Kreuztal. Die neue Kunstausstellung mit 49 Werken in 4 Räumen in der Gelben Villa in Kreuztal wird im Rahmen des „Kreuztalsommers“ eröffnet.
Die Kreuztaler Kunstsammlung wird in der Gelben Villa in Dreslers Park ausgestellt. Wegen Corona musste die Premiere verschoben werden und zu Beginn gelten einige Einschränkungen, doch die ersten Besucher dürfen die Ausstellung am 14. Juni besuchen.
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Kreuztal kauft Kunst seit 1988
1987 bemerkte Frank W. Frisch, dass in Kreuztal zwar viel für Kultur, nicht jedoch für die bildende Kunst getan wurde. Mit der Idee einer städtischen Kunstsammlung wandte er sich an den Kulturausschuss und bekam den Auftrag, eine solche aufzubauen. Sein Etat: 1000 Deutsche Mark pro Jahr. Ein Jahr später begann er dann damit, im Namen der Stadt Kreuztal Kunstwerke anzukaufen, in erster Linie von Künstlern, die auch in einer Beziehung zu Kreuztal stehen, also dort leben oder arbeiten. Damals wie heute verfolgte Frisch dabei auch das soziale und gesellschaftliche Ziel, „Künstler, die am Anfang stehen, aus der Deckung zu holen.“
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Der Etat für die Kunstsammlung blieb in allen Jahren gleich, erst für das Haushaltsjahr 2020 wurde er auf 1000 Euro verdoppelt. FDP-Fraktionschef Frank W. Frisch arbeitete in all den Jahren ehrenamtlich: „Weil ich mich der Kunst sehr verbunden fühle“.
„Ein Kulturausschuss kann sich glücklich schätzen, wenn er so jemanden hat“, sagt Jochen Schreiber, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Tourismus. Mit den bescheidenen finanziellen Mitteln, die die Stadt über die Jahre investiert hat, wäre es eigentlich nicht umsetzbar gewesen, eine solche Sammlung aufzubauen, sagt Schreiber, nur das persönliche Netzwerk Frischs habe dies ermöglicht.
Gelbe Villa in Kreuztal idealer Ausstellungsort
Lange habe es auch an Ausstellungsmöglichkeiten in Kreuztal gemangelt, sagt Schreiber. Nach dem Kulturbahnhof, der Stadtbibliothek und dem Rathaus ist die Gelbe Villa nun die vierte Ausstellungsfläche der Stadt. „Wir möchten der Kunst einen würdigen Rahmen geben und sie zugänglich machen“, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Die gelbe Villa biete dafür angemessene Räumlichkeiten. Für die Ausstellung hat die Stadt die Gelbe Villa gründlich auf Vordermann gebracht
Die vier Ausstellungsräume in der Villa sind in Anlehnung an ihre frühere Nutzung benannt: Salon, Atelier, Empfangszimmer und Wintergarten. Dort hängen jeweils Kunstwerke, die einem eigenen Thema zugeordnet sind. Auslegeblätter informieren über dieses Thema sowie die Künstlerinnen und Künstler. Immer gegen Ende des Jahres wird eine neue Ausstellung mit anderen Werken aufgebaut.
Die Öffnungszeiten
Der Besuch der Ausstellung ist aufgrund der coronabedingten Hygienemaßnahmen zunächst nur an den sieben Sonntagen möglich, an denen Veranstaltungen im Rahmen des Kulturprogramms „Kreuztalsommer“ stattfinden: 14, 21. und 28. Juni; 5. und 19 Juli, 2. und 16. August, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Zusätzlich bietet Kurator Frank W. Frisch ganzjährig jeden Mittwoch Sonderführungen für Gruppen an. Diese Termine müssen vorher telefonisch unter 0170 4349067 abgesprochen werden.
Als fünfter Ausstellungsraum beherbergt das Kaminzimmer feste Kunstobjekte, unter anderem ein Bild der Kreuztaler Hütte von Adolf Saenger. Inmitten der Ausstellungsräume befindet sich das Trauzimmer, sodass auch wartende Hochzeitsgesellschaften sich an der Kunst erfreuen können.
Mehr als 200 Objekte in Kreuztaler Kunstsammlung
Über 200 Kunstobjekte umfasst die Kunstsammlung mittlerweile insgesamt. 49 davon werden in der aktuellen Ausstellung gezeigt. In drei Stränge teilt Frisch die Werke auf. „Ankauf Kunstobjekte seit 1988“ ist er erste Teil, der auf die ursprüngliche Idee, noch unbekannte lokale Künstler zu fördern, zurückgeht.
Auch „Zeitgenössische Kunst“ konzentriert sich auf Künstler, die im Bezug zu Kreuztal stehen. In beiden Sammlungen finden finden sich unter anderem Werke von Anette Besgen und Ulrich Langenbach, die Frisch exemplarisch als Beispiel für Künstler nennt, die internationale Bedeutung erlangt haben.
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„Kunstobjekte 20. Jahrhundert“ ist eine Sammlung, die nicht aus dem städtischen Etat bezahlt wird. Hier finden sich unter anderem Werke von Adolf Saenger, Hanna Achenbach, Hermann Kuhmichel und Hermann Manskopf, nach denen auch Straßen in Kreuztal benannt sind. Diese Sammlung wird durch Spenden und Schenkungen ermöglicht, Kurator Frisch hofft, dass auch zukünftig viele Kreuztaler dieses Projekt unterstützen werden.
Seit Ende Februar ist die neue Ausstellung bereit und wartet auf die Premiere – die wegen Corona verschoben werden musste. Nun sind alle Beteiligten froh, dass es endlich losgehen kann
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