Siegerland. Gasverbrauch reduziert, wichtige Ressourcen und Umwelt geschont, weniger CO2-Ausstoß: Jahrelange Gasumstellung in Burbach und Neunkirchen beendet

Burbach und Neunkirchen werden ab sofort mit einer neuen Gasart beliefert: Seit 6. Juli strömt in Burbach das höherkalorische H-Gas durch die Leitungen. Burbach erreichte der neue Energieträger um 8.19 Uhr. Als erstes strömte das Gas aus Richtung der Haigerer Stadtwerke in den Hickengrund. In der Gasnetzstation Neunkirchen-Zeppenfeld traf die neue Gasart um 9.08 Uhr ein.

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Damit befindet sich erstmal H-Gas („High caloric Gas“) statt des bisherigen L-Gas („Low caloric Gas“) im Gasversorgungsnetz der Westnetz im Siegerland. Bislang wurde der Nordwesten Deutschlands überwiegend mit L-Gas versorgt. Da die L-Gas-Vorräte in Deutschland und den Niederlanden rückläufig sind, ist eine Umstellung auf H-Gas aus Skandinavien und Russland erforderlich. Ein Milliarden-Umbauprojekt für die Gaswirtschaft, denn laut Westnetz sind ein Viertel aller deutschen Haushalte und damit über fünf Millionen Gasgeräte betroffen. Die Umstellung ist eines der umfangreichsten Westnetz-Projekte bis 2029.

5500 Brenner mussten in Burbach und Neunkirchen angepasst werden

„Als zuständiger Verteilnetzbetreiber kümmern wir uns nahezu vollständig um die Anpassung der gasverbrennenden Geräte. Die Anpassung ist notwendig, da H-Gas einen höheren Brennwert als L-Gas vorweist. Bedeutet, dass die Flammen in Gasherden, Thermen oder industriellen Thermoprozessanlagen heißer werden, was zu technischen Problemen führen könnte“, berichtet Stephan Birtner, zuständiger Leiter der Netzbetriebssteuerung Gas bei Westnetz. „Deshalb wurden die knapp 5500 Geräte in Burbach und Neunkirchen rechtzeitig angepasst.“

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Für ihre Kundinnen und Kunden sei dies in der Regel kostenlos. „In den meisten Fällen reicht es, die Düsen auszutauschen. Nur ganz selten gibt es Geräte, die nicht mehr auf das neue H-Gas eingestellt werden können. In diesen Fällen suchen wir gemeinsam eine Lösung“, erklärt Stephan Birtner. Die größte Herausforderung habe darin bestanden, die rund 25.000 verschiedenen Typen der umzustellenden Gasgeräte technisch sicher zu beherrschen, erklärt Christian Müller, Leiter Gasbetrieb Süd bei Westnetz. „Vor allem war es uns aber wichtig, unsere Kundinnen und Kunden über die einzelnen Prozessschritte für eine erfolgreiche Umstellung auf dem Laufenden zu halten.“

Erdgasbüro in Burbach bleibt weiter erreichbar

Dazu war eigens in Burbach ein Erdgasbüro (Marktplatz 3-7) für die direkte Kommunikation mit den Kunden eingerichtet worden. Auch nach erfolgter Umstellung ist das Büro noch bis September erreichbar, sagt Westnetzsprecher Patrick Plate (Öffnungszeiten: Dienstag 13 bis 17 Uhr, Mittwoch 8 bis 12 Uhr). Fragen zur Umstellung in Burbach und Neunkirchen werden zudem unter der Hotline 0800/6646907001 beantwortet.

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In den vergangenen Jahren wurden die Industriekunden und Haushalte mit Gasanschluss auf die Umstellung vorbereitet. In rund 5500 Geräte mussten neue Brennerdüsen eingebaut werden. Die Kosten tragen weder die Verbraucher noch Westnetz – finanziert wird die Umstellung aus Bundesmitteln. „Wir hatten eine richtig gute Resonanz aus Burbach und Neunkirchen“, freut sich Stephan Birtner. Das sei nicht in allen Regionen der Fall. Lediglich fünf Haushalte hätten sich gegen die Umstellung entschieden oder seien nicht erreichbar gewesen. Diese mussten aus Sicherheitsgründen vom Netz genommen werden.

Noch nicht alle Geräte in Burbach und Neunkirchen umgestellt

Einige wenige Geräte müssen noch in den kommenden sechs Wochen umgestellt werden. Auf die Haushalte wird Westnetz zukommen oder hat bereits einen Termin vereinbart. Für diejenigen Geräte sei die Umstellung jedoch unbedenklich. Kunden werden im Fortgang nichts von der Umstellung spüren, denn auch die Kosten bleiben konstant.

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Abgerechnet werde nach Brennwert, der beim H-Gas höher sei, und nicht nach Gasmenge, erläutert Christian Müller. Der Gasverbrauch insgesamt werde so reduziert, wichtige Ressourcen und die Umwelt geschont. Außerdem werde wegen des bis zu 10 Prozent höheren Methan-Gehalts im H-Gas weniger CO2 bei der Verbrennung freigesetzt.

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