Siegen. Der Siegener IT-Spezialist Datesec will Beschäftigte ans Unternehmen binden. Dafür reichen Sicherheit und gutes Gehalt allein nicht mehr aus.
Wie gestaltet man Zukunft? Wie verändert man Arbeitskultur und Sinnstiftung im Job? Fragen, denen sich das Siegener IT-Unternehmen Datasec nach eigenen Angaben stellt. Geschäftsführer Sebastian Weber ist Mitglied im Senat der Wirtschaft in Berlin und hat dort aus der Gremienarbeit diese Fragestellungen mitgebracht. Im Führungsteam im Unternehmen, dazu gehören auch Tobias Wilsmann und Tobias Weber, sei man sich sofort einig gewesen, dass in der Beantwortung dieser Fragen „der Schlüssel für die langfristige Zukunft im Unternehmen liege“, wie es in einer Mitteilung heißt.
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Längst sei Arbeiten nicht mehr eine reine Leistungsperformance, sondern erfülle einen Lebens- und Gestaltungszweck. „Das bedeutet für uns ein Umdenken und Neuausrichten. Ein spannender Prozess, bei dem wir sicher noch einen langen Weg zu gehen haben“, erklärt Sebastian Weber. „Aber immerhin haben wir schon ein ordentliches Stück Wegstrecke zurückgelegt.“
Siegen: Datesec will in Sachen Mitarbeiter-Bindung kontinuierlich hinzulernen
Begleitet werde Datasec in diesem Prozess von dem externen Rating-Unternehmen EcoVadis – und sei nach der ersten Evaluation überrascht und zufrieden, wie den Ausführungen weiter zu entnehmen ist. „Die aktuellen Bemühungen um Nachhaltigkeit zahlten sich aus“, schreibt das Unternehmen. Die Siegener zählten schon jetzt zu den besten 25 Prozent aller untersuchten Unternehmen – und das seien immerhin weltweit mehr als 75.000 Firmen.
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„Auch wir haben im Prozess viel dazu lernen können. Es reicht heute bei der Werbung von Fachkräften nicht mehr, Sicherheit und ein gutes Gehalt bieten zu können. Arbeiten ist vor allem eine Frage der Sinnstiftung. Wir haben uns diesem Prozess offen gestellt und nachgebessert“, erklären Sebastian Weber und Tobias Wilsmann. „Unsere Lernkurve zeigte tatsächlich vor ein paar Jahren noch nicht nach oben“, so Wilsmann.
Datesec Siegen: Beschäftigte legen zunehmend mehr Wert auf Nachhaltigkeitsziele
Die Anzahl der Führungskräfte, denen die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen sehr wichtig sei, steige seit Jahren und habe sich während der Corona-Pandemie nahezu verdoppelt. Unternehmen, die Fragen dazu nur unzureichend beantworten können, hätten das Nachsehen. Die ökologische, soziale und ethische Leistung – Nachhaltigkeit – sei heute ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit. Immer mehr Unternehmen stünden unter immensem Druck, ihre Transparenz und Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern.
Inklusion in der Praxis
Zehn Arbeitnehmer mit Handicaps arbeiten bei Datasec in einer Außenarbeitsgruppe der AWO.Ein Mitarbeiter aus der Gruppe hat es geschafft, bei Datasec in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zu wechseln.
Bei Datasec arbeiteten heute gut 350 Menschen mit unterschiedlichster Qualifikation und Talenten. Aspekte wie Homeoffice seien schon vor Corona im Unternehmen problemlos möglich gewesen, flexible Arbeitszeiten entsprächen schon von jeher den Wünschen der Mitarbeiter in der IT-Branche, heißt es weiter. Ökologisch und klimarelevant seien mit dem Austausch der Leuchtmittel in den Produktionshallen, der neuen Photovoltaikanlage und dem frühzeitigen Einstieg in die E-Mobilität schon die Weichen Richtung Zukunft gestellt.
Datasec: Zentrale Lage in Siegen ermöglicht Erreichbarkeit auch ohne Auto
Alle Firmengebäude an der Welterstraße seien zudem im vergangenen Jahr energetisch saniert worden. „Dass wir mit unserem Unternehmen und fast allen Arbeitsplätzen genau mitten in der Stadt liegen und für viele Arbeitnehmer fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichbar sind, ist auch ein wichtiger Aspekt gewesen, um in den bestehenden Standort zu investieren“, so Tobias Weber.
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Auch im Bereich Inklusion habe sich Datasec nach eigenen Angaben „eine herausragende Stellung in der Unternehmerschaft in Südwestfalen“ erworben. „Wir können anderen Unternehmen nur Mut machen, mehr Menschen mit Handicaps in den Betrieben eine Chance zu geben. Wir haben als Gesamtunternehmen, vor allem im Arbeitsklima zueinander, davon nur profitiert“, erklärt Sebastian Weber.
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