Kreuztal. Ort für Begegnung und Nachbarschaft: Im Gemeinschaftsgarten in der Erlersiedlung können alle Kreuztaler Salatköpfe, Kräuter und Tomaten ernten.

Eine kurze Pause vom Dauerregen und schon kommt die Sonne bei sommerlichen Temperaturen in Kreuztal zum Vorschein. „So macht ein gemeinsames Picknick doch richtig Spaß“, findet Chari Gallegos, Anwohnerin der Erlersiedlung Kreuztal. Nebenbei ernten sie und andere Anwohner die dunkelroten und saftig grünen Salatköpfe aus den Hochbeeten des Gemeinschaftsgartens der Danziger Straße in Kreuztal.

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Das Stadtteilbüro und Mehrgenerationenhaus Kreuztal hat die Nachbarschaft erstmals zu einem Picknick am Gemeinschaftsgarten eingeladen. Zum Picknick gibt es selbst gebackene Waffeln direkt aus dem Waffeleisen mit Puderzucker oder Zimt, einen heißen Kaffee und für die Kinder verschiedene Softgetränke. „Wir dachten, bei Kaffee und Waffeln entsteht eine schöne Atmosphäre für lockere Gespräche“, erklärt Projektkoordinatorin Jenny Kolloch. So soll das Interesse für das gemeinsame Gärtnern im Gemeinschaftsgarten geweckt werden.

Kreuztaler Gemeinschaft beim Gärtnern stärken

Dem erntereifen Zupfsalat können viele Anwohner nicht widerstehen. Die Kreuztalerin Chari Gallegos zum Beispiel hat sich für einen dunkelroten Salatkopf entschieden. „Ich freue mich schon darauf, diesen Salat für mich und meinen Mann heute Abend mit ein paar Scampi, ein paar Röstzwiebelchen und einer schönen Vinaigrette zuzubereiten.“ Für die Kinder, die um den Picknicktisch herum springen, sind von allem, was sie aus dem Garten probieren durften, die selbstangebauten Radieschen am leckersten, obwohl die Schärfe einige von ihnen überrascht hat.

Jenny Kolloch vom Stadtteilbüro koordiniert das Projekt Gemeinschaftsgarten. Der erste Salat und die Kräuter in den Hochbeeten sind gerade erntereif.
Jenny Kolloch vom Stadtteilbüro koordiniert das Projekt Gemeinschaftsgarten. Der erste Salat und die Kräuter in den Hochbeeten sind gerade erntereif. © Unbekannt | Verena Schlüter

Wer in Kreuztal Spaß am gemeinsamen Gärtnern hat, soll mit anpacken können. „Jeder kann säen und ernten, was er oder sie gerne essen möchte. Bei dem Projekt geht es um das gemeinsame Gärtnern für die Gemeinschaft“, sagt Jenny Kolloch. Neben unterschiedlichen Salatsorten und Radieschen sind aktuell im Gemeinschaftsgarten auch Tomaten und Kräuter wie Minze, Petersilie oder Dill zu finden. Der Duft frischer Minze weht durch den ganzen Garten.

Aufgrund des Corona-Lockdowns wurde das Kreuztaler Projekt von den Anwohnern zuerst nur sehr zögerlich wahrgenommen. Die Leute durften ihre Wohnungen ja nicht verlassen, daher waren viele Anwohner zunächst ein wenig skeptisch. Mit dem Picknick soll die Aktion in Kreuztal noch einmal publik werden. „Wir wollten den Kreuztalern vermitteln: Diese Anbaumöglichkeit ist für euch, und ihr dürft dieses Angebot zum Pflanzen und Ernten regelmäßig nutzen.“ Chari Gallegro will nun öfters zum Ernten von Salat oder Kräuter im Gemeinschaftsgarten vorbeischauen. „Mein Mann und ich essen eigentlich fast jeden Tag im Sommer Salat.“

Kreuztaler kommen im Gemeinschaftsgarten miteinander ins Gespräch

Die Handarbeitsgruppe des Mehrgenerationenhauses ist beim Picknick am Gemeinschaftsgarten in Kreuztal auch dabei.
Die Handarbeitsgruppe des Mehrgenerationenhauses ist beim Picknick am Gemeinschaftsgarten in Kreuztal auch dabei. © Unbekannt | Verena Schlüter

Zusätzlich zu dem Picknick gibt es eine Bastelaktion für die Kinder, um dann den Gemeinschaftsgarten mit der selbst gebastelten Deko zu verschönern. Jenny Kolloch kann sich vorstellen, solche gemeinsamen Treffen in den Sommermonaten regelmäßig anzubieten. Sie ist gespannt darauf, wie sich der Gemeinschaftsgarten weiter entwickelt und wie die Kreuztaler das Angebot annehmen. Das Stadtteilbüro will mit dem Gemeinschaftsgarten einen Anreiz schaffen, damit die Bewohner ins Gespräch miteinander kommen. Zusätzlich soll der Garten die Bewohner zu einem nachhaltigen Umweltbewusstsein animieren. „Durch den Gemeinschaftsgarten wurde dort eine schöne Begegnungsstätte geschaffen“, findet Jenny Kolloch.