Krombach. Der Crombacher Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr auf eine andere Art und Weise statt. Außerdem gibt es neue Spendenempfänger auf der Liste.

Dass der Crombacher Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise aufgebaut werden könnte, stand für Thomas Haub und seine Mitstreiter schon relativ früh fest. „So hätte er ausgesehen“, kann er im Rahmen des Pressetermins dann trotzdem zeigen, anhand einer Skizze, die auf den Bildschirmen der Teilnehmer aufploppt.

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Erstmals in der langen Geschichte des Marktes mit Benefizcharakter wird online informiert. Auch die Spendenempfänger sind zugeschaltet. Denn es gibt sie auch 2020 - und es wird einen Markt geben. Wenn auch ganz anders.

Der „Plan B“ für den Crombacher Weihnachtsmarkt

„Plan B“ ist von den Verantwortlichen der Arbeitsgemeinschaft auf den Tisch gezaubert worden. An vier Tagen wollen sie ihre Produkte für den guten Zweck wider alle Umstände an die Männer und Frauen in Kreuztal und Umgebung bringen. Viel weniger als auf dem klassischen Markt seien das gar nicht, versprechen die Aktiven.

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„Es wird auf jeden Fall eine Spende geben“, verspricht Thomas Haub , die ersten Gelder dafür seien bereits eingegangen. Ob es freilich an die Rekordhöhe von 48.000 Euro wie vor einem Jahr herangehen könne unter den aktuellen Bedingungen, möchte er lieber nicht versprechen. Um etwas später trotzdem optimistisch zu verkünden, dass in den bisherigen 30 Jahren insgesamt genau 800.000 Euro gesammelt und wieder ausgezahlt werden konnten. Und: „Wir streben diesmal die 850.000 an“, sagt Haub fröhlich grinsend.

Spendenempfänger sind auf jeden Euro angewiesen

Wie hoch, sei doch letztlich egal, findet Jutta Schmidt für den Pflegekreis Wilnsdorf, der das erste Mal auf der Empfängerliste steht: „Jede nette Eurone zählt!“ Seit 1992 werden hilfsbedürftige, kranke, alte und behinderte Menschen von den ehrenamtlichen Helfern in vielen Lebenslagen unterstützt. Aktuell seien 60 Männer und Frauen in der Gemeinde unterwegs und unterstützten dort 140 Familien.

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Spendengelder würden zur Weiterbildung der Helfer genutzt, aber auch für die jährlichen gemeinsamen Abende der Ehrenamtler. Außerdem müssten seniorengerechte Spiele und ähnliches angeschafft werden. Der Verein hat sich erstmalig beworben und wurde von den Krombachern einstimmig gewählt. Was auch für den zweiten neuen Bewerber zutrifft, das „Hörst Du mich“-Angebot des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein, das sich die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen zur Aufgabe gemacht hat, deren Eltern lebensbedrohlich erkrankt sind. „Wir befinden uns in einer Grauzone, für die es keine gesetzliche Zuständigkeit gibt, sind deshalb auf Spenden angewiesen“, erklärt Katharina Jung für die Initiative, die seit 2015 vornehmlich im Altkreis Siegen aktiv sei.

Kreuztaler Beratungsstelle zum achten Mal dabei

Weitere Helfer aus dem Bereich Wittgenstein seien jederzeit willkommen. Es gehe um Beratung der Eltern und Kinder, deren Einbeziehung in die schwierige Situation, die durch Krankheit oder auch Tod des betroffenen Elternteils entstünde. Als dritten Empfänger gibt es bereits zum siebten Male die Kreuztaler Beratungsstelle für Mädchen in Not VAKS, sagt Thomas Haub - und wird vom langjährigen Sprecher der AG korrigiert. „Es ist das achte Mal“, sagt Eckhard Fuhr schmunzelnd, der sich 2019 aus dem Vorstand zurückgezogen hat, um nun unter anderem mit dem „Meister der Nussecken“ Gerhard Schreiber den „Aufsichtsrat“ zu bilden, wie Thomas Haub betont.

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Die Beratungsstelle sei auch im Frühjahr während des Lockdowns nicht nur telefonisch erreichbar gewesen, berichten die stellvertretende Leiterin der Beratungsstelle Melissa Thor und ihre Kollegin Katharina Heinrich. Überwiegend würden Mädchen aus Siegen-Wittgenstein betreut, „wir bekommen aber auch Anfragen aus Olpe, dem Märkischen Kreis oder Hagen “. Am 11. Januar sollen sie ihre Spenden überreicht bekommen, über deren Höhe in den kommenden Wochen entschieden wird.

Verkaufstellen des Crombacher Marktes

Dazu kündigt Thomas Haub eine Rückkehr zu den Wurzeln des Crombacher Marktes an, der im 31. Jahr auf einen einzigen Verkaufswagen reduziert werden muss. Der sei in Bezug auf Hygiene bereits richtig ausgestattet und soll am Samstag, 28. November, erstmals mit seinem großen Angebot vor dem Möbelhaus Leber in Krombach aufgestellt werden. „Zu den Geschäftszeiten, von 8.30 bis 16 Uhr“, unterstreicht Haub.

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Neben vielen bewährten Artikeln - Nussecken inklusive! - gebe es auch einige Neuheiten, etwa einen speziellen Gin, fügt er noch an. Danach wird dreimal von 8 bis 12 auf dem Kreuztaler Wochenmarkt Gelegenheit sein, weitere Erzeugnisse der vielen Aktiven zu kaufen, jeweils am Donnerstag, 3., 10. und 17. Dezember im Beriech zwischen Bibliothek und Rathaus.

Spendenkonto ist zusätzlich eingerichtet

Sollte wider Erwarten nicht alles verkauft werden, können sich Haub und Co. auch noch andere Vertriebswege vorstellen. Und erstmals haben sie sich entschlossen, ganz offiziell um Spenden auf das Konto IBAN DE22447615342505409900 zu bitten. „Weil vielleicht der eine oder andere, der sonst auf dem Markt ein Würstchen ist und einen alkoholfreien Glühwein trinkt, die acht Euro dafür spenden möchte“, überlegt Haub, der zumindest eines schon verkünden kann.

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Trotz der frühen Entscheidung, den Markt nicht im gewohnten Stil durchzuziehen, habe das keinen Einbruch im Engagement verursacht: „Eher das Gegenteil!“. Gerade in einem solchen Jahr werde Hilfe umso stärker gebraucht, sei die übereinstimmende Auffassung gewesen, ist er allen dankbar, die auf diese Weise wieder dabei waren - und sind. Und noch etwas: Der traditionelle Baum vor der Krombachhalle wird auf jeden Fall am kommenden Samstag aufgestellt.

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