Siegen. Dass Gesamtschulen keine gymnasiale Bildung vermitteln, sei „haltlos“. Siegener Schulausschuss entscheidet am Dienstag über PPR-Gynmnasium.

Die Leiterinnen und Leiter der Gesamtschulen in Siegen, Kreuztal, Freudenberg und Wenden weisen die Darstellung des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums zurück, dass eine Gesamtschule keine gymnasiale Bildung vermittle. „Seit Jahren haben die Gesamtschulen der Region regen Zulauf, weil die Eltern wissen, dass ihre Kinder dort gut aufgehoben sind“, heißt es in der Stellungnahme, „die Gesamtschulen unterstützen sie darin, die bestmöglichen Abschlüsse zu erreichen – auch das Abitur. In jedem Jahr bestehen an unseren Schulen viele Schülerinnen und Schüler erfolgreich das Abitur und nutzen dieses als Grundstein für ihre weitere Zukunft.“

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Peter-Paul-Rubens-Gymnasium will „Stück vom Gesamtschulkuchen“

Einer der prominenten „klugen Köpfe“ vom Rosterberg ist Navid Kermani, der der dort sein Abitur gemacht hat. Ein anderer ist der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, der im NSU-Prozess die Nebenklage vertreten hat.
Einer der prominenten „klugen Köpfe“ vom Rosterberg ist Navid Kermani, der der dort sein Abitur gemacht hat. Ein anderer ist der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, der im NSU-Prozess die Nebenklage vertreten hat. © Michael Kunz, Siegen | Michael Kunz

Die Regeln der gymnasialen Oberstufe wie auch das Zentralabitur seien an Gymnasium und der Gesamtschule gleich. „Das sollte Herr Fischbach als ehemaliger Gesamtschullehrer und Gymnasialleiter wissen“, heißt es weiter. „Es ist nachvollziehbar, dass Herr Fischbach für seine Schule kämpft. Seine Strategie, dies zu tun, indem er Gesamtschulen haltlos angreift und andere Gymnasien als Paukschulen bezeichnet, zeugt von Verzweiflung und ist abzulehnen.“ Dieter Fischbach, Leiter des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums, hatte in einem offenen Brief an die Ratsmitglieder Vorzüge des Ganztagsgymnasiums herausgestellt. „Wir wollen auch die Schülerströme im Ganztagsbereich umlenken und damit ein Stück vom Gesamtschulkuchen für uns abschneiden.“

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Der Schulausschuss, der am Dienstag, 14. September, ab 17 Uhr im Gläsersaal tagt, soll – so der Vorschlag der Verwaltung – das Auslaufen des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums beschließen; vom nächsten Schuljahr an sollen keine Fünftklässler mehr aufgenommen werden. Im Gegenzug sollen das Gymnasium Am Löhrtor, das Gymnasium Auf der Morgenröthe und das Fürst-Johann-Moritz.-Gymnasium vorübergehend um je einen Klassenzug erweitert werden. Unter dem Strich will die Stadt Siegen damit Gymnasialkapazität abbauen. Neben den Schwierigkeiten des PPR, seine Jahrgänge zu füllen, beschäftigt die Stadt der Überhang an Anmeldungen zu den Gesamtschulen. Dort werden jährlich um die 100 Kinder abgewiesen.

FDP macht Realschulen in Siegen erneut zum Thema

Zur Ratssitzung am Mittwoch, 22. September, beantragt die FDP-Fraktion, das Löhrtor-Gymnasium dauerhaft vierzügig zu führen und am Rosterberg auch im nächsten Schuljahr Fünftklässler aufzunehmen: „Für den Fall der Ablehnung dieser Anträge beantragen wir, die Realschulen am Oberen Schloss und auf der Morgenröthe zu einer Realschule am Standort Rosterberg zusammenzufassen.“ Diesen Antrag hatte die FDP bereits im Juni gestellt – damals verbunden mit dem Vorschlag, das Peter-Paul-Rubens-Gymnasium mit dem Gymnasium Auf der Morgenröthe in Niederschelden zusammenzulegen.

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