Hier wird gegen die Pandemie angeimpft – nebenan wird mit Streicherklängen ein Baum zerstört. Das passt nicht, findet Steffen Schwab.
Die Innenstadt als Brennglas. Innerhalb von wenigen Stunden passiert an den Ufern der Sieg und in ihrem Umfeld das: Ärzte und ihre Teams machen mobil, um den Impfstoff gegen die Pandemie zu den Menschen zu bringen – sie leisten einen großartigen Dienst an der Allgemeinheit. Schwule, Lesben, Queere und ihre Verbündeten gehen auf die Straße und zeigen, dass sie nach wie vor Benachteiligung und Verfolgung erleiden – auch sie trotzen der Pandemie, die sie, wie andere Minderheiten auch, als Erste in die Unsichtbarkeit abgedrängt hat.
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Man könnte jetzt noch die kleine Demonstration der Menschen aus dem Iran erwähnen, in deren Heimat ein gewalttätiges Regime herrscht. Oder die jungen Menschen, die sich, allem Freiheitsdrang zum Trotz, den strengen Siegener Regeln zur Wahrung der Nachtruhe beugen. Dann aber jene verstörende „Antuung“: Im Rahmen eines Kunst-Happenings wird ein Baum gefällt, vorgeblich, um auf den problematischen Umgang der Menschen mit der Natur aufmerksam zu machen. So, als ob man Tiere massakrieren müsste, um für den Tierschutz zu werben, und Menschen misshandeln, um gegen Folter einzutreten.
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Die Resonanz auf den Online-Plattformen zeigt, wo die Grenze überschritten wurde. Natürlich ist die Kunst frei. Aber sie ist für nichts gut, wenn sie das mit Füßen tritt, was für Menschen wichtig ist.
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