Siegen. Stadt Siegen und bisheriger „Rund um den Siegberg“-Generalplaner, Loidl, gehen getrennte Wege. Teilprojekte immer teurer oder politisch beerdigt.

Die Stadt Siegen und ihr Generalplaner gehen getrennte Wege. Der Vertrag mit dem Atelier Loidl , das sich im Auftrag der Stadt um das millionenschwere Städtebauprojekt „Rund um den Siegberg “ kümmerte, wird in gegenseitigem Einvernehmen aufgehoben.

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Loidl hatte sich erfolgreich um das Siegberg -Vorgängerprojekt „ Siegen zu neuen Ufern“ beworben. Auch für den Förderprojekt-Nachfolger „Rund um den Siegberg “ erhielt der Entwurf des Berliner Büros den ersten Preis.

Siegen lagert für Großprojekte Planung an Büro aus

Nach der jahrelangen Zusammenarbeit entschied sich die Stadt Siegen , Loidl auch als Generalplaner ins Boot zu holen. Nach den Architekturwettbewerben verhandelt die Stadt zunächst mit den drei Bestplatzierten zur weiteren Planung – im Grunde können die Büros erst an dieser Stelle Geld verdienen. Zwar werden die ersten drei Plätze auch mit Geld prämiert, zur Kostendeckung reicht das aber kaum.

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Als Generalplaner kümmerte sich Loidl um das Gesamtprojekt „ Siegberg “, vergab etwa die Unteraufträge der einzelnen Gewerke an die ausführenden Unternehmen. Grundsätzlich entlastet das die Stadtverwaltung deutlich, die zwar Bau-Experten in ihren Reihen hat, aber für Großprojekte in dieser Größenordnung kaum über ausreichend personelle Kapazitäten verfügt.

Unterschiedliche Ansichten zu drastischen Kostensteigerungen

„Rund um den Siegberg “ wurde mit der Zeit immer teurer und das Projekt selbst immer kleiner. Von ursprünglich weitreichenden Plänen zur Umgestaltung der Siegener Oberstadt, die sich von der Aufwertung des Weiß-Flick’schen Grundstücks über die Umgestaltung der Fissmer-Anlage bis zur Neu-Nutzung der Siegberg -Steilhänge erstreckte, ist deutlich weniger übrig geblieben: Im Wesentlichen das Obere Schloss, dessen Park erweitert und saniert wird, Instandsetzung der historischen Mauer, außerdem wurden bereits energetische Sanierungen durchgeführt, etwa am Rathaus Oberstadt oder im Haus Seel.

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In der Zusammenarbeit – generell unkompliziert – habe man festgestellt, dass es ein unterschiedliches Verständnis zur Rolle des Generalplaners im Rahmen des geschlossenen Vertrages gab, so die Stadt Siegen auf Anfrage dieser Zeitung; etwa, welche Leistungen vertraglich geschuldet sind. Auch bei dem Umgang mit den teilweise drastischen Kostensteigerungen – zuletzt war die Schlossparkerweiterung deutlich teurer geworden – gab es unterschiedliche Meinungen darüber, wie im Gesamtprojekt damit umzugehen ist.

Siegen muss für Rund um den Siegberg verhandeln, um kein Geld zu verlieren

Die Stadt Siegen ist gezwungen zu sparen, wo es nur geht. Immer weiter wurden Siegberg -Teilmaßnahmen abgeschmolzen, teils durch politische Beschlüsse ( Fissmer-Anlage , Hallenbad Löhrtor), teils um die gestiegenen Kosten anderer, meist schon begonnener Teilprojekte, auffangen zu können (zum Beispiel Siegberghang ). Und da das Siegberg -Projekt nun einmal kleiner geworden ist, ist man seitens der Stadt Siegen gewillt, den Weg nun ohne Generalplaner weiterzugehen.

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Auf das Projekt selbst habe die einvernehmliche Trennung von Loidl daher keine Auswirkungen. Die Stadt muss nun vor allem mit dem Fördergeber, der Bezirksregierung Arnsberg, verhandeln, dass Mittel entsprechend den Maßnahmen-Verschiebungen umgeschichtet werden können.

Stadt Siegen möchte auch für Hallenbad Weidenau Generalplaner

Die Sanierung des „alten“ Schlossparks mag zwar im Unterschied zur Erweiterung auf dem früheren Gelände der Jugendherberge mit Spielplatz usw . nicht nach viel aussehen – aber auch eine grundlegende Restaurierung bedeutet dennoch, dass sozusagen alles auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden muss – ähnlich wie bei der Martinikirche oder den bisherigen Abschnitten der Stadtmauersanierung .

Das Modell eines Generalplaners soll aber auch bei der Sanierung und Erweiterung des Hallenbads in Weidenau angewendet werden. Die Stadt Siegen möchte damit aber diesmal kein Architekturbüro beauftragen, sondern – wohl mit Blick auf die komplizierten rechtlichen Bestimmungen – eine Anwaltskanzlei .

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