Kreuztal. . Die Kunstobjekte gehen in den Bestand der städtischen Kunstsammlung über. Künftig sollen Menschen auch online mit Kunst erreicht werden.

Der in Kreuztal lebende Künstler Prof. Jürgen Königs schenkt die Werke seiner Ausstellungsreihe „Passanten“ der Stadt. Zuvor hatte Königs die Bilder im Schaufenster der Stadtbibliothek ausgestellt. Die insgesamt 16 Gemälde gehen nun in den Bestand der Kunstsammlung über, die Frank Frisch als ehrenamtlicher Kurator betreut.

Die Werke

Früher zog Jürgen Königs am liebsten mit einer seiner analogen Kameras los. „Besonders fasziniert haben mich Passanten, die sich im urbanen Raum bewegen“, sagt der Künstler. An unterschiedlichen Orten fing Jürgen Königs Momente ein – unter anderem in London und Antwerpen.

Er hielt Menschen auf seinen Fotografien fest, „bestimmte Typen, mit ganz unterschiedlichen Körperhaltungen“. Eingefrorene Momente für die Ewigkeit, die ihm als Vorlage für seine Gemälde dienten, die er nun der Stadt Kreuztal geschenkt hat.

Die Bilder stammen aus den Jahren 1985 bis 1990 und zeigen ganz unterschiedliche bunte Szenen, deren motivische Vorlage ein schwarz-weißes Foto war. „Ich zeige auf den Gemälden einzelne Personen, oder szenische Darstellungen mit mehreren Personen“, sagt Königs.

„Einige Personen tauchen häufiger auf, immer in neuen Kompositionen zusammengesetzt.“ Nach einigen Ausstellungen der Passanten-Reihe in den späten 80er und 90er Jahren wurden die Werke nicht mehr ausgestellt. „Ich fand es schade, dass die Bilder ungesehen bei mir zu Hause standen“, sagt Königs. „Bilder sollten lebendig bleiben.“

Das Schaufenster

Seit Mai 2017 gibt es in der Kreuztaler Stadtbibliothek das sogenannte Schaufenster. Dort werden unterschiedliche Werke von Kreuztaler Künstlern ausgestellt. Das Konzept: „Wir wollen Menschen die Kunst zugänglich machen“, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Von der Straße aus haben Passanten einen guten Blick auf die ausgestellten Werke.

„Häufig bleiben Menschen verdutzt stehen und bewundern die Kunst“, sagt Holger Glasmachers, Leiter des Kulturamts. „Darunter bestimmt auch Menschen, die sonst nicht in eine Ausstellung der jeweiligen Künstler gegangen wären“, sagt Kiß.

Das Geschenk

Frank Frisch konnte auch Jürgen Königs für das Schaufenster gewinnen. „Früher habe ich eins von Jürgen Königs Werken aus der Passanten-Reihe gekauft“, erinnert sich Frank Frisch. „Dann hatte ich die Idee, einige meiner gesammelten Werke für die städtische Kunstsammlung zu spenden.“ Er erzählt Königs von dem Plan und dieser ist angetan.

Kunstsammlung wird jährlich erweitert

Frank Frisch erwirbt seit fast 30 Jahren einmal jährlich ein Gemälde, um die Kunstsammlung der Stadt zu erweitern.

Insgesamt umfasst die Sammlung der Stadt nun um die 60 bis 70 Werke.

Er beschließt die Reihe „Passanten“ der Stadt zu schenken. „Als ich meine Gemälde aus der Stellage genommen habe, hat es mich schon in den Fingern gejuckt wieder zu malen“, sagt der Künstler. Vielleicht können zukünftig ja noch weitere seiner Werke die Kunstsammlung erweitern. „Bis dahin können wir uns nur für dieses überaus großzügige Geschenk bedanken“, so der Bürgermeister.

Die Zukunft

Die Werke von Jürgen Königs glänzen nun vorerst im Archiv. Das soll aber nicht so bleiben: „Wir wollen die Kunst immer wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Frank Frisch. Das erste Mal wurden alle gesammelten Werke bei der Eröffnung des Kulturbahnhofs gemeinsam ausgestellt. Solche Aktionen seien auch in der Zukunft denkbar, sagt Kiß.

Und:Menschen mit Kunst zu erreichen soll künftig auch online möglich sein: „Wir überarbeiten derzeit den städtischen Internetauftritt. Das ist der zeitgemäße Weg, um der Öffentlichkeit die Werke zur Verfügung zu stellen“, sagt Kiß. In gesammelten Ordnern sollen dort die Werke aus der Kunstsammlung einsehbar sein.

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