Zur Silberweiden-Fällung im Rahmen einer Kunstaktion äußern sich Siegener Kommunalpolitiker.
„Schlimm, was es für Idioten“ gibt.“ Mit diesem Satz hat Bürgermeister Steffen Mues auf seiner Facebookseite eine Debatte über die Silberweiden-Fällung eröffnet, an der sich auch eine Reihe von Kommunalpolitikern beteiligt. Steffen Mues legt Fotos von der Pflanzung des Baums im April 2015 nach: „Man kann erkennen, mit welchen Mühen und schwerem Gerät die Pflanzung verbunden war. Und dann kommen Chaoten und fällen den Baum einfach. Unfassbar traurig, dass Menschen auf solche Ideen kommen.“
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Volt-Fraktionschef Samuel Wittenburg wirft dem Bürgermeister vor, als „Brandstifter“ eine polarisierende Auseinandersetzung entfacht zu haben – gefordert werden das Abschaffen des Fachbereichs Kunst und die Absage des Uni-Umzugs in die Stadt, geäußert werden Drohungen und Aufforderungen zur Selbstjustiz. „Hierfür hat der Bürgermeister eine wunderbare Plattform geboten.“
Claudia Helm vom CDU-Stadtverband Hüttental weist Wittenburgs gegen den Bürgermeister gerichteten Vorwurf des Populismus zurück: „Wir haben mit der CDU Siegen und Hüttental Kirschbäume im Charlottental wieder angepflanzt, um einen kleinen bescheidenen Beitrag zur Rettung des Waldes zu leisten. Da ist es ja wohl nicht verwunderlich, dass der Bürgermeister nicht begeistert ist, wenn städtisches Eigentum zerstört wird.“
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Jens Kamieth, CDU-Landtagsabgeordneter, zu Samuel Wittenburg: „Interessante Rechtsauffassung, die Sie da durchblicken lassen: den Bürgermeister mit Brandstiftung in Bezug zu bringen soll nicht beleidigend sein... naja.“ Zur Baumfällung schreibt Kamieth: „Die Aktion war dämlich, schädlich und egozentrisch.“
CDU-Stadtverordneter Christian Sondermann bezeichnet die Wortwahl des Bürgermeisters als „total geil“: „Wissen Sie, wie hart und ausdauernd unser Bürgermeister für das Städtebauförderprojekt der neuen Ufer gekämpft hat? Und dann kommen ein paar Idioten da her und zerstören mit voller Absicht einen Teil davon.“
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Grünen-Stadtverordneter Florian Kraft: „Man hätte statt der Person auch die Aktion als ‘idiotisch’ bezeichnen können, durchaus. Ich denke aber nicht, dass dies den aufgekommenen Shitstorm hätte verhindern können. Insofern sehe ich den Bürgermeister auch keineswegs als Brandstifter.“ Die Künstlerin habe dem Umwelt- und Naturschutz einen Bärendienst erwiesen, „da nun leider wieder zahlreiche Menschen dieses wichtige Anliegen mit den Aktionen extremer Aktivisten verquicken“. Zudem werde die Kunstszene „völlig zu Unrecht in Misskredit gebracht“. Geschadet werde schließlich dem Bemühen, „urbanes Leben unter besonderer Berücksichtigung auch junger Menschen zu fördern“.
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