Siegen-Wittgenstein. „Radverkehrsnetzkonzept“ für Siegen-Wittgenstein ist fertig: Der Kreis stellt 1416 Einzelmaßnahmen zusammen, vom Neubau bis zum Schutzstreifen

Über 850 Kilometer ist das Radverkehrsnetz lang, das künftig die elf Städte und Gemeinden des Kreises Siegen-Wittgenstein miteinander verbinden soll. Der Kreis hat das Konzept in den letzten Monaten gemeinsam mit dem Planungsbüro Planersocietät aus Dortmund, Kommunen, ADFC und Landesbetrieb Straßen NRW erarbeitet, auch die Bevölkerung konnte sich einbringen und tat das auch. Jetzt ist das Konzept fertig.

„Unser Ziel ist es, ein durchgängiges, zügig befahrbares und sicheres Radwegenetz zu schaffen, das auch publikumsrelevante Bereiche wie Bildungsstandorte, Versorgungszentren, Gewerbestandorte oder wichtige ÖPNV-Knotenpunkte mit einbindet“, sagt Landrat Andreas Müller. Durch den E-Bike-Boom habe die Radnutzung enorm zugenommen, um aber noch mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen, sei ein gut ausgebautes Radwegenetz die Grundvoraussetzung.

Siegen-Wittgenstein bildet drei Kategorien für Fahrradrouten

Der Ausschuss für Wirtschaft, Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Kreises wird sich Mittwoch, 16. Juni, erstmals mit dem Entwurf des Radwegenetzes und dem zugehörigen Maßnahmenpaket beschäftigen – 1416 Einzelmaßnahmen sind es; vom Bau neuer Fahrradstraßen und Radwege über Sanierungsmaßnahmen bis zu Schutzstreifen oder Beleuchtungsanlagen.

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Die geplanten Routen sind in drei Kategorien aufgeteilt: Radpendlerrouten mit hohem Nutzerpotenzial und höchsten Standard, die zuerst umgesetzt werden sollen; Hauptrouten, die ohne Umwege direkt an Hauptstraßen entlang führen; und Nebenrouten mit geringer Autoverkehrsdichte, zum Teil auch touristische Wege, die auch Umwege in Kauf nehmen.

Zuerst steht im Radverkehrsnetz Siegen-Wittgenstein der Lückenschluss an

Zunächst sollen vorhandene Lücken im Netz geschlossen werden – also der Bau von Radwegen, die Markierung von Schutzstreifen oder die Ertüchtigung von geeigneten Nebenstraßen oder Wirtschaftswegen. Dann folgt die Ertüchtigung vorhandener Radwege auf den künftigen Radpendlerrouten. Die Kreisverwaltung schlägt vor, fürs Haushaltsjahr 2022 rund 450.000 Euro vorzusehen, um die Planungen zügig voranzutreiben. Ab 2023 könne dann Geld für konkrete Maßnahmen eingeplant werden, also um neue Radwege zu bauen.

Die Kreisverwaltung betont, dass das kreisweite Radverkehrswegenetz nur ein Baustein in den Bemühungen sei, die Infrastruktur für Radfahrer in Siegen-Wittgenstein deutlich zu verbessern. Verwiesen wird auf viele konkrete Projekte in den Kommunen: „Das kreisweite Radverkehrswegenetz steht nicht in Konkurrenz zu diesen Bemühungen und bremst sie auch nicht aus“, betont der Landrat. „Im Gegenteil: Am Ende streben wir gemeinsam ein Radverkehrsnetz an, dass unsere elf Städte und Gemeinden hervorragend miteinander verbindet und ermöglicht, innerhalb der jeweiligen Kommune sicher und schnell ans Ziel zu gelangen.“

Das Wegenetz selbst kann unter www.siegen-wittgenstein.de/radverkehrsnetz eingesehen werden.

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