Siegen-Wittgenstein. Die Alternative Lebensräume GmbH aus Siegen feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. Im Laufe der Zeit sind viele Projekte entstanden.

Die Alternative Lebensräume GmbH (alf) ist in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden. Die Wurzeln der gemeinnützigen Gesellschaft liegen im Jahr 1990, als der Verein der „Obdachlosen- und Nichtseßhaftenhilfe Siegen e.V.“ gegründet wurde.

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Die Anfänge der Alternativen Lebensräume

Petra Böhm, Vorsitzende des Fördervereins Alternative Lebensräume und seinerzeit Mitbegründerin, erinnert sich: „Als ‘Strohfeuer’ wurde unser Engagement damals bezeichnet, als wir auf das Problem der Obdachlosigkeit in Siegen hingewiesen haben – teils auch auf ungewöhnliche Art, Weihnachten im Bunker beispielsweise. Wir Vereinsmitglieder waren jung, dynamisch, hatten Kampfgeist, waren hartnäckig und eckten auch öfter mal an.“

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Damals wie heute möchte die gemeinnützige Gesellschaft unter der Leitung von Sonja Becker Perspektiven für Menschen schaffen, die durch Schicksalsschläge an den Rand der Gesellschaft geraten sind. Die Alternative Lebensräume will über den Tellerrand schauen und ihren Teil der sozialen Verantwortung für Mitmenschen übernehmen, indem sie die Menschen darin unterstützt, Zugang zu den Errungenschaften des Alltags zu erhalten.

Die Ziele der Siegener Gesellschaft

Das beginnt beim Wohnen, geht über Arbeit und Bildung bis hin zur Kinderbetreuung und dem damit verbundenen gesunden und fördernden Aufwachsen. Wichtig war und ist der Gesellschaft, Frauen und deren Kinder in den Blickpunkt der Angebote zu stellen. Insbesondere Alleinerziehende hätten ein sehr hohes Armutsrisiko, die Familienplanung könne zur Armutsfalle werden. Unter Armut – Geld, Zeit oder Bildung – leiden die Kinder maßgeblich, was sich auf die gesunde Entwicklung und den Werdegang auswirkt.

Förderverein unterstützt

Wichtiger Bestandteil der alf ist der Förderverein Alternative Lebensräume, der vor allem im Bereich günstiger Wohnraum unterstützt. Petra Böhm lädt dazu ein, den Verein mit Spenden zu unterstützen, die „Postal“ zu lesen – und am Preisrätsel teilzunehmen.

Die Zeitschrift kann kostenlos bestellt werden per Mail an .

Aus dem „hartnäckigen Verein“, der zu Beginn ehrenamtlich arbeitete wurde eine gemeinnützige Gesellschaft mit heute über 150 Beschäftigten, die von Siegen über Kreuztal und Hilchenbach bis Grevenbrück und mit dem Zweckbetrieb KiTS bis ins Bergische Land agieren, um Frauen, deren Kinder und Familien zu fördern.

Große Projektvielfalt bei den Alternativen Lebensräumen

Der Zweckbetrieb alf steht Frauen in Wohnungsnotlagen zur Seite, mit teilstationärem Wohnen, dezentraler Begleitung, der Sozialpension und dem neuen Projekt „Housing First“. „Alia“ mit den Kinder-Second-Hand-Läden „AliBaba“ bietet Familien eine günstige Einkaufsmöglichkeit und fördert gleichzeitig Zusatzbeschäftigung, Festanstellung langzeitarbeitsloser Menschen und Orientierung beim (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben. Auch erhalten junge Eltern konkrete Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche.

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Aus dem Pilotprojekt KiTS wuchsen 14 Standorte, in denen je neun Kinder im Alter bis 3 Jahre durch gut ausgebildete Tagesmütter und -väter flexibel und liebevoll betreut werden. Unter dem Dach von KiTaS entstanden fünf Kindertagesstätten mit erweiterten Öffnungszeiten und ein Waldkindergarten im Aufbau. Aktuell findet auch wieder die Aktion Herzklopfen statt, bei der Menschen unserer Region, kleine Weihnachtswünsche von Kindern aus einkommensschwachen Familien erfüllen.

Jubiläumsausgabe gibt Einblicke in die Arbeit bei alf

Die soziale Verantwortung bei der Alternative Lebensräume gelebt und praktiziert wird und viele weitere Themen stehen in der Jubiläumsausgabe „Postal“, die Einblicke in die Arbeit bei alf gibt. Geschäftsführerin Sonja Becker, die noch als Studentin das erste Wohnprojekt für Frauen anschob, lädt dazu ein, die Jubiläumszeitschrift zu lesen: „Von der alf-Praktikantin über einen Kita-Hausmeister, der Trägerin der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bis zum IHK-Vorsitzenden wurden verschiedene Menschen unserer Region für die Postal interviewt.“

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Es gebe inspirierende Beispiele sozialer Verantwortung, der Solidarität und der Menschlichkeit aus den Bereichen des Gemeinwesen, der Wirtschaft, der Umwelt und auch für die Übernahme sozialer Verantwortung am Arbeitsplatz. „Sie einen Prinzipien, wie die, dass sozial verantwortliches Agieren bereits in der Familie beginnt, dass es mit Teilen und Offenheit zu tun hat, dass das Wohlergehen anderer zu unterstützen keine Einbahnstraße ist, sondern auch viel dabei zurückkommt und dass soziale Verantwortung durch und von jedem Mitglied der Gesellschaft praktiziert werden kann.“

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