Netphen. Steffen Häuser aus Netphen hat während der Pandemie Kinderbücher geschrieben. In einem wird Corona für Kinder erklärt. Den Erlös will er spenden.

„Es gibt viele Bücher, die Kindern die Corona-Pandemie erklären. Aber ich habe keins gefunden, das wirklich ganz simpel schon für ganz kleine Kinder Corona erklärt“, sagt Steffen Häuser. Er hat vor vier Monaten die Idee gehabt, ein Kinderbuch über Corona zu schreiben, das auch sein 3-jähriger Sohn versteht.

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Vor der Pandemie ist Steffen Häuser mit seiner Familie viel gereist und hat gerne fotografiert. Dann kam das Virus, Reisen ging nicht mehr und er sagt: „Ich habe schon alles hier in der Umgebung abfotografiert“. Ein neues Hobby musste her: Bücher schreiben. Steffen Häuser arbeitet als Projektmanager und ist während der Pandemie im Homeoffice. An dem Buch hat er meistens abends und in der Nacht gearbeitet. „Ich habe schon mal Kurzgeschichten geschrieben, aber noch nie etwas veröffentlicht.“

Ein Kinderbuch, das Corona erklärt

Er liest seinem Sohn häufig Bücher vor. Der 3-Jährige mag am liebsten Bücher mit vielen Bildern. Irgendwann kam Häuser im Lockdown die Idee, ein Buch zu schreiben, das seinem Sohn die Corona-Pandemie erklärt. „Mein Sohn konnte durch Corona nicht mehr regelmäßig in die Kita gehen. Meine Frau und ich waren plötzlich viel öfter zu Hause. Das wollte ich ihm erklären“, sagt der 38-Jährige.

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Sein Sohn liebt Traktoren und die Farbe grün – so entstand die Idee, ein Bilderbuch zu entwickeln, in dem der große grüne Traktor dem kleinen Traktor erklärt, dass er sich Sorgen um die Menschen macht, weil ein Virus unterwegs ist. Der Traktor erklärt außerdem, wieso es so wichtig ist, sich die Hände zu waschen und gibt Antworten darauf, wieso alle Menschen im Moment eine Maske tragen. Aber Steffen Häuser thematisiert auch den Tod: „Mein kleiner Sohn weiß noch nicht, was sterben bedeutet, aber ich fand es wichtig, mit reinzuschreiben, dass die Krankheit tödlich verlaufen kann“.

Der kleine grüne Traktor fragt seinen Vater:
Der kleine grüne Traktor fragt seinen Vater: "Was ist ein Virus". Der große Traktor erklärt ihm, dass ein Virus viele Menschen krank macht. © Leandra Stampoulis

Zweites Buch thematisiert den Mond

Er hat alles an dem Buch selbst gemacht. Auch die Illustrationen, die sich teilweise auch ausmalen lassen. „Das war sehr aufwendig. Ich habe alles mit dem Word-Programm gezeichnet,“ sagt Steffen Häuser. In dem Buch gehe es aber nicht wirklich um die Bilder, sondern viel mehr um den Text und die Informationsvermittlung.

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Im Anschluss an das Corona-Buch schrieb er direkt ein weiteres: „Der kleine grüne Traktor Kuno und der Mond“. „Mein Sohn liebt den Mond und ich hatte irgendwie noch Lust, weiterzumachen“. Das zweite Buch hat mehr Seiten und ist abwechslungsreicher in der Bebilderung.

Einnahmen gehen an das „Café Königskind“ in der Siegner Oberstadt

Für Steffen Häuser war klar: Die Einnahmen der Bücher möchte er an einen Gastrobetrieb spenden, dem es wegen der Coronakrise finanziell schlecht geht. Er hatte bei Facebook drei Mal in diverse Gruppen seine Bücher gepostet und nach Spendervorschlägen gefragt. Sein Sohn hat dann mit seiner Magnetangel den Gewinner ausgelost. Die Einnahmen werden an das „Café Königskind“ in der Siegener Oberstadt gespendet. „Bis jetzt sind es 100 Euro, die ich eingenommen habe.“ Das Café hat sich schon bei ihm gemeldet, sie freuen sich sehr über das Geld.

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Da er das Buch bei dem Internethändler Amazon drucken lässt, geht nur ein Euro je verkauftem Exemplar an Steffen Häuser. Er will die Aktion noch ein wenig weiterlaufen lassen, aber spätestens zu Weihnachten soll das Café die Spende erhalten. „Das war aber jetzt vorerst mein letztes Kinder-Bilderbuch. Die Zeichnungen haben mich echt Nerven gekostet“, sagt er. Steffen Häuser kann sich vorstellen, noch einmal ein Buch zu schreiben. Aber dann eventuell ohne Zeichnungen.

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