Dreis-Tiefenbach. Bis 2025 soll Netphens zweitgrößter Stadtteil ein Alten- und Pflegeheim und ein neues Wohngebiet bekommen.
Die Netphener SPD plant eine „Offensive für Dreis-Tiefenbach“. In Deuz liefen die Planungen für die neuen Wohngebiete „Dahlborn“ und „Sterndill“ einschließlich einer neuen Kindertagesstätte sowie für Mehrfamilienwohnhäuser auf dem Gelände des ehemaligen Lokschuppens, in der Stadtmitte würden die Planungen für das neue Wohngebiet Altwiese-Burggraben sowie neue Vorhaben im Einkaufszentrum konkret, heißt es in einer Pressemitteilung. Nun müsse es „unbedingt qualitative Fortschritte in Dreis-Tiefenbach“ geben, fordern der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lothar Kämpfer und sein Dreis-Tiefenbacher Ratskollege Dr. Geritt Kampmann, Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Fraktionsvorsitzender Manfred Heinz begrüße diese Offensive ausdrücklich und sage die Unterstützung der gesamten Fraktion zu, heißt es weiter.
Das sind die Projekte
Erste Anträge sollen bereits zum Haushalt 2021 gestellt werden. Das ist das Programm bis 2025:
• Senioren- und Pflegeheim: Dreis-Tiefenbach brauche ein Senioren- und Pflegeheim. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt Kreistagsabgeordnete Annette Scholl, die das Vorhaben unterstützen will. Als Standort schlägt die SPD die Bismarckstraße vor. Dort gibt es bereits eine Wohnanlage mit Tagespflegestation des DRK, im vorigen Jahr ist dort auch die AWO mit ihrer MINT-Kita eingezogen. Für beide Träger könne auch die Übernahme eines neuen Pflegeheims „prüfungswürdig“ sein. Der Entwurf für einen Pflegebedarfsplan, den die Kreisverwaltung vorgelegt hat, erwartet für 2023 in Netphen 1263 Pflegebedürftige, rund 200 mehr als 2017. Ausgewiesen wird ein zusätzlicher Bedarf von 22 Plätzen.
• Bismarckstraße: In den 1990er Jahren wurde die Bismarckstraße verkehrsberuhigt und gepflastert. Der Verkehr habe nun zugenommen, der Fahrbahnbelag sei „sehr stark“ in Mitleidenschaft gezogen worden. Zwischen Fleischerei Wruck und Einmündung Feldwasserstraße soll die Fahrbahn wieder asphaltiert werden, fordert die SPD.
•„Sieg verbindet“ : Die SPD-Fraktion drängt auf die Umsetzung des Projektes „Sieg verbindet“. Ein Rad- und Gehweg soll aus der Bismarckstraße entlang der Sieg über die alte Eisenbahnbrücke in das Gelände der verlegten Sieg führen. An der Mühle soll ein großer Spielplatz nach dem Vorbild des Bühlgartens in Deuz. „Auch die vieldiskutierte Freizeitbrücke unter der K5 ist keineswegs abgeschrieben“, betont die SPD, „sie soll erneuert werden, sobald dies seriös finanziert werden kann.“ Das Land NRW hat der Stadt vor fast einem Jahr einen Zuschuss von 305.100 Euro zu den Gesamtkosten von 339.000 Euro bewilligt.
• Wernsbachbrücke: Die Reparatur der Wernsbachbrücke stehe für die SPD „an erster Stelle“. Sie sei Verbindungweg der Bewohner von der Austraße, Wernsbachstraße und dem Heckersberg in die Dorfmitte. Die festgestellten Mängel dürften „auf keinen Fall“ zu einer Sperrung dieser Brücke führen. Mittel müssten in den Haushalt 2021 eingestellt werden.-
• Burgstraße: Der Hang soll gesichert, die Engstelle in diesem Jahr wieder beseitigt werden.
• Gewerbegebiet Im Bruch: In dem „Filetgewerbegebiet“ an der B 62 Richtung Weidenau sollten „idealerweise moderne Gewerbe angesiedelt werden, die sich vor der Einfahrt in das Netpherland auch gut in die Landschaft einfügen“. Vorrang beim Verkauf der Gewerbegrundstücke sollten „gute Unternehmungen“ mit Tarifbindung haben.
• Bombardier/Alstom: Bei der Eingliederung in den Alstom-Konzern gehe es „vor allem darum, die zahlreichen qualifizierten Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern“.
• Radwege: Dreis-Tiefenbach müsse besser in ein Siegerländer Radwegekonzept integriert werden, so die SPD. Die Markierungen auf der Siegstraße enden von Weidenau kommend an der Abbiegung zur Bismarckstraße. Hier sei eine Fortführung über die Bismarckstraße oder über die Austraße zu überprüfen, in beiden Fällen solle eine Anbindung an den Weg in die Siegaue erfolgen.
• Klärwerk: Die SPD fordert, dass die geplante Erweiterung „sich sowohl baulich gut einfügen wird wie auch die Geruchsbelästigung zukünftig vermeiden hilft“.
• Neues Baugebiet: Die SPD drängt auch auf die Ausweisung und Erschließung eines neuen Wohnbaugebietes. Es bestehe dafür ein großer Bedarf. Im neuen Flächennutzungsplan ist dafür die Alte Burg als Verlängerung der Reichspfad-Siedlung vorgesehen. Bei der Diskussion darüber wurde als Alternative auch der Bereich Auf der Hardt genannt: der Hang auf der anderen Seite der K 5 in Richtung Netphen. Dieses Gebiet wird allerdings nun im gerade von der Bezirksregierung vorgelegten Entwurf für den neuen Regionalplan als Gewerbegebiet vorgesehen. Immer wieder einmal im Gespräch für ein neues Wohngebiet war auch der Hainschuss, das Plateau über die L 729 zwischen Dreis-Tiefenbach und Eckmannshausen.
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