Siegen. Das Verfahren wegen Steuerhinterziehung gegen einen Siegener Mediziner ist noch vor dem letzten Verhandlungstag zu Ende. Eine Überraschung?

Nach einem Rechtsgespräch im Anschluss an den vorherigen Verhandlungstag legte der Verteidiger einen Vorschlag vor, der nun von allen Beteiligten angenommen wurde. Das Verfahren wird eingestellt. Sein Mandant leistet eine Buße von 200.000 Euro.

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Ganz überraschend kommt diese Entscheidung nicht. Obwohl sich im Laufe der fünf Tage gewisse Unregelmäßigkeiten und Widersprüche in den Darstellungen des Angeklagten ergaben, zeigten sich ebenso reichlich Unsicherheiten, ob alle Vorwürfe der Steuerbehörden und der Staatsanwaltschaft auf Fakten beruhten.

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„Mit jetzigem Stand“ sei jedenfalls nicht alles nachweisbar, stellt die Vorsitzende Richterin Sabine Metz-Horst am Montag, 13. September, fest. Die Einstellung gegen Zahlung der nicht geringen Summe setzt dem Verfahren nun ein Ende, soweit der Angeklagte binnen vier Wochen die erste Rate von 25.000 Euro zahlt und danach weitere monatliche Teilbeträge pünktlich entrichtet.

Erste Zahlung aus Siegen an die Fluthilfe

Die erste Zahlung und eine weitere sollen an die Fluthilfe gehen („Deutschland Hilft“). Weitere Zuwendungen sollen unter anderem an die „Brücke“ und das Kinderhospiz Balthasar in Olpe gehen. Für Verteidiger Dr. Ingo Flore geht die Auswahl der Kammer in Ordnung.

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Er werde sich den Prozess sicher als Lehre nehmen, besser mit dem Steuerberater zu kooperieren, gibt Metz-Horst dem lang gedienten Mediziner noch mit, der angekündigt hat, bald sein 50-jähriges Dienstjubiläum zu feiern und „gern weitermachen“ zu wollen.

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