Siegen. 23 Prozent der Stimmen bei Gastroguide Siegen für das Gusto Puro von Bruno Puddu und seinem Team. Eine Gastro-Erfolgsgeschichte – trotz Corona.

Ganz ohne Corona lässt sich die Erfolgsgeschichte des „Gusto Puro“ nicht erzählen. Seit 2015 gibt es das Restaurant an der Kölner Straße, seit 2019 mit regelmäßigen Öffnungszeiten – und als das Team um Bruno Puddu gerade richtig durchstarten wollte, kam der erste Lockdown.

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Aus der Not machten sie eine Tugend, setzten von Beginn an auf Lieferservice, Online-Marketing, bauten sich eine große Community auf. Das zahlt sich aus: Mit 23 Prozent der abgegebenen Stimmen hat „Gusto Puro“ die Abstimmgung zum besten Restaurant Siegens 2021 von Gastroguide Siegen gewonnen.

Zurück zur Gastronomie kam Bruno Puddu mit einem Pizzaofen

Bruno Puddu hat eine lange Vergangenheit in der Gastronomie, aber gelernt hat er mal Hotelfachmann. Dann übernahm er aber erstmal ein Lokal in Niederschelden, gründete eine Familie – und wer die Gastronomie kennt, weiß: Es gibt Berufe, die sich besser mit dem Familienleben vereinbaren lassen. Puddu schulte um auf Industriekaufmann, „ich war zehn Jahre komplett raus“, sagt er. Und dann kaufte er sich einen Pizzaofen.

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Für die Familie, Freunde, Bekannte sollte der sein, aber kaum hatte er den Ofen, fragte ein Bekannter, ob Puddu Pizzen für seine Geburtstagsfeier backen könne. Konnte er, das kam gut an und Bruno Puddu war wieder Gastronom. Ein Freund bastelte eine Homepage, „ich bin wie ein DJ fast jedes Wochenende bei einem Geburtstag gewesen“, erinnert er sich. 2007 gründete er zusammen mit Henning Oelmann und Sebastian Weiss das Restaurant Bar in der Oberstadt – mehrfacher Sieger der jährlichen „Best Restaurant“-Abstimmung. Parallel dazu war Puddu im Catering-Service unterwegs.

Als Corona kam, krempelten sie im „Gusto Puro“ die Ärmel hoch

2015 mietete er das ehemalige Versicherungsbüro an der Kölner Straße, erstmal als „Catering-Stützpunkt“, für Zuhause war es auf Dauer zu viel geworden. Puddu veranstaltete Pizza-Events, Kochkurse, Themenabende, 2019 hatte er die Chance, einen italienischen Pizzabäcker fest anzustellen und nutzte sie. Ein Gastraum wurde hergerichtet, drei Mal die Woche geöffnet. „Wir sind gar nicht groß nach außen gegangen, eher privat“, erinnert sich Puddu an die „Hinterhof-Zeit“.

Die Räume zur Straße hin standen leer – nicht nutzen bringt auch nichts, dachte sich Puddu. Die Aperitivo Bar wurde aufgebaut. „Wie im Italienurlaub“, sagt der Gastronom grinsend – hinten der Speisesaal, vorne die Getränke, keine Pizza. Und zu jedem Drink gibt’s ne Kleinigkeit, Antipasti etwa.

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Dann kam Corona, einen Monat lang war das „Gusto Puro“ komplett geschlossen. Bruno Puddu und sein Team krempelten erneut die Ärmel hoch, druckten Speisekarten, kauften zwei Autos zum Liefern, intensivierten ihre Bemühungen in den Sozialen Netzwerken. Der Bekanntheitsgrad wuchs. „Facebook und Instagram haben gut dafür gesorgt, dass wir im Gespräch bleiben“, sagt er. Als die Gastronomie im Sommer wieder öffnen durfte, „ist es quasi explodiert“, erzählt er. Auch die Aperitivo-Bar sei „eingeschlagen, als ob Siegen drauf gewartet hätte.“

Mittlerweile sind am Wochenende mehrere Lieferfahrzeuge in Siegen unterwegs

Das Rückgrat des „Gusto Puro“ ist das Team. Seine Frau und seine Schwester arbeiten mit, die Beschäftigten haben Ahnung und Bock. Zwei ausgebildete Köche und Studierende als Aushilfen stemmen das Tagesgeschäft. Bruno Puddu schaffte weitere Fahrzeuge an und stellte weitere Auslieferungsfahrer ein. Am Wochenende sind drei, vier Autos unterwegs, „da sind wir sehr gefragt.“

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Auch mit dem Vertrieb italienischer Feinkost – wer möchte, kann bei Gusto Puro nicht nur frisch zubereitete Mahlzeiten bestellen, sondern auch Zutaten oder Liköre. Gutscheine oder Geschenkkörbe sind ein wichtiges Standbein für das „Gusto Puro“ geworden.

Erster Platz bei Gastroguide Siegen – „wissen den Preis sehr zu schätzen“

„Wir wissen den Preis sehr zu schätzen“, freut sich Bruno Puddu. Ein Erfolg für gute Küche, für gutes Marketing, für das schnelle Anpassen des Konzepts in Corona-Zeiten. Zusammen mit Social-Media-Managerin Ronja Vraja legte Puddu bei der Abstimmung großen Wert darauf, natürlich auch Werbung zu machen, „aber wir wollten die Leute nicht nerven“. Der Erfolg rühre auch aus der Mischung „Werbetrommel und Leute, die uns einfach so gut finden“, glaubt er.

„Wir legen viel Wert auf Qualität“, sagt Bruno Puddu, und das überall. Von den Speisen, die aus Italien importiert werden, über den Mozzarella auf den Pizzen bis zu den Pizzakartons mit eigenem Logo. „Wir leben tradizione italiano“, sagt der Chef.

Infos und Kontakt auch online auf gusto-puro.de und gastroguide-siegen.de

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