Siegen-Wittgenstein. SPD, CDU und Grüne erweitern Forderungen zu ÖPNV-Leitlinien für Siegen-Wittgenstein: Taktverkehr bis 23 Uhr und echter On-Demand-Verkehr.

Die Kreistagsfraktionen von SPD, CDU und Grünen haben einen gemeinsamen Antrag zu den ÖPNV-Leitlinien für Siegen-Wittgenstein gestellt. Konkret gefordert werden:

die Verlängerung der S.-Bahn von Köln über Au hinaus bis Siegen;

ein neuer Regionalexpress Siegen-Bad Berleburg mindestens vier Mal am Tag.

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„Der Antrag geht deutlich weiter, als es der bisherige Vorschlag der Verwaltung vorsah“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Eine wichtige Funktion soll aus Sicht der drei Fraktionen dabei auch ein individuell zu nutzender On-Demand-Verkehr spielen, der bisher noch überhaupt nicht im Kreisgebiet angekommen sei. „On-Demand ist die Zukunft und gewährt deutlich mehr Flexibilität als eine starre Buslinie“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Sittler.

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Stillgelegte Strecken reaktivieren

Eine weitere Forderung ist, dass es sowohl eine Expressverbindung zwischen Siegen und Bad Berleburg und weiter nach Marburg als auch eine S-Bahn-Verbindung von Köln bis ins Oberzentrum geben soll. Bislang endet die S-Bahn in Au an der Sieg. „Der Bahnverkehr muss noch besser ausgebaut sein, um den Pendlerinnen und Pendlern ein noch bessere Angebot machen zu können, auf den Pkw zu verzichten, auch im Zeichen des Klimaschutzes“, so Thomas Börger, Sprecher der Grünen im Kreistag. Zudem soll geprüft werden, ob die stillgelegten Bahnverbindungen zwischen Bad Berleburg und Frankenberg und zwischen Finnentrop/Attendorm und Köln wieder reaktiviert werden können.

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Überall Stundentakt bis 23 Uhr

Die drei Fraktionen wünschen sich für alle elf kreisangehörigen Kommunen deutlich bessere Taktungen für den Bus-ÖPNV. Die Hauptachsen Siegen - Kreuztal - Netphen - Freudenberg beispielsweise sollen dabei in der Zeit von 4 bis 20 Uhr in einem 15-Minuten-Takt bedient werden, die Hauptachse Siegen-Neunkirchen im 30-Minuten-Takt. Generell müsse auf allen Linien zwischen 4 und 23 Uhr ein Stundentakt gesichert sein; bisher sollte dies nur bis 20 Uhr gewährleistet werden.

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Einfachere Tarife, niedrigere Fahrpreise

Neben der Infrastruktur sind die Tarife ein weiterer großer Punkt. Der ÖPNV sei bisher auch deshalb für viele Bürgerinnen und Bürger keine Alternative, weil die Preisstruktur nicht attraktiv sei. „Wir müssen hier einfache Lösungen finden, dazu gehört auch die länderübergreifende Zusammenarbeit mit Hessen und Rheinland-Pfalz. Wir leben in einem Drei-Länder-Eck, das muss auch bei den Tarifen Berücksichtigung finden“, erklärt Hermann-Josef Droege, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Alles andere ist Bürokratie pur und ist fahrgastfeindlich“, so Droege weiter.

Über den Antrag wird zuerst im Wirtschafts- und Mobilitätsausschuss am Mittwoch, 16. März beraten, ehe er am 25. März zur Abstimmung im Kreistag liegt.

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