Kreuztal. In Kreuztal startet am Sonntag, 12. Januar, wie an vielen anderen Orten die Allianzgebetswoche. Die Evangelische Kirchengemeinde nimmt nicht teil
Wo gehöre ich hin? Diese Frage ist das Leitmotiv der diesjährigen Allianzgebetswoche, die deutschlandweit vom 12. bis zum 19. Januar stattfindet – nach Angaben des Veranstalters, der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD), mit ca. 300.000 Teilnehmern an etwa 1000 Orten, darunter auch Kreuztal. Die Idee der Organisation und der Gebetswoche ist die Gemeinschaft von Christen über konfessionelle Grenzen hinweg.
Die Einheit der Christen in Kreuztal scheint aber aktuell vor einer Zerreißprobe zu stehen, die Evangelische Kirchengemeinde Kreuztal hat ihre Teilnahme an der Gebetswoche kurzfristig abgesagt. Als Grund nennt der Kirchenkreis die Weigerung der zur EAD gehörenden Stadtmission Kreuztal, Frauen als Pfarrerin zu akzeptieren.
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Kirchenkreis Siegen bezieht Stellung zur Frauenordination
„Es ist für die Kirchengemeinde in einem Vorgespräch der Eindruck entstanden, dass Frauen nach Ansicht von Teilen der Allianzpartner prinzipiell nicht predigen sollen“, heißt es im Statement des Evangelischen Kirchenkreises Siegen zum Rückzug der Kreuztaler Gemeinde. Weiter stellt der Kirchenkreis klar: „Für unsere evangelische Landeskirche steht die Berufung von Frauen ins Pfarramt außer Frage und ist seit langem geübte, unverzichtbare und bereichernde Praxis“.
Gebetswoche 2020
Veranstaltungen im Rahmen der Allianzgebetswoche finden täglich statt und stellen die Frage „Wo gehöre ich hin?“ jeweils in einen anderen Kontext, zum Beispiel die Wurzeln des Lebens, die erschütterte Welt oder das Miteinander der Generationen.
Eine Terminübersicht gibt es auf den Seiten der Stadtmission Kreuztal und der Evangelischen Gemeinschaft Kredenbach.
In der Evangelischen Kirchengemeinde Kreuztal ist Mirjam Klein seit Oktober des vergangenen Jahres als Pfarrerin im Probedienst im Einsatz. Das Programm für die Gebetswoche, an dem auch Klein mitwirken sollte, stand schon seit längerer Zeit fest und wurde nun geändert. Die Termine, die in den zur Evangelischen Gemeinde gehörenden Kirchen stattfinden sollten, fehlen im Programm der Stadtmission, die die Gebetswoche gemeinsam mit den Gemeinschaften Eichen und Osthelden organisiert.
Die Evangelische Gemeinde veranstaltet an den Sonntagen am 12. und 19. Januar nun reguläre Gottesdienste. Samuel Epp, Leiter der Stadtmission Kreuztal, wollte sich nicht zu dem Grund für die Differenzen äußern: „Die Beziehung zur Ev. Kirche Kreuztal möchte ich in der Öffentlichkeit nicht kommentieren.“
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Einigkeit in Ferndorf und Kredenbach
Dass die Zusammenarbeit verschiedener christlicher Institutionen gelingen kann, zeigt indes die Gebetswoche in Ferndorf und Kredenbach. Dort veranstaltet die Evangelische Gemeinschaft als Teil der EAD die Woche gemeinsam mit CVJM und Evangelischer Kirchengemeinde – in der mit Roswitha Scheckel ebenfalls eine Pfarrerin im Einsatz ist. Scheckel ist im Rahmen der Gebetswoche aktiv, sie leitet den Eröffnungsgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr im Gemeindezentrum Kredenbach.
Gerd Klein, Leiter der Evangelischen Gemeinschaft und Ansprechpartner für die Gebetswoche, sieht darin kein Problem. „Wir veranstalten unsere eigene Gebetswoche seit Jahren als Tradition“, sagt er und lobt das „gute Miteinander“. Die Gemeinschaft feiert in diesem Jahr 125-jähriges Bestehen. Die Situation in Kreuztal wollte Klein nicht kommentieren.
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Eine Klärung des Konflikts und eine erneute Kooperation in der Zukunft sind derweil nicht ausgeschlossen. „Die Kirchengemeinde Kreuztal will dennoch weiterhin das Gespräch mit den Allianzpartnern über die künftige Zusammenarbeit suchen“, heißt es in der Stellungnahme des Kirchenkreises.
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