Siegen. Die Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Siegen wollen bei der Nutzung ihrer Gebäude und im Bereich Mobilität den Klimaschutz vorantreiben.

Die Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Siegen wollen bei der Nutzung ihrer Gebäude und im Bereich Mobilität den Klimaschutz stärker vorantreiben. Dazu solle in einem ersten Schritt eine Klimainventur vorgenommen werden, beschloss die Kreissynode, das höchste Leitungsgremium des Kirchenkreises, auf ihrer digitalen Herbsttagung.

Evangelischer Kirchenkreis Siegen: Ziel der Klimaneutralität schrittweise näher kommen

„Nur wenn wir unsere Verbräuche kennen, können wir darstellen, wie wir dem Ziel der Klimaneutralität schrittweise näher kommen“, sagte der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises, Pfarrer Martin Eckey. Der kreiskirchliche Umweltausschuss soll künftig einen jährlichen Bericht über die Einspareffekte und die verbleibenden Herausforderungen vorlegen.

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Die Synode beschloss zudem, dass die Kirchengemeinden das Klimakonzept der Evangelischen Kirche von Westfalen beraten und gegebenenfalls umsetzen sollen. Die Landeskirche hat sich vorgenommen, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden, und will dazu auf den nächsten Synoden konkrete Maßnahmen festlegen.

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Der größte Faktor bei der Klimaneutralität seien die kirchlichen Gebäude, sagte Eckey. „Sie machen 80 Prozent unserer Emissionen aus und müssen ins Zentrum der Bemühungen rücken.“ Die meisten Gebäude würden noch fossil mit Erdgas beheizt. Eine Alternative könnten zum Beispiel Solaranlagen auf dem Dach von Gemeindehäusern sein.

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„Bei der Gebäudebewirtschaftung haben die Landeskirche und der Kirchenkreis keine direkten Eingriffsmöglichkeiten, um Klimaneutralität in den Gemeinden zu erreichen“, unterstrich Eckey. Hier müssten die Gemeinden als kleinste Verwaltungseinheiten in der westfälischen Kirche selbst tätig werden. Es komme auf ihren Mut und ihre Entscheidungsfreude an, betonte der Olper Pfarrer. Auch im Bereich Mobilität gebe es CO2-Einsparpotenzial.

Klimaschutz in Siegen: „Verantwortung für nachfolgende Generationen“

Wie viel die Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis bereits im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit tun, zeigten die Berichte, die Eckey den Synodalen vorstellte. Die Gemeinden und Einrichtungen hatten sie bereits im vergangenen Jahr vorgelegt, aufgrund der Corona-Pandemie waren sie bislang aber noch nicht auf einer Synode behandelt worden.

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Eckey zählte zahlreiche Aktivitäten von Kirchengemeinden auf, etwa den Wechsel zu Ökostromanbietern, den Betrieb eines Eine-Welt-Ladens oder eines Repair-Cafés sowie die Pflege von Kirchenwäldern, die großartige CO2-Speicher seien. Andere Gemeinden sparten durch die wechselnde Nutzung ihrer Gebäude als Sommer- und Winterkirche Heizkosten ein.

Dirk Döhling wird theologischer Ortsdezernent

Dirk Döhling folgt als theologischer Ortsdezernent auf Oberkirchenrat Ulrich Möller, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Superintendent Peter-Thomas Stuberg begrüßte Döhling in seinem neuen Amt: Als gebürtiger Siegerländer, der mit seiner Familie hier lebe, kenne, verstehe und lebe Döhling die überwiegend reformierte Tradition des Kirchenkreises. Gleichzeitig fremdele der Landeskirchenrat aber auch nicht mit den Gemeinden lutherischer Prägung.

Landeskirchenrat Jan-Dirk Döhling, der als neuer theologischer Ortsdezernent der Landeskirche für den Kirchenkreis Siegen an der Synode teilnahm, sagte, Klimaschutz müsse ein Thema werden, das jeden Finanzkirchmeister und jeden Bauausschuss jeder Kirchengemeinde angehe. „Unsere Verantwortung für nachfolgende Generationen und unsere Verantwortung vor Gott, dem Schöpfer, zwingen uns zum Handeln“, unterstrich Döhling. „Ich glaube, dass wir berufen sind, an dieser Stelle mehr zu tun.“

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