Siegen. Um Einnahmen zu erzielen, sollte die Kirche nicht mehr benötigte Gebäude besser vermieten als verkaufen, fand die Kreissynode.
Der Evangelische Kirchenkreis Siegen stellt sich auf sinkende Finanzmittel ein. Zwar wirke sich die Corona-Pandemie weniger stark als gedacht auf das Kirchensteueraufkommen aus und die Evangelischen Kirche in Westfalen rechne für 2022 wie im Vorjahr mit rund 510 Millionen Euro Netto-Kirchensteuer, sagte die Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Hannelene Reuter-Becker, auf der Kreissynode. Jedoch sinke der Betrag, den die Landeskirche an die Kirchenkreise weitergebe: Für Siegen sind es mit rund 16,7 Millionen Euro 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
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„Die Gründe liegen in den gestiegenen Aufwendungen für gemeinsame Interessen“, erklärte Reuter-Becker. Die Landeskirche behält vorab Geld für diese Gemeinschaftsprojekte ein, etwa für die Prävention sexualisierter Gewalt, die Ehrenamtsförderung oder ein gemeinsames IT-System. „Ein Großteil dieser Aufwendungen fließt letztlich den Kirchenkreisen und Gemeinden wieder zu, zunächst kommt aber spürbar weniger an der Basis an“, sagte die Ausschuss-Vorsitzende.
Weitere Budgets
Neben dem Haushalt des Kirchenkreises beschloss die Synode auch die Haushaltspläne für die Kreissynodalkasse, des Evangelischen Gymnasiums, der Kinder- und Jugendstiftung des Kirchenkreises und der Evangelischen Kindertageseinrichtungen.
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Das merken vor allem die Kirchengemeinden. Aufgrund gesunkener Gemeindegliederzahlen, aber auch gestiegener Kosten etwa für die Kindertagesstätten würden die Gemeinden eigentlich 2022 rund zwölf Prozent weniger Kirchensteuermittel als im Vorjahr erhalten, wie Reuter-Becker erläuterte. Um diesen Effekt abzumildern, schießt der Kirchenkreis rund 350.000 Euro zu. Reuter-Becker betonte, Kirchengemeinden müssten perspektivisch versuchen, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen, etwa durch Fundraising oder die Nutzung von Immobilien. Vor der Veräußerung von Gebäuden müsse zunächst geprüft werden, ob eine Vermietung Einnahmen generieren könne.
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Zuschüsse der Kommunen sind nötig
Der Haushalt des Kirchenkreises, den die Kreissynode mit großer Mehrheit beschloss, ist ausgeglichen. Erträgen von knapp 16,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von fast 17,5 Millionen Euro gegenüber.. Das eingeplante Budget für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen in Höhe von 7,5 Prozent der Kirchensteuermittel deckt nicht den Bedarf. Real muss der Kirchenkreis 8,83 Prozent aufwenden, das entspricht rund 1,4 Millionen Euro. „Mit diesem Geld können wir eine werteorientierte religionspädagogische und diakonische Arbeit für Familien leisten“, betonte Superintendent Stuberg. Der Kirchenkreis bleibe aber weiterhin auf freiwillige Zuschüsse der Kommunen angewiesen.
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Die Kita-Finanzierung soll nun im ersten Quartal des kommenden Jahres Thema einer eigenen Synodalversammlung sein. „Dabei werden wir nicht nur die Frage diskutieren müssen: Was kosten die Kitas?“, sagte Stuberg. „Nein, wir müssen vorher Auskunft darüber geben: Was sind sie uns wert?“ In kaum einer Arbeit wirke die kirchliche Präsenz so lange und so nachhaltig wie durch die Arbeit der evangelischen Kitas.
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