Kreuztal. Das evangelische Gemeindehaus in der Fritz-Erler-Siedlung wird Standort des städtischen Kulturinstituts „Spitzentanz“.

Die evangelische Kirchengemeinde Kreuztal trennt sich vom Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Die Stadt hat das Gebäude gekauft. Künftig wird dort „Spitzentanz“ zu Hause sein, die aus der städtischen Musikschule herausgelöste Tanzschule.

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„Für viele ist das Gebäude mit seiner besonderen Architektur nicht nur mit der zentralen Lage an der Leipziger Straße ein bedeutender Teil der Fritz-Erler-Siedlung. Seit seiner Errichtung in den 1970er Jahren ist das Dietrich-Bonhoeffer-Haus ein identitätsstiftendes Wahrzeichen im Quartier“, stellt die Stadt Kreuztal in ihrer Pressemitteilung fest. Es ist Heimat für kirchliche, soziale und gesellschaftliche Veranstaltungen und ein bedeutender Faktor für die dortige Gemeinschaft.

Bereits Dependance für Familienzentrum Fritz-Erler-Siedlung

Um dieses wichtige soziale Element der Fritz-Erler-Siedlung auch künftig zu erhalten und weiter mit Leben zu füllen, habe sich die Stadt Kreuztal entschieden, das Dietrich-Bonhoeffer-Haus von der evangelischen Kirchengemeinde zu kaufen. Dass sich die Kirchengemeinde von dem Gebäude trennen möchte und nach einem geeigneten Käufer sucht, war bereits längere Zeit bekannt. Seit dem Bau des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses nutzte die Kirchengemeinde das Haus als Gottesdienststätte und Gemeindezentrum. Viele Jahre war es das Zentrum des Nordbezirks der Kirchengemeinde mit einem pulsierenden Gemeindeleben und eigener Pfarrstelle. Bereits 2017 gab die Gemeinde ihre Absicht bekannt, die Sonntagsgottesdienste auf die Kreuzkirche in Kreuztal und die Friedenskirche in Fellinghausen zu konzentrieren. Neben dem Bonhoeffer-Haus wurde auch die Ostheldener Kapelle aufgegeben.

Heute werden im Bonhoeffer-Haus neben Gottesdiensten auch kirchliche und andere gesellschaftliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Frühstückstreff, angeboten. Darüber hinaus sind im Untergeschoss bereits 160 Quadratmeter dauerhaft an die Stadt Kreuztal für die Nutzung durch das benachbarte Familienzentrum Friedrich-Erler-Siedlung vermietet.

Neuer Standort für Kreuztaler Kulturprogramm

„Die sozialen, aber auch kirchlich geprägten Zusammenkünfte sollen auch zukünftig dort stattfinden. Die Ausrichtung auf soziale und gesellschaftliche Interessen soll zudem noch weiter ausgebaut werden“, kündigt die Stadt an. Die Stadt Kreuztal plant, den Standort auch im Rahmen des städtischen Kulturprogramms und für weitere kleinere Veranstaltungen einzubinden.

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Ein zentraler Aspekt für die künftige Nutzung des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses ist der Einzug der Tanzschule „Spitzentanz“. Als Teil des breitgefächerten Kulturangebots der Stadt Kreuztal hat sich der „Spitzentanz“ um Tanzlehrerin Britta Papp zu einem beliebten kulturellen und sportlichen, aber auch sozialen Angebot entwickelt, dessen Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinausreicht. Inzwischen nehmen etwa 300 Tänzer und Tänzerinnen im Alter von 4 bis 45 Jahren an verschiedenen Unterrichtseinheiten teil und gestalten eigene Shows. Bisher nutzt die Tanzschule vor allem Räume der Grundschule an Dreslers Park.

„Der Spitzentanz hat inzwischen überregionalen Bekanntheitsgrad erreicht und sich zu einem Alleinstellungsmerkmal der Kultur- und Jugendszene in Kreuztal entwickelt. Ich freue mich sehr, dass wir den Kreuztaler Tanzbegeisterten nun einen geeigneten Trainings- und auch Aufführungsort zur Verfügung stellen können“, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Gleichzeitig bleibe das Dietrich-Bonhoeffer-Haus als Domizil etablierter Treffen und damit als wichtiges soziales Element für die Menschen im Quartier dauerhaft erhalten

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Abschiedsgottesdienst mit Entwidmung

Pfarrer Thies Friederichs von der evangelischen Kirchengemeinde Kreuztal ergänzt: „Es ist traurig, nach so vielen Jahren ein Kirchengebäude abzugeben, in dem über die Zeit so viel Segensreiches geschehen ist. Für eine weitere Nutzung des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses hätten wir uns als Kirchengemeinde keinen besseren Partner als die Stadt Kreuztal wünschen können. Für das Leben in der Fritz-Erler-Siedlung und im Bezirk wird die weitere Nutzung durch die Stadt eine Bereicherung sein.“

Die offizielle Entwidmung des Gebäudes als Haus der Kirche wird mit einem Abschiedsgottesdienst gefeiert. Den Termin will die Kirchengemeinde in Kürze bekanntgeben.

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