Siegen. 200 Teilnehmer in Präsenz, weitere im Livestream: Der 25. Siegener Herztag widmet sich der Volkskrankheit und „stillem Killer“ Bluthochdruck.

Rund 200 Teilnehmer verfolgten am Samstag, 6. November, nach einem Jahr pandemiebedingter Pause wieder den Siegener Herztag im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle. Dazu hatten sich auch 60 Zuschauer über den Livestream zugeschaltet.

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„Der Siegener Herztag hat schon eine lange Tradition – bereits zum 25. Mal führen wir diesen Patiententag durch. Unter den vielen Herztagen ist es das Original. Endlich auch wieder als Präsenzveranstaltung!“, sagte Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der Marien-Gesellschaft, in seiner Begrüßung. In ihrem Grußwort hob Angela Jung, erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Siegen, die Möglichkeit des unmittelbaren Austauschs durch die Veranstaltung hervor. Die drei Partner, das St.-Marien-Krankenhaus, die Herzstiftung und die AOK Nordwest würden quasi „Silberhochzeit feiern“. Die Präsenzveranstaltung sei ein wichtiger Schritt hin zur Normalität. Weitere Grußworte sprachen Dirk Schneider von der AOK und Günter Nöll von der Herzstiftung.

Siegener Kardiologe beim Herztag: Bluthochdruck wesentlich für vorzeitigen Tod

„Das Angebot in Siegen wurde trotz aller Corona-Auflagen sehr gut angenommen“, freute sich Dr. Christian Stoffers, Pressesprecher der Marien-Gesellschaft Siegen. Er sieht auch dadurch die Entscheidung für weitere Präsenzveranstaltungen bestätigt.

Die Herzstiftung war mit einem Stand in der Siegerlandhalle vertreten und verteilte Informationsbroschüren.
Die Herzstiftung war mit einem Stand in der Siegerlandhalle vertreten und verteilte Informationsbroschüren. © Kai Osthoff

„Die Volkskrankheit Bluthochdruck gilt als wesentlicher Grund für einen vorzeitigen Tod und ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Hirnblutung, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder andere Erkrankungen wie Nierenversagen, die Kliniken beschäftigen“, so der Kardiologe Prof. Michael Buerke vom St.-Marien-Krankenhaus.

Siegener Herz- und Gefäßzentrum will für Gefahren durch Bluthochdruck sensibilisieren

Der Chefarzt leitete und moderierte gemeinsam mit Michaela Padberg den 25. Herztag. Gemeinsam mit den zwei Co-Veranstaltern will das von ihm mitgegründete Herz- und Gefäßzentrum am St. Marien-Krankenhaus die Öffentlichkeit für die Gefahren des Bluthochdrucks sowie für die Wichtigkeit der Blutdruckmessung und der konsequenten Behandlung und Prävention sensibilisieren. Dazu hat die Deutsche Herzstiftung das Motto „Herz unter Druck“ gewählt.

Der Siegener Herztag in der Siegerlandhalle ist gut besucht – zur Freude der Verantwortlichen, die sich in ihrer Entscheidung für bestätigt sehen, solche Veranstaltungen in Präsenz anzubieten.
Der Siegener Herztag in der Siegerlandhalle ist gut besucht – zur Freude der Verantwortlichen, die sich in ihrer Entscheidung für bestätigt sehen, solche Veranstaltungen in Präsenz anzubieten. © Kai Osthoff

Prof. Buerke: „Das Gefährliche an dem ‚stillen Killer’ Bluthochdruck besteht darin, dass er – auch trotz hoher Blutdruckwerte – ohne Beschwerden verlaufen und deswegen jahrelang unbehandelt oder gar unentdeckt bleiben kann. Jeder sollte deshalb seinen Blutdruck kennen und ihn ab 40 Jahre regelmäßig messen oder beim Arzt messen lassen“, riet der Kardiologe. „Bei familiärer Vorbelastung ist eine routinemäßige Untersuchung des Blutdrucks auch schon früher sinnvoll.“ Er mahnte, die Gefahr ernst zu nehmen und dazu gehöre auch – für Erkrankte – die konsequente Einnahme blutdrucksenkender Medikamente. „Wir verschreiben sie nicht aus Spaß.“

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Des Themas medikamentöse Therapie nahm sich Dr. Fabian Krämer an, bevor Dr. Christoph Blanke zur Schrittmachertherapie und Priyanka Böttger zur Prävention referierten. Den Abschluss des Siegener Herztages bildete ein Referat von Dr. Sebastian Dietz: Der Mediziner zeigte auf, wie ein Leben mit Bluthochdruck gestaltet werden kann und welche Möglichkeiten sich bieten.