Deuz. Die Qulturwerkstatt in Netphen hat viel vor: 2022 starten die Baumaßnahmen, das Programm soll weiterlaufen. Wie soll das „Q“ künftig aussehen?

Nächstes Jahr soll der Umbau der Qulturwerkstatt in Deuz beginnen. Damit werden die Pläne endlich in die Tat umgesetzt. „Wir wollen in der Bauzeit trotzdem versuchen, weiter Programm zu machen“, sagt Stefan Bünnig, Vorsitzender des Vereins Qulturwerkstatt. Denn die Veranstaltungen im „Q“ sind bereits jetzt schon äußerst beliebt – diesen Teilerfolg wollen die Betreiber nicht einfach so aufgeben und ihre Events in der heißen Bauphase gegebenenfalls woanders veranstalten. Bei einem Rundgang mit Bürgermeister Paul Wagener stellte Stefan Bünnig aber erst einmal die aktuellen Pläne für das „Q“ vor.

Qulturwerkstatt Netphen: Das sind die Umbaupläne

„Das frühere Büro der Tischlerei soll ein Werkstattcafé werden“, erläutert der Leiter der Qulturwerk­statt, als er davor steht. Er stellt sich hier eher ein „solidarisches Café“ mit Kaffee und Kuchen vor, es soll keine Konkurrenz zu den umliegenden Gastronomiebetrieben entstehen. „Wir müssen ein genaues Konzept dafür noch ausarbeiten.“

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Der größte Umbauabschnitt betrifft das Holzlager – durch Abriss und Neubau ist hier ein Veranstaltungssaal mit einer Fläche von 80 Quadratmetern geplant. Bei voller Bestuhlung gibt es dort dann 60 Sitzplätze. „Der Veranstaltungssaal soll multifunktional und offen sein“, so Stefan Bünnig. Hier könnten dann Schulveranstaltungen oder Kunst-Aktionen stattfinden, wie erst kürzlich eine Kartoffelschnitzaktion mit Matthias Schamp (wir berichteten).

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Zurzeit ist das Holzlager zum Teil immer noch mit Holz gefüllt. „Wir wollen versuchen, das, was verwendbar ist, aufzubewahren“, erläutert Stefan Bünnig. Das könne dann eventuell für den Innenausbau genutzt werden. Bis dahin muss noch viel aussortiert werden. „Wir versuchen nachhaltig zu sein“, sagt Bünnig.

Qulturwerkstatt Netphen: Diese Ideen werden bald Wirklichkeit

Altes und Neues sollen im „Q“ vereint werden. So wird auch die schon vorhandene Küche genutzt. „Wir werden sie vielleicht noch ein bisschen sanieren. Und wir müssen schauen, ob uns die Geräte ausreichen“, sagt Stefan Bünnig. Ihm schweben hier regelmäßige Kochtreffs vor – vielleicht auch einmal zusammen mit einem Profi.

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In dem späteren „Qaminzimmer“ nebenan plant der Verein, Angebote für Körper und Geist anzubieten, wie Yoga. Auch ein barrierefreier Zugang von außen soll am Gebäude installiert werden. Das „Q“ soll ein Zentrum für alle Bürgerinnen und Bürger Netphens und darüber hinaus werden. „Wir wollen gerne lange sein. Wir sind jetzt erst am Anfang“, betont der gelernte Filmemacher.

Hörspielworkshop

Theatermusiker und Produzent Matthias Grübel bietet am Samstag, 6. November, von 11 bis 17 Uhr einen Hörspielworkshop in der Qulturwerkstatt, Zaunstraße 1d, in Deuz an.

Die Kinder erhalten dort Einblicke in die Grundlagen von Audioaufnahmen. Sie nehmen ihre Stimmen auf, schneiden und bearbeiten sie und vertonen das Ganze etwa mit selbst gemachten Geräuschen und Musik.

Das Angebot richtet sich an Kinder von neun bis vierzehn Jahren. Inklusive Verpflegung wird eine Teilnahmegebühr von 12 Euro pro Person fällig.

An Ideen mangelt es dem Verein Qulturwerkstatt nicht. Stefan Bünnig und seine Frau Giulia Gendolla wollen etwas ganz Großes in Deuz schaffen, zusammen mit ihren Vereinskollegen. „Durch ein breites Angebot werden wir versuchen, den Geschmack der Leute zu treffen“, betont Stefan Bünnig.

Netphen: Verein Qulturwerkstatt steht hinter dem Kultur-Projekt

Mittlerweile zählt der Verein etwas mehr als 100 Mitglieder, alle Altersklassen sind vertreten. Der ein oder andere kann handwerklich aufgrund seiner Berufsausbildung beim Umbau helfen. Generell möchte der Verein einen großen Teil per „Eigenleistung“ schaffen, so Stefan Bünnig: „Wir werden hier viel selber machen.“ Die Vereinsmitglieder wollen sich zum Beispiel auch um die Kultivierung des Gartens kümmern, dort Bienenvölker ansiedeln. Derzeit plane ein Architekturbüro eine Zeitschiene und eine „schärfere Kostenberechnung“ für den Umbau des „Q“, der planmäßig bis 2023 laufen soll.

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„Die Qulturwerkstatt ist ein Kultur- und Begegnungsort und soll von unterschiedlichen Nutzer- und Interessensgruppen genutzt werden können“, betont Stefan Bünnig. „Wir sind bewusst für alle da. Einen kleinen Fokus legen wir aber auf Kinder- und Jugendliche. Wir wollen viel für junge Menschen machen“, beschreibt Stefan Bünnig das Konzept. Erst kürzlich hat die Qulturwerkstatt auch ihren zweiten Regionale-Stern erhalten. Auch den dritten Stern strebt sie an, betont Stefan Bünnig. Dort ziele das „Q“ auf das Dorferneuerungsprogramm ab.

Netphen: Qulturwerkstatt als Dritter Ort gefördert

Darüber hinaus ist es auch ein „Dritter Ort“: Das sind „Plätze des Zusammentreffens“, die „Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit Kunst und Kultur in ländlichen Räumen“ bieten, heißt es seitens des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW.

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Das „Q“ profitiert finanziell von der Förderung der „Dritten Orte“ seitens des Ministeriums bis 2023, bis dahin muss das Geld also ausgegeben sein. „Wir verstehen das als Anschubfinanzierung. Danach geht es erst richtig los“, sagt Stefan Bünnig. Dann müsse auch ein „langfristiges Finanzierungskonzept“ gefunden werden.

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