Siegerland. Das Siegerland ist bei angehenden Pfarrerinnen und Pfarrern nicht übermäßig beliebt. Zu Unrecht, wie Superintendent Peter-Thomas Stuberg findet.
Das Video-Projekt „Pfarrer*in im Kirchenkreis Siegen“ geht auf eine Initiative des Superintendenten Peter-Thomas Stuberg zurück. „Aus einer einfachen Beobachtung heraus“, wie der erklärt: „Wir haben im südwestfälischen Raum großartige Gemeinden und Tätigkeitsfelder für Pfarrerinnen und Pfarrer. Das ist in der Landeskirche aber noch nicht so durchgedrungen.“ Gerade das Siegerland gelte als konservativ, schwierig und eng. „Wir wollen diese Vorurteile aufbrechen. Denn es sind wirklich Vorurteile.“
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Die Videos, in denen Pfarrerinnen und Pfarrer aus ihrem Alltag erzählen, sollen ein realistisches Bild zeichnen und damit gängigen Klischees entgegentreten von „einem vermeintlich lebensfeindlichen Ort, der bestimmte Lebensentwürfe nicht zulässt“ und der extrem evangelikal geprägt sei. Entscheidend sei Offenheit, sagt der Superintendent, und „ich erlebe die Evangelikalen als sehr offen“. Generell zeichneten sich unabhängig von der jeweiligen Prägung viele Gemeinden durch eine „alltagstaugliche Frömmigkeit“ aus, begegneten ihren Pfarrerinnen und Pfarrern mit viel Wärme. „Die Menschen interessieren sich für ihre Gemeinden.“
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An die Videos sei Roman Knerr mit der Einstellung herangegangen, keine Imagefilme produzieren zu wollen, sondern ehrliche Beiträge. „Das wollte ich auch“, betont Peter-Thomas Stuberg. So entstehen Porträts, die Clips „leben von den Persönlichkeiten, die sie transportieren“. Zudem gebe es „Etliches, was die Region auszeichnet“ über die unmittelbaren beruflichen Erwägungen hinaus: Die Landschaft, die Uni Siegen, die auch eine gewisse Internationalität bedeute, die Bigge und den Rothaarsteig vor der Tür, „ein kulturelles Angebot, das sich sehen lassen kann“. „Meine Hoffnung“, so der Superintendent: „Dass bei den Kandidatinnen und Kandidaten ein Nachdenken einsetzt: Da könnte ich mich bewerben.“
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