Siegen. Sich in andere hineinversetzen zu können, macht den Mensch zu Menschen. Wir sollten aufpassen, nicht primitiver zu werden, meint Hendrik Schulz.

Empathie scheint für immer mehr Menschen ein Fremdwort zu sein. Sich in andere hineinzuversetzen, ihre Beweggründe wenn nicht zu teilen aber doch zumindest nachzuvollziehen und zu akzeptieren, dass es andere Ansichten gibt, hat den Menschen maßgeblich erst zum Menschen gemacht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir gerade auf dem besten Wege sind, primitiver zu werden.

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Einsatzkräfte werden immer öfter angegriffen und bepöbelt, für die selbstverständlich sehr durchwachsene Aktion der Baumfällung in Siegen ergötzt sich die Facebook-Meute an Bestrafungsszenarios für die Künstlerin.

Rücksichtslosigkeit und Diffamierungen schwappen aus dem Netz in die reale Welt

Nährboden für einen Umgang miteinander, der zunehmend geprägt ist von Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Narzissmus und Kritik-Unfähigkeit, dürften nicht zuletzt die einstmals „sozialen“ Netzwerke sein. Dass das Verhalten, andere als die eigene Meinung grundsätzlich nicht nur abzulehnen, sondern ihnen die Legitimation abzusprechen und sie zu diffamieren, irgendwann überschwappen würde in die reale Welt, in der Menschen noch von Angesicht zu Angesicht miteinander umgehen, war leider zu erwarten. Nicht erst jetzt ist es so gekommen.

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Es ist höchste Zeit für Graustufen. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Sie ist komplex und vielfältig. Und ich und meine Meinung sind nicht der Nabel dieser Welt. Bitte dran denken.