Siegen. Bei Vorhaben wie dem Schlosspark-Musikpavillon Siegen ist unklar, ob überhaupt Angebote von Bauunternehmen eingehen. Fördermittel davon abhängig
Noch kann der Zeitplan für den neuen Musikpavillon im Schlosspark eingehalten werden. Noch. „Bislang gibt es keine negativen Ausschläge“, sagt Henrik Schumann im Haupt- und Finanzausschuss. Der Stadtbaurat kann der Politik aber nicht allzu große Hoffnungen machen, dass das so bleibt: Einmal habe sich die Bezirksregierung schon auf eine Verlängerung eingelassen, ob das nochmal funktioniert… „Ich bin da nicht allzu hoffnungsfroh“, sagt Schumann.
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Andernfalls sei zwar nicht das gesamte Fördergeld weg – aber alles, was nach dem 31. Dezember 2022 gebaut wird, muss die Stadt selber zahlen. Die Planung stehe so weit, dass über die Genehmigung entschieden werden könne, heißt es. Unsicherheit, ob überhaupt Angebote von Firmen eingehen, gibt es derzeit eigentlich immer, das sei das derzeit wohl größte Risiko. Weil Bauunternehmen nach wie vor ziemlich ausgelastet sind. Mehrfach schon sei es vorgekommen, dass niemand im Auftrag der Stadt bauen wollte. „Ob das so weitergeht, ist Kaffeesatzleserei“, sagt Schumann.
Siegener Bürgermeister: Zeitnot beim Bauen fast tägliches Geschäft
Dann wären da noch die Baukosten, wo man aktuell fast grundsätzlich davon ausgehen müsse, dass sie steigen. Aber: „Der Zuschussgeber weiß das auch“, insofern sei es zumindest nicht ausgeschlossen, dass die Bezirksregierung die Mittel beim Pavillon-Neubau nochmals verlängert. Beim Werkstattgebäude auf dem Erfahrungsfeld Schön und Gut am Fischbacherberg sei das etwa der Fall gewesen.
Beim Bauen in Zeitnot zu geraten sei inzwischen fast tägliches Geschäft, sagt Bürgermeister Steffen Mues. „Es hat noch immer geklappt, auch wenn wir kurz vor schlaflosen Nächten waren.“ Man habe beim Land gute Partner, die die Marktlage ebenfalls kennen und wüssten, dass oft Mehrfachausschreibungen mit Zeitplan-Verzögerungen nötig sind. Aktuelle könne man als Bauherr weder zeitlich noch finanziell kalkulieren.
Musikpavillon: Grüne sehen „Fremdkörper“ im Siegener Schlosspark
Im allerschlimmsten Fall gäbe es eben keine Fördermittel. Zumal Teile der Politik andeuten, das in Kauf zu nehmen, weil da ja noch die Sache mit dem Architekten ist, der eine Variante mit Holzfassade nicht ausgearbeitet hat (wir berichteten). Der nun vorgeschlagenen Fassade aus Metallplatten, deren Fugenbild die Trapezform des Musikpavillons aufnehmen, wollen die Grünen nicht zustimmen: „Das wird ein Fremdkörper bleiben, egal ob aus Aluminium oder Edelstahl“, sagte Joachim Boller. „Die Festlegung auf Blech machen wir nicht mit“, gestalterisch könne sich die Fraktion das nicht vorstellen. Diese Planung sei funktional und optisch der „mit Abstand“ schlechteste Teil von „Rund um den Siegberg“.
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Außer den Grünen und dem fraktionslosen Roland Steffe (AfD) stimmt der HFA für den Bau des Musikpavillons.