Kreuztal. Seit 1988 kauft Frank W. Frisch als ehrenamtlicher Kurator Bilder an. In der Gelben Villa werden auch die anderen Sparten präsentiert.
Die Kunstsammlung der Stadt Kreuztal wächst. Fünf Arbeiten hat Kurator Frank W. Frisch im Auftrag der Stadt angekauft, die jetzt dem Kulturausschuss vorgestellt wurden. Bei allen Werken handelt es sich um Bilder, deren Urheber – so eine Vorgabe für den Ankauf – einen „Bezug zu Kreuztal“ haben und die in Kreuztal ausgestellt werde. Der Ankauf, so Frank W. Frisch, der das Ehrenamt des Kurators seit 1988 ausübt, soll auch „Ermutigung“ zum öffentlichen Auftreten sein. Das Malen im stillen Kämmerlein allein qualifiziert da nicht, stellt Frisch klar: „Ich werde oft von Hobbykünstlern angerufen...“
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Die neuen Werke
Mein Freund der Baum: RoseMarie Hirsch aus Eichen ist Autodidaktin, sie malt seit 20 Jahren, inzwischen vor allem abstrakt. Ihr Bild, Acryl auf Leinwand, mit Strukturpaste und Sand, war 2019 im Rathausfoyer ausgestellt.
Altes Feuerwehrhaus: Gerd Hohage hat das Alte Feuerwehrhaus in HDR-Technik fotografiert. Drei Versionen sind in seiner Arbeit nebeneinandergestellt das Original, eine Umkopierung und eine Solarisation. Der gebürtige Wittener lebt seit 1989 in Kreuztal, der Fotografenmeister hat bis zu seinem Ruhestand 2001 die Fotoabteilung von Münker in Kreuztal geleitet. Sein Bild war 2020 im Rathausfoyer ausgestellt.
Winter am Ferndorfbach: Auch dieses Bild von Carmen Ries – Acryl auf Leinwand – hat Frank Frisch im Rathausfoyer entdeckt, bei der Sommerausstellung 2020. Die gebürtige Italienerin malt deutsche und italienische Landschaften, Tier, Blumen und Blüten – seit ihrem Ruhestand. Vorher war Carmen Ries über Jahrzehnte Wirtin der Gaststätte „Em Backes“.
Magnolien: Ursula Möllemann-Stötzel ist in Krombach aufgewachsen, sie malt Stilleben, Blumen und Blüten. Ihr Bild – Acryl auf Leinwand – hat Frank Frisch aus einer Ausstellung bei den Zahnärzten Straatman im März 2020 für die Stadt gekauft.
Ausstellungsorte
Die Kunstsammlung in der Gelben Villa ist Kreuztals dritter Ort für Kunstausstellungen. Daneben gibt es die „Szenenwechsel“ im Kulturbahnhof und das „Schaufenster“ in der Stadtbibliothek.
Die Sammlung
Vier Ausstellungsräume in der Gelben Villa in Dreslers Park stehen seit einem Jahr für die Präsentation von Arbeiten aus der Sammlung zur Verfügung. Von den über 200 Objekten sind in der ersten Ausstellung 49 gezeigt worden; die anderen warten im Depot auf ihren Auftritt. Frank W. Frisch, der 1987 als FDP-Fraktionschef den Aufbau der Sammlung anregte, zwei Jahre vor dem Kauf des Dreslerschen Parks durch die Stadt, strebt den jährlichen Wechsel der Ausstellung an. Dass Salon, Atelier, Empfangszimmer, Wintergarten und Kaminzimmer zur Verfügung stehen, ist Folge des Umzugs der Stadtbibliothek aus der Gelben Villa an den Roten Platz.
Die Kunstsammlung besteht aus drei Sparten:
Ankäufe seit 1988: Das ist die eigentliche Kreuztaler Kunstsammlung, die mit den jährlichen Ankäufen für ein Budget von 1000 Euro inzwischen mehr als 60 Arbeiten umfasst;
Sammlung 20. Jahrhundert: Parallel hat Frank Frisch eine Sammlung mit Werken Siegerländer Künstlerinnen und Künstler des 20. Jahrhunderts aufgebaut, die mit Schenkungen und Spenden finanziert wird. Als Leihgaben eingebracht hat das Ehepaar Frisch auch Werke aus seiner privaten Sammlung. In der ersten Präsentation im Wintergarten waren Werke von Hanna Achenbach-Hunemann und Hans Achenbach zu sehen, außerdem im Atelier eine Werkschau des Bildhauers Wolfgang Kreutter.
Jüngster Zweig ist die Sammlung zeitgenössischer Kunst. Sie enthält werke von Künstlerinnen und Künstlern mit Bezug zu Kreuztal, die sich über die Stadt hinaus einen Namen gemacht haben: Annette Besgen und Ulrich Langenbach, die Ateliers im Kulturbahnhof haben, das Eichener Ehepaar Heidemarie und Jürgen Königs, der Buschhüttener Eberhard Stroot oder der Kreuztaler Reinhard Hanke
Mittendrin in der Villa ist das Trauzimmer des städtischen Standesamts. Deshalb kann die Sammlung auch jederzeit von Hochzeitsgesellschaften besichtigt werden. Und, ab Sonntag, 20. Juni, jeden Sonntag des „Kreuztalsommer“ in Dreslers Park von 14 bis 17 Uhr. „Private Führungen sind auch an jedem Werktagnachmittag möglich“, sagt Frank W. Frisch. Nach dem Ende der Pandemie sollen dann neue regelmäßige Öffnungszeiten, über die Kulturveranstaltungen in den Villen hinaus, festgelegt werden.
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