Ferndorf. Das Heimatmuseum Ferndorf ist auch für junge Gäste spannend. Die Ideen für die Runderneuerung werden konkreter.

Die Klassen 3 der Grundschule an Dreslers Park haben mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern das nahe gelegene Heimatmuseum in Ferndorf besucht, nachdem sie sich zuvor im Rahmen des Sachunterrichts mit der Schule - früher und heute beschäftigt hatten.

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Der Besuch

Katrin Stein, Vorsitzende des Museumsvereins, führte die Klassen durch das Haus. Sie berichtete über die historische Schule, in der das Museum untergebracht ist, und das Lernen früher.

Die Kinder konnten auf einer Schulbank Platz nehmen und auf einer alten Schiefertafel schreiben. So konnten sie nachempfinden, wie das Lernen damals stattfand. Besonders beeindruckten die alte Bücher- oder Schultasche, die die Kinder auf den Rücken ziehen konnten. „Das war schon etwas anderes, als der Schulranzen von heute“, stellt Lehrer Dr. André Dorn fest.

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Interessant fanden die Kinder, welches Spielzeug die Kinder früher hatten und wie die Menschen früher lebten. Bei der Betrachtung der Ausstellungsstücke und dem Nachempfinden der Schule mit Schulbank, Schiefertafel, Schultasche und Schultafel waren alle der Meinung, dass Schule heute schöner sei.

Die weiteren Pläne

Zukünftig soll das Museum wieder häufiger als außerschulischen Lernort genutzt werden, kündigt der Museumsverein an, der die Trägerschaft für das Haus von der SGV-Abteilung Ferndorf übernommen hat.

Veranstaltungsraum: Derzeit wird im Haus umgebaut: Im Erdgeschoss entsteht ein Veranstaltungsraum mit Küche, zur Ferndorfer Straße angebaut wird eine öffentliche Toilettenanlage. Mit dem Durchgang zum Museum entsteht zugleich ein barrierefreier Zugang ins Erdgeschoss – dorthin muss bisher die Treppe zum Haupteingang überwunden werden. Konkreter werden mittlerweile auch die Überlegungen zu den Inhalten der Dauerausstellung. 

Kontakte

Schulklassen, die das Museum besuchen wollen, können sich bei Katrin Stein melden: 0160/97234321.Wer den Flohmarkt nicht abwarten möchte, kann donnerstags zwischen 18 und 20 Uhr zum Stöbern vorbeischauen.Ein Museumsfest wird zum Tag des offenen Denkmals am zweiten September-Wochenende geplant. In diesem Rahmen wird die Übergabe des Hauses vom SGV an den neuen Museumsverein gefeiert.

Wirtschaftsgeschichte im Erdgeschoss

Wirtschaftsgeschichte: Im Erdgeschoss wird die Ferndorfer Wirtschaftsgeschichte präsentiert. Dank der großen Spende der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt konnten Maschinen und Werkzeugeangeschafft werden, die für den Umbau im Erdgeschoss benötigt werden. Mit Fachfirmen spricht der Verein über Verdunkelung, Schließsystem und Alarmanlage. „Es ist also schon einiges passiert, aber es gibt auch noch viel zu tun“, berichtet Katrin Stein im Newsletter an die Vereinsmitglieder.

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Depot: Dr. Corinna Nauck, Leiterin des Wilnsdorfer Museums, und der Historiker Andreas Bingener waren vom Museumsverein zum Besuch des Hauses eingeladen worden. Sie gaben die Empfehlung, die beheizbaren Räume des Dachgeschosses vor allem als Depot zu nutzen. Ob das Museum dort Depotführungen anbieten darf, ist offen. „Aus dem Dachgeschoss gibt es nämlich keine geeigneten Rettungswege, so dass Publikumsverkehr hier eigentlich nicht möglich ist“, stellt Katrin Stein fest.

Heimatmuseum Ferndorf: An der Seite zur Ferndorfer Straße soll eine WC-Anlage angebaut werden.
Heimatmuseum Ferndorf: An der Seite zur Ferndorfer Straße soll eine WC-Anlage angebaut werden. © Steffen Schwab | Steffen Schwab

Wohnen im 18. bis 20. Jahrhundert als Schwerpunkt

Wohnkultur: Die Historiker schlugen außerdem vor, die heimische Wohnkultur vom 18. bis 20. Jahrhundert zu einem Schwerpunktthema der Dauerausstellung zu machen. „Damit würde unser Museum ein Alleinstellungsmerkmal in der Siegerländer Umgebung besitzen.“

Blick ins Heimatmuseum Ferndorf: Eine Wohnstube lädt zur Zeitreise ein.
Blick ins Heimatmuseum Ferndorf: Eine Wohnstube lädt zur Zeitreise ein. © WP | Steffen Schwab

Flohmarkt: Derzeit werden Exponate müssen gesichtet und inventarisiert werden. Im Dachgeschoss werden Exponate eingelagert, die künftig nur bei Sonderausstellungen gezeigt werden. Zugleich wird sich das Museum von Exponaten trennen, „da wir aus allen Nähten platzen“. Dazu soll es im April oder Mai einen Flohmarkt geben. Verkauft werden dort aber nur Gegenstände, für die andere Museen oder Sammlungen keine Verwendung haben und die auch nicht an ihren Ursprungsort zurückkehren können.

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