Kreuztal. Im nächsten Schuljahr soll kein Lernanfänger in Kreuztal abgewiesen werden. Einige Grundschulen haben aber Wünsche an die Stadt.

Die Lernanfänger des nächsten Schuljahrs sollen auf 22 Klassen und Lerngruppen verteilt werden. Das schlägt die Verwaltung dem Schulausschuss vor, der am Mittwoch, 17. November, ab 17 Uhr in der Otto-Flick-Halle tagt. Damit ändert sich die Zahl gegenüber dem laufenden Schuljahr nicht. Diesmal allerdings soll die katholische St.Martin-Grundschule zwei Eingangsklassen bilden dürfen – im vorigen Jahr hatte stattdessen die Adolf-Wurmbach-Grundschule Eichen/Littfeld eine vierte 1. Klasse bekommen.

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Das nächste Schuljahr

Alle Kinder können, im Gegensatz zum Vorjahr, an den Grundschulen aufgenommen werden, an denen sie angemeldet wurden. Insgesamt werden im Sommer 2022 in Kreuztal 330 Kinder eingeschult, sechs mehr als in diesem Jahr. Im Schnitt wird jede Eingangsklasse 23,1 Kinder stark, die durchschnittliche Grundschulklasse zählt 23,47 Kinder.

Buschhütten: 41 Kinder wurden angemeldet. Sie werden auf sieben Lerngruppen verteilt, in denen danach noch insgesamt 14 Plätze frei bleiben. Von den 50 Kindern aus dem Einzugsbereich sind 27 dort angemeldet worden, die anderen gehen zu anderen Grundschulen, vor allem zur St. Martin-Schule. Sieben Kinder pendeln aus Geisweid ein.

Eichen/Littfeld: 76 Anmeldungen werden auf drei Klassen verteilt, fünf Plätze können noch vergeben werden. 25 Kinder wurden für Littfeld, 51 für Eichen angemeldet. Acht Lernanfänger aus dem Einzugsbereich werden andere Grundschulen besuchen.

Fellinghausen: 52 Anmeldungen für zwei Klassen – vier Plätze sind dann noch frei. 32 kommen aus dem Einzugsbereich, die anderen aus anderen Stadtbezirken oder einer Nachbargemeinde.

Kredenbach: Gerechnet wird mit 46 Anmeldungen. In den jahrgangsübergreifenden Lerngruppen des 1. und 2. Schuljahrs wären dann 103 Kinder. Die Obergrenze für vier Lerngruppen liegt bei 104. Gebildet werden sollen wie im Vorjahr fünf Lerngruppen, sodass eine Reserve von 22 Plätzen entsteht. 37 von 54 Schulpflichtigen aus dem Einzugsbereich wurden auch in Kredenbach angemeldet. In den Lerngruppen sind auch 17 Kinder, die für ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase bleiben.

Dreslers Park: 71 Anmeldungen reichen für die Bildung von drei Eingangsklassen aus, acht Plätze bleiben frei. 51 Prozent der Schulpflichtigen aus der Stadtmitte wurden hier angemeldet.

St. Martin: 40 Anmeldungen liegen vor. Da diesmal zwei 1.Klassen gebildet werden sollen, muss kein Kind abgewiesen werden. 16 Plätze Reserve bleiben. 28 Kinder kommen aus der Stadtmitte. 13 Kinder sind katholisch. Wenn nur sie und die acht Geschwisterkinder aufgenommen würden, würde auch eine Eingangsklasse ausreichen. Durch die abgewiesenen Kinder würden dann allerdings die Klassen in den anderen Grundschulen voller – ein Effekt, der gerade an der Grundschule an Dreslers Park mit dem höchsten Anteil an Kindern, die nicht Deutsch als Muttersprache sprechen, nicht erwünscht ist.

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Schulentwicklung

Der Schulausschuss beschließt auch über seine Empfehlung zum Schulentwicklungsplan, den der Rat in seiner Dezember-Sitzung verabschieden wird. Zugleich soll ein „Gesamtraumkonzept“ für den Primarbereich in Auftrag gegeben werden. Denn der Schulentwicklungsplan sieht zwar keine Veränderungen im städtischen Schulangebot vor, stellt aber für fast alle Grundschulen - bis auf die Adolf-Wurmbach- und die St.Martin-Schule – Raumbedarf fest: Es fehlen Differenzierungsräume, und es wird eng in den Räumen für den offenen Ganztag, auf den Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch haben.

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Vorgelegt werden dem Schulausschuss auch die Stellungnahmen der Schulkonferenzen:

Die Jung-Stilling-Grundschule Kredenbach weist die Planung mit vier statt fünf Eingangs-Lerngruppen für die zwei Schuljahre 2023/24 und 2024/25 als „unzumutbare Härte“ zurück. In Kredenbach werden die ersten und zweiten Klassen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die fünf Lerngruppen müssten dann auf vier aufgeteilt werden, bevor die Kinder beim Übergang in die dritte Klasse ein weiteres Mal eine neue Klassenlehrerin oder einen neuen Klassenlehrer bekommen. „Weder pädagogisch noch organisatorisch ist dieser Aufwand für diese überschaubare Zeit verhältnismäßig und sinnvoll.“

Die Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule Buschhütten drängt auf einen Erweiterungsbau. Die Planungen, die der „geringfügigen Erweiterung“ des Schulgebäudes im Jahr 2010 zugrunde gelegen hätten, seien „im Wesentlichen überholt“, der Raumbedarf sei nun „dringlich und groß“: Die Zahl der Kinder wächst, auch wegen der Neubauviertel im Deichwald-Quartier, auf dem ehemaligen Sportplatz und in Langenau, so dass langfristig Einschulungen in acht statt früher sieben oder sogar nur sechs jahrgangsübergreifende Lerngruppen erfolgen werden. Gewachsen ist der Raumbedarf für Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, sozialpädagogische Fachkraft und multiprofessionelles Team im Bereich der Inklusion, für den offenen Ganztag und die verlässliche Halbtagsbetreuung, die bereits in den benachbarten Jugendtreff Busch-Hütte ausgelagert ist.

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