Siegerland. In den Lockdown-Monaten gab es bis zu einem Drittel weniger Unfälle mit verletzten Personen. In Siegen mehr Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung.

Corona hat die Straßen ein Stück sicherer gemacht. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden war 2020 landesweit um 14,1 Prozent niedriger als noch ein Jahr zuvor – vor allem in den Lockdown-Monaten.

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Wie das statistische Landesamt IT NRW ausgewertet hat, ist dieser Rückgang maßgeblich auf die um 18,1 Prozent geringeren Unfallzahlen mit Auto-Beteiligung zurückzuführen. Und deren Zahl lag vor allem in den Lockdown-Monaten März, April, Mai und am Jahresende um bis zu 30 Prozent unter den Unfällen in den Vorjahresmonaten – in jener Zeit also, als aufgrund der ersten Welle der Corona-Pandemie kaum ein Fahrzeug auf deutschen Straßen unterwegs war.

Unfallträchtige Orte in Siegen und Umgebung in dicht besiedelten Tälern

In Siegen-Wittgenstein kamen 2019 insgesamt 937 Personen bei 738 Verkehrsunfällen zu Schaden, vier wurden getötet. Im Pandemiejahr verunglückten 851 Personen bei 672 Unfällen – neun Menschen starben. Dass der Fahrrad-Anteil im Straßenverkehr immer weiter steigt, lässt sich ebenfalls an den Unfallstatistiken ablesen: Im September 2020 war die Zahl der Fahrrad-Unfälle NRW-weit um mehr als 30 Prozent höher als im September 2019.

Die Unfallhäufigkeiten im Siegerland.
Die Unfallhäufigkeiten im Siegerland. © NOSSUTTA

Statistisch gibt es weniger längere Straßenabschnitte im Siegerland, an denen bei Unfällen zwischen 14 und 27 Personen verletzt wurden – nämlich noch zwei: Die B 508 zwischen Kreuztal und Dahlbruch sowie die Trasse zwischen Charlottental (Hagener Straße ab Kaisergarten) und Birlenbach. Bei beiden Straßenabschnitten handelt es sich um Hauptverkehrsachsen in dicht besiedelten Talgebieten mit zahlreichen Ampeln, Querungen und Kreuzungen. Im Detail betrachtet gab es 2020 drei Stellen, an denen es besonders häufig zu Unfällen mit Personenschaden kommt: Im Wellersbergtunnel Freudenberger Straße/Abzweig zur Kinderklinik und zwei Mal auf der Sandstraße, einmal zwischen Kölner Tor und Abzweig Freudenberger Straße sowie zwischen den Einmündungen Heeser- und Nordstraße.

Fahrradfahrer in Innenstadt Siegen und Geisweid besonders gefährdet

Der Blick auf die Unfallkarte zeigt auch, dass Fahrradfahrer in der Siegener Innenstadt und in Geisweid besonders gefährdet sind. Schwerpunktstellen gibt es dort zwar nicht, in Kern von Geisweid waren es aber allein elf Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung. Im Kernraum Siegen waren es neun.

Ein Jahr zurück: Die gelben Bereiche mit den Unfallhäufungen (14 bis 27 Verletzte) auf der Statistik-Karte waren deutlich mehr und deutlich länger: Schwerpunkte gab es zusätzlich zu den beiden genannten noch zwischen Mudersbach und Eiserfeld, von Weidenau bis Dreis-Tiefenbach, fast die gesamte Hüttentalachse entlang von Weidenau über Geisweid bis Buschhütten, in Kreuztal von Osten bis nach Fellinghausen hinein und im Norden bis nach Krombach. Auf all diesen Abschnitten sind die Unfallzahlen von 2019 auf 2020 gesunken.

Siegen verzeichnet im Kreisgebiet mit Abstand die meisten Unfälle

Bei den Unfällen mit Fahrradbeteiligung gab es im Schwerpunktraum Siegen acht Vorkommnisse und in Geisweid nur einen.

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Die meisten Unfälle mit Verletzten verzeichnet das Oberzentrum Siegen mit 236 (Vorjahr: 314), mit deutlichem Abstand gefolgt von Kreuztal mit 95 (Vorjahr: 93) und Wilnsdorf mit 50 (Vorjahr: 38). Schlusslicht im Siegerland war 2020 Neunkirchen mit 26 Unfällen mit Personenschaden (Vorjahr: 33).