Kreuztal. . Seit dem Auszug der Stadtbibliothek ist Platz: Die drei Kreuztaler Kunstsammlungen könnten in der Gelben Villa dauerhaft ausgestellt werden.

Die Gelbe Villa in Dreslers Park wird (Dauer-)Ausstellungsort für die städtischen Kunstsammlungen — wenn der Kulturausschuss diesem Vorschlag der Verwaltung in seiner Sitzung am Dienstag, 18. Juni, folgt. Zur Verfügung stehen das ehemalige Büro der Bibliothek mit der Außentreppe in den Park, der Wintergarten mit einem vorgelagerten Raum und das ehemalige Trauzimmer. Dies, so die Verwaltung, wären „ideale Räume für die dauerhafte Ausstellung von Kunstobjekten“.

Der Ort

Die Ausstellungsmöglichkeiten für Bildende Künste standen von Anfang an im Konzept für den Dreslerschen Park, den die Stadt 1989 gekauft und 1997 als Bürger- und Kulturzentrum eröffnet hat. Bibliothek und Jugendkunstschule sind inzwischen wieder ausgezogen; sie sind nun in der Stadtmitte am Roten Platz zu Hause. Musikschule und Standesamt sind nun neben der Volkshochschule (VHS) in der Gelben Villa zu Hause. Die VHS verzichtet nun auf die zwei Räume im Erdgeschoss.

Die Sammlungen

Die Kreuztaler Kunstsammlungen bestehen aus drei Teilen:
1987 hat der Kulturausschuss den FDP-Fraktionschef Frank W. Frisch damit beauftragt, Kunstwerke für eine städtische Kunstsammlung anzukaufen; sein jährliches Budget dafür beträgt 1000 Euro, inzwischen sind 58 Arbeiten von 44 Künstlern zusammengekommen, die in Kreuztal leben oder gelebt und die diese Arbeiten bereits in Kreuztal oder anderswo ausgestellt haben.

Eröffnung schon in diesem Herbst

Für die Herrichtung der Räume einschließlich Ausleuchtung kalkuliert die Stadt mit einem Aufwand von 10.000 Euro. Geöffnet würde die Galerie zu den Dienstzeiten des Standesamtes und zu Veranstaltungen des Kulturamtes. Die Eröffnung wäre noch im Herbst 2019 möglich.

Die Stadt würde die Räume auch für repräsentative Anlässe zur Verfügung stellen.

2017 hat Frank W. Frisch vorgeschlagen, eine Sammlung mit Objekten von Siegerländer Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts aufzubauen, die durch Schenkungen oder Ankäufe aus Spenden entsteht. Frisch wies damals darauf hin, dass es in Fellinghausen einen Adolf-Saenger-Weg, einen Hanna-Achenbach-Weg, einen Hermann-Kuhmichel-Weg und einen Hermann-Manskopf-Weg gibt. „Die Frage, wie der spezielle Bezug der Künstler zu Kreuztal sei, konnte bisher niemand beantworten“, heißt es in der Vorlage für den Kulturausschuss. Auch die Geschichte der Straßennamensgebung sei „nicht herauszufinden“. Die 20. Jahrhundert-Sammlung umfasst 64 Objekte von 13 Künstlern sowie weitere 16 im Privateigentum der Eheleute Frisch, die die Bilder ebenfalls für die Ausstellungen zur Verfügung stellen.

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Vor allem Sponsoren und Förderer, so die Vorlage, fragten immer wieder, wo die Kunstwerke denn einmal ausgestellt würden. Bisher stehen nur das „Schaufenster“ der Stadtbibliothek und der Kulturbahnhof zur Verfügung.

Zeitgenössische Kunst: „Dieser Teil der Kunstsammlung befindet sich noch ganz am Anfang.“ Gedacht ist an Arbeiten von Künstlern aus oder mit Bezug zu Kreuztal, die sich über die Stadt hinaus einen Namen gemacht haben: Konkret genannt werden Annette Besgen, Rudolf Hanke, Heidi und Johann Königs, Thomas Kellner, Ulrich Langenbach und Eberhard Stroot. Die Sammlung umfasst bisher 28 Objekte und 12 mögliche Leihgaben der Eheleute Frisch.