Siegen. Fast 30 Kunstschaffende haben am Wettbewerb des Arbeitskreises Siegerländer Künstler und der Stadt Siegen teilgenommen. Lena Hugger geht leer aus.

Fast 30 Kunstschaffende haben sich am Wettbewerb „Große Kunst“ des Arbeitskreises Siegerländer Künstler (ASK) und der Stadt Siegen beteiligt. Ihre Werke werden sehr groß zu sehen sein. Treffender kann der Titel eines Wettbewerbs kaum sein: Denn „Große Kunst“ im wahrsten Sinne des Wortes wird es sein, wenn die Bürger ab Mitte September auf großflächigen Plakatwänden in Siegen Werke lokaler Künstler bewundern können.

Ein Name ist dann nicht dabei: Lena Hugger, die ursprünglich zu den zehn mit einer Geldprämie ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträgern gehören sollte, wurde die Auszeichnung von der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler aberkannt. Sie hatte am Wochenende mit einer Aktion, in deren Verlauf („Antuung“) sie eine Silberweide am Siegufer mit einer Kettensäge zerstörte, einen Sachschaden von mehr als 20.000 Euro verursacht und vor allem empörte Reaktionen provoziert (wir berichteten).

Siegen: „Große Kunst“-Jury verteilte Prämien

Johanna Schwarz, Kunstprofessorin der Uni, Astrid Schneider, Kulturchefin der Stadt Siegen, und Kai Uwe Körner von der ASK hatten die Aufgabe, eine Auswahl aus den eingereichten Arbeiten zu treffen. Zehn Preisträgerinnen und Preisträger bekommen neben der außergewöhnlichen Möglichkeit der öffentlichen Präsentation ihrer Werke eine Prämie von je 500 Euro.

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Acht weitere Preisträger können ihre Entwürfe ebenfalls auf Plakatwänden zeigen, erhalten aber keine Geldzuwendung. Die großzügige Förderung für Kunstschaffende ist nur möglich, weil mit den Siegener Versorgungsbetrieben und der heimischen Sparkasse weitere Sponsoren an Bord geholt werden konnten.

„Große Kunst“ in Siegen: Newcomer und bekannte regionale Künstler sind Preisträger

Sehr viele junge Künstlerinnen und Künstler, vor allem Studierende der Uni Siegen, sind dabei, aber auch selbstständige Grafikdesigner, die durch die Pandemie einen massiven Einbruch ihrer Aufträge hinnehmen mussten, ebenso wie etablierte Namen der heimischen Kunstszene. Zu den Prämierten gehört auch Marla Björner mit ihrer farbstarken Kombination von Fotos und Grafik. Wunderbar gegenständlich und dadurch ein Hingucker. Oder Neslihan Yavuz, ebenfalls Kunststudentin, mit ihrer Wortinstallation „Abgelehnt“.

Peter Büdenbender bezieht sich auf ein Bild eines Eiserfelder Fachwerkhauses.
Peter Büdenbender bezieht sich auf ein Bild eines Eiserfelder Fachwerkhauses. © Wolfgang Leipold | Wolfgang Leipold

Grafik-Designer Olaf Glasmacher glänzt mit einer Neu-Interpretation des bekannten Spitzweg-Gemäldes „Der arme Poet“, Architekturstudent Thomas Schiffmann überrascht mit Schwarz-Weiß-Fotos aus dem Leben seiner Familie aus den 50er Jahren. Grün ist die Grundfarbe des Plakats der in Gosenbach wohnenden und der ASK angehörenden Künstlerin Sabine Helsper-Müller, die es gewohnt ist, sehr großflächige Bilder zu produzieren.

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Warum es allerdings Grafik-Designer Peter Büdenbender nicht geschafft hat, mit seiner farblichen Verfremdung eines Fotos der Schwarz-Weiß-Legenden Bernd und Hilla Becher in den Kreis der auch mit Geld prämierten Künstler aufgenommen zu werden, bleibt dem unerforschlichen Ratschluss der Jury überlassen. Seine Grafik, die sich auf ein Bild eines Eiserfelder Fachwerkhauses bezieht, dessen Original im Museum für Gegenwartskunst ausgestellt ist, wird in der Reihe der demnächst in Siegen präsentierten Plakate sicherlich der Hingucker schlechthin sein.

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