln“ gegliedert, denen wiederum Unterthemen zugeordnet sind, die ihrerseits lokale Vorhaben um sich gruppieren.

Raum gestalten: Dazu gehören zum Beispiel die „Mobilität fürs echte Leben“, in der der „Autoarme Alte Flecken“ in Freudenberg seinen Platz gefunden hat, und das „Smart Living“, zu dem neben dem Kodorf Erndtebrück (Co-Working und Wohnen auf Zeit) auch das Kreuztaler Bender-Gelände („Holz. Stahl. Digital“) gehört.

Gesellschaft stärken: Da ist „Kultur@Südwestfalen“ eine der Projektgruppen. Darin ist die Deuzer Qulturwerkstatt verortet, ebenso die Erweiterung des Siegener Siegerlandmuseums in den Burgstraßen-Bunkern („Zeit. Raum. Region“) und die „Digitale Stadtgeschichte(n)“ als besondere Stadtführung durch die Freudenberger Altstadt.

Wirtschaft und Arbeit weiterentwickeln: Im Unterthema „Digitale Bildung“ hat das bereits umgesetzte, mit drei von drei Regionale-Sternen qualifizierte Projekt „DigiMath4Edu“ seine Platz, der digitalisierte Mathematikunterricht, den die Siegener Uni mit Schulen in Siegen-Wittgenstein und Olpe umsetzt. Bei den „Echten Wert-Schätzen aus Südwestfalen“ sind die „Nachhaltigen Lebensmittelketten“ (um das Online-Kaufhaus Lozuka) und „Natur digital begreifen“ (mit dem Naturschutzbund im Siegener Tiergarten) aus Siegen angedockt.

Im Wirtschaftsausschuss des Kreistages hebt Hubertus Winterberg besonders das Vorhaben auf dem Ferndorfer Bender-Gelände hervor, das „Mut und Qualität“ zeige. „Holz. Stahl. Digital“ sei ein „sehr gutes Beispiel“ für ein Regionale-Projekt. „Wir sind sehr gespannt, wie sich das entwickelt.“ Ulrich Haas (SPD) fragt allerdings auch, wo der Baustoff Holz nach der Borkenkäfer-Kalamität überhaupt herkommen soll. „Wir verkaufen den Rest, und dann sind wir fertig. Oder wollen wir das Holzt wieder einführen?“ „Die Waldbauern sitzen mit am Tisch“, antwortetet der Regionale-Geschäftsführer. Die Wald- und Holzwirtschaft der Zukunft („Was passiert, wenn keine Fichte mehr da ist?“) sei ebenso Thema: „Auch deshalb ist das Projekt so wichtig.“

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