Siegen-Wittgenstein. Vom Lesen und Schreiben bis zum Schwimmen und Imkern: Mit Extra-Angeboten sollen Kinder und Jugendliche wieder fit fürs Schulleben werden.

Mit dem letzten Schultag endet am 2. Juli ein wegen der Pandemie außergewöhnliches Schuljahr in Nordrhein-Westfalen. Um Corona-bedingte Lernrückstände aufzuholen, stellen das Land und der Bund bis 2022 insgesamt 430 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen der Programme „Ankommen und Aufholen“ und „Extra-Zeit zum Lernen“ sollen individuelle Förderangebote vor Ort ermöglicht werden – zum Teil schon in den Sommerferien. Auch in Siegen wird wird es einige Angebote geben, die teils von den Kommunen, teils von den Schulen durchgeführt werden.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Stadt

Mit „außerschulischen Bildungs- und Betreuungsangeboten in Corona-Zeiten“ sollen „pandemiebedingte Benachteiligungen“ reduziert werden, erklärt André Schmidt, Dezernent für Kinder, Jugend und Familie, Bildung, Soziales und Wohnen der Stadt Siegen. Als Schulträger habe die Stadt Siegen einige Gruppenangebote geplant und entsprechende Fördermittel beantragt.

In den Sommerferien werden solche Angebote an der Diesterwegschule (zwei Gruppen, fünf Tage), der Jung-Stilling-Schule (Zwei Gruppen, zwei Tage), der Montessorischule (zwei Gruppen, vier Tage), der Obenstruthschule (zwei Gruppen, fünf Tage) und der Realschule Am Oberen Schloss (drei Gruppen, fünf Tage).

+++ Lesen Sie auch: Das Mobbing kehrt zurück +++

„Uns ist wichtig, dass wir zudem die Ideen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen berücksichtigen“, sagt André Schmidt. Schon im Frühjahr führte die Stadt deshalb eine Umfrage durch und hat aufbauend auf den Ergebnissen ein Ferienprogramm erarbeitet, das sie selbst finanziert. Dazu zählen unter anderen ein Schwimmkurs für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren im Hallenbad am Löhrtor, diverse Ausflüge und ein Imker-Schnupperkurs.

Betreuung an Schulen

An den Siegener Grundschulen wird in den Schulferien eine Betreuung angeboten. So könne neben der Förderung auch die Entlastung von berufstätigen Familien sicher gestellt werden, erklärt Dezernent André Schmidt.

Universität

Auch die Universität Siegen hat in Kooperation mit der Stadt ein Konzept für „Extrazeit“ erarbeitet und eine Zusage über entsprechende Fördermittel erhalten. Im Kinder- und Jugendtreff Westhang finden in zwei Wochen Lernprogramme statt.

+++ Lesen Sie auch: Nach dem Corona-Schuljahr: Klasse wiederholen oder nicht? +++

In der ersten Woche sollen Erst- und Zweitklässler Defizite aufarbeiten und insbesondere im Lesen und Schreiben unterrichtet werden. In der zweiten Woche wird für Dritt- und Viertklässler der Schwerpunkt auf mathematische Inhalte gelegt. Am Nachmittag soll jeweils gemeinsam gespielt werden. Auch im Kinder- und Jugendtreff Geisweid und im Kinder- und Jugendtreff Fischbacherberg gibt es Angebote im Rahmen der Lernzeit, diese finden jedoch außerhalb der Ferien statt.

Bereits im Mai haben sich die ersten Gruppen getroffen. Insgesamt neun Schulen und Jugendtreffs aus dem Stadtgebiet Siegen sind bei dem Projekt der Uni dabei. Begleitet werden die Gruppen von angehenden Lehrern und Sozialarbeitern.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++