Wilden. Die Arbeiten in und am Landeskroner Weiher in Wilnsdorf laufen und damit die Vorbereitungen für die A-45-Brückensprengung. Vieles gibt es zu tun.

Die Arbeiten in und am Landeskroner Weiher gehen voran. Nachdem alle Fichtenbäume im näheren Bereich schon vor Monaten gefällt und beseitigt wurden, ist nun der Weiher an der Reihe. Der sogenannte Mönch, der eine Regulierung des Wasserstandes ermöglichte, wurde entfernt und ersetzt. So konnte der Wasserspiegel rund dreieinhalb Meter abgesenkt werden, das Wasser floss größtenteils ab. Zuvor wurde ein großer Teil des Fischbesatzes elektrisch abgefischt und umgesetzt. Das Absenken des Wasserspiegels ist nötig, weil die von 1965 bis 1967 gebaute Talbrücke „Landeskrone“ in diesem Jahr noch gesprengt werden soll.

Wilnsdorf: Landeskroner Weiher – so laufen die Arbeiten bisher

Auf der linken Seite der Landeskrone montieren Bauarbeiter derzeit hölzerne Sperrwände, denn dahinter befindet sich im oberen Bereich das Naturschutzgebiet. In den letzten Monaten vor dem Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher laufen Erkundungsbohrungen am Damm. Das Überlaufbauwerk, wie auch der Damm selbst, stammen aus dem Jahr 1890 – ein kontrollierter Abfluss des Wassers konnte nicht garantiert werden.

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Der neue Mönch soll dafür sorgen, dass während der fünfeinhalbjährigen Bauzeit niemals zu wenig Wasser im Weiher stehen wird. Aufgrund von Messungen hat der Weiher dann auf der Restfläche noch nicht mal einen Meter Wassertiefe, bedenkt man noch die Schlammstärke mit.

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Bis 2027 kann dann im Landeskroner Weiher aufgrund der Bauarbeiten nicht mehr geschwommen werden. Von den mehr als 13.000 Quadratmetern Wasserfläche sind nun rund 6000 Quadratmeter übrig, um den Rest Fischbestand zu erhalten. Zudem geht es um den Schutz der Wasserfledermaus.

Wilnsdorf: Landeskroner Weiher war und ist beliebtes Ausflugsziel

1890 wurde der Staudamm errichtet, um die Wasserkraft für die nahe gelegene Grube Landeskrone nutzen zu können. Der Weiher spielte für den Bergbau eine wichtige Rolle. Darüber hinaus war und ist der Landeskroner Weiher ein beliebtes Ausflugsziel: In der Umgebung gehen viele Menschen spazieren, einige nutzten den Weiher zum Boot fahren, Angeln oder im Winter zum Eislaufen.

Der Mönch wurde am Landeskroner Weiher in Wilnsdorf-Wilden abgebrochen, damit das Wasser ablaufen konnte.
Der Mönch wurde am Landeskroner Weiher in Wilnsdorf-Wilden abgebrochen, damit das Wasser ablaufen konnte. © Jürgen Schade | Jürgen Schade

Vor fast 100 Jahren wurde dort, im noch ungeteilten Stausee, sogar Rudern vom örtlichen Sportverein angeboten.

Aufräumarbeiten in Rinsdorf und Rälsbach

In diesem Jahr sind die letzten beiden alten Brückenhälften der Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach gesprengt worden. Anke Bruch von Autobahn Westfalen erklärt: „Die Aufräumarbeiten an beiden Brücken dauern bis Ende April. Mitte Mai starten die Bauarbeiten für die zweiten Teilbauwerke in Fahrtrichtung Frankfurt.“

Zunächst werden die Fundamente für die Pfeiler gegossen. Beide Ersatzneubauten sollen voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt sein.

Später wurde mit der Hütte, die heute der Angelverein sein Eigen nennt, sogar ein kleiner Kiosk aufgebaut und ein Bootsverleih betrieben. Bereits von 1965 bis 1967 mussten die Wildener für den damaligen Bau der Autobahnbrücke auf ihren Weiher verzichten. Nun ist es wieder soweit.

A45-Brückensprengung Wilnsdorf: Dann wird die neue Brücke vermutlich fertig

Für die Sprengung der Brücke muss ein vier Meter hohes Fallbett aus Sand und Steinen aufgeschüttet werden, dorthin können dann die Trümmer der Brücke fallen.

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Derzeit werden die Baustraßen gebaut, teilt Autobahn Westfalen mit. Im Frühjahr folgt die Einrichtung der Mittelstreifenüberfahrten, im Sommer wird der gesamte Verkehr auf die Brückenhälfte in Fahrtrichtung Frankfurt gelegt. Im Oktober steht dann die nächste Sprengung an: die Brückenhälfte in Fahrtrichtung Dortmund. Voraussichtlich 2027, so Anke Bruch von Autobahn Westfalen, wird diese neue Brücke fertig sein.

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