Kreuztal. Daniel Rath aus Kreuztal bietet verschiedene Umweltbildungs-Workshops an. Dort lernen die Teilnehmer etwa, was man im Wald an Essen finden kann.
„Das Omeletteglück!“, ruft Daniel Rath freudig und hält einen Pfifferling in die Höhe. Mit aufmerksamen Auge hat er nach diesen Pilzen am Wegesrand im Kreuztaler Wald Ausschau gehalten. „Man muss echt genau gucken“, sagt der 44-Jährige, der sich unter dem Namen „Daniel Rath – Moderne Umweltbildung“ 2018 selbstständig gemacht hat. Regelmäßig führt er mit Kindern oder Erwachsenen Workshops durch. Vieles, was aus dem Siegerländer Wald kommt, kommt bei ihm Zuhause auf den Tisch.
Umweltpädagoge Daniel Rath aus Kreuztal gibt Tipps für Essen aus dem Wald
„Die Pfifferlinge wachsen da, wo Licht hinkommt und es wärmer ist“, erklärt der Umweltpädagoge. Es sei in der Regel ein „Massenpilz“ – das heißt, wenn man ihn findet, entdeckt man meist mehrere auf einem Fleck. „Die Kinder waren ganz heiß auf die Pfifferlinge“, erzählt er. Vor Kurzem erst war er mit einer Kita-Klasse unterwegs. „Pfifferlinge sind innen weiß. Der falsche Pfifferling ist innen orange“, erklärt er, wie man die richtige Sorte erkennt. Letzterer sei zwar nicht giftig, aber „er versaut einem die Pilzpfanne“. Außerdem hätte ein Pfifferling Lamellen, woran man ihn gut erkennen könne.
Dass seine Ausbeute diesmal eher mager ausfällt, habe vermutlich einen ganz bestimmten Grund, sagt er mit einem Schmunzeln: „Normalerweise lege ich unten Moos ins Körbchen, sodass die Pfifferlinge selbst hinein hüpfen.“ Neben einem Omelette könne man aus ihnen auch ein „Pilzsößchen“ machen. Gerade jetzt sei eigentlich die Hochsaison vieler Pilzsorten. Dennoch müsse man bei der Suche vorsichtig sein. „Es gibt reichlich tödliche Verwechsler“, sagt er, „man muss schon aufpassen.“
Siegerland: Das gibt es im Siegerländer Wald an Essen zu finden
Pfifferlinge sind längst nicht alles, was man im Siegerländer Wald findet und verzehren kann. Der „Birkenporling“ sei zum Beispiel eine beliebte Heilpflanze. Auch Steinpilze und Maronen findet man im heimischen Wald, genauso wie süße Früchte wie Brombeeren und Himbeeren. „Da muss man allerdings hundepipi-mäßig etwas aufpassen“, sagt Daniel Rath. Er empfiehlt daher, diese Pflanzen nicht direkt am Wegesrand zu pflücken, sondern tiefer in den Wald zu gehen. Auch warnt er bei den Him- und Brombeeren vor dem „Fuchsbandwurm“.
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Für den Umgang mit Brennnesseln hat er hingegen einen Tipp: Wenn man von unten nach vorne streiche, würde man sich nicht an den „kleinen Brennhaaren“ verbrennen. „Die Ameisensäure verdunstet“, sagt er. Er pflückt eine Brennnessel, geht nach diesem Schema vor und beißt hinein. Schmeckt – und brennt gar nicht. Als „Einsteigerpflanze“ für Wald-Neulinge empfiehlt er unter anderem Löwenzahn oder auch die Knoblauchrauke. „Aus ihr lässt sich ein prima Pesto machen“, sagt der leidenschaftliche Hobbykoch.
Siegen-Wittgenstein: Nachfrage nach Umweltbildungs-Workshops ist groß
Daniel Rath kann sich derzeit vor Workshop-Anfragen kaum retten: „Die Nachfrage ist riesengroß.“ Momentan habe er häufig eine Sechs- bis Sieben-Tage-Woche. „Ich bin im ganzen Siegerland unterwegs, aber auch im Kreis Olpe und in Iserlohn“, berichtet er.
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Als erster Sprecher der Regionalgruppe NRW der Streuobstpädagogen ist er auch häufig auf Streuobstwiesen anzutreffen, bietet hier auch Kurse an und setzt sich damit für den Erhalt und die Pflege alter Obstsorten ein.
Umweltpädagoge Daniel Rath: Das möchte er mit seinen Workshops erreichen
Hauptsächlich veranstaltet er Workshops für Kinder, sei es aus dem Kindergarten oder der Schule. Bei den Kleinen sieht er einen „Bildungsauftrag“. „Ich möchte bei ihnen das Interesse für die Natur wecken“, betont er. Nicht alle Kinder hätten zum Wald einen Bezug, manche hätten sogar Angst vor diesem – auch jene möchte er erreichen.
„Ich gehe zu den Leuten hin und zeige ihnen den Wald oder die Streuobstwiese vor der eigenen Haustür“, erzählt der gebürtige Ferndorfer. Ihm ist ein nachhaltiges Leben wichtig – es sollen keine unnötigen Kilometer mit dem Auto oder anderen Verkehrsmitteln anfallen. Generell sei der Wald perfekt als Erholungsort, habe im Falle eines Hochwassers eine Schutzfunktion und liefere den Menschen mit Holz einen „großartigen Rohstoff“.
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Ist er auch ein „Waldretter“? „Unbedingt! Das ist meine Aufgabe! Deswegen gehe ich an die Kinder ran. Das ist der einzige Weg, wie man ein Umdenken schaffen kann. Man muss ihnen von klein auf zeigen, wie wichtig der Wald ist“, sagt der studierte Förster. Der Klimawandel sei von Menschen gemacht. „Der Borkenkäfer zum Beispiel will nur für seine Kinder sorgen. Dass er sich so ausgebreitet hat, war nur dadurch möglich, weil es so lange trocken war.“
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