Kreuztal. Manche habe Angst, andere stören sich an den Corona-Bedingungen: Die Besucherzahl in den Kreuztaler Bädern hat sich halbiert.
Was ein verregneter Sommer nicht hinbekommt, schafft Corona: Im Buschhüttener Warmwasserfreibad hat sich die Besucherzahl in diesem Jahr mehr als halbiert.
Buschhütten
Und das lag nicht nur daran, dass die Saison erst später beginnen konnte – weil im September noch eine Woche drangehängt wurde, kamen immerhin noch 100 statt im Vorjahr 116 Betriebstage zusammen. Außerdem waren die täglichen Öffnungszeiten erweitert worden – jeden Morgen schon ab 7 statt erst ab 10 oder in den Ferien ab 9 Uhr. Tatsächlich kamen 11 Prozent der Gäste nun schon vor 10 Uhr – dieses Angebot soll auch im nächsten Jahr beibehalten werden.
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Darum blieben Besucher weg: 27.220 Besucher wurden am Ende gezählt, im Vorjahr mit dem Durchschnittssommer waren es rund 55.000, im Supersommer davor sogar mehr als 70.000. „Sowohl die Begrenzung der Besucherzahl auf gleichzeitig anwesende 600 Badegäste, als auch die Angst vor Infektionen mögen Gründe für den Besucherrückgang sein“, heißt es in dem Bericht, den die Verwaltung dem Sportausschuss zu seiner Sitzung am Dienstag, 17. November, vorlegt.
Gestört habe auch die Sperrung der Duschen. Nicht nutzbar waren auch Planschbecken, Beach-Volleyballfeld, Tischtennisplatte, Tischkicker und Spielplatz. Auch der Kiosk blieb geschlossen. Diese Maßnahmen, so die Verwaltung, hatten das Ziel, „die Aufenthaltsdauer der Badegäste außerhalb der Schwimmbecken zu verkürzen“. Denn mehr als 600 Menschen durften nicht gleichzeitig eingelassen werden. Auch das war ein Grund, gar nicht erst zu kommen: Befürchtet wurde, erst nach Wartezeiten oder überhaupt nicht eingelassen zu werden.
Treue Stammgäste
Auch dieses Jahr werden im Dezember im Bürgerbüro Saisonkarten zum um 10 Prozent vergünstigten Preis verkauft.
70 Jahreskarten aus dem Vorverkauf 2019 wurden wieder umgetauscht, als sich die Verspätung des Saisonstarts um drei Wochen abzeichnete und die Einschränkungen durch das Hygienekonzept bekannt wurden. Die Mehrzahl habe die Karten allerdings behalten.
Saisonbeginn 2021 im Warmwasserfreibad Buschhütten soll am 10. Mai sein – beziehungsweise, falls er wieder stattfindet, am Tag nach dem Triathlon. In den Naturfreibädern geht es am 1. Juni los.
So war das Wetter: Nur an vier Tagen waren insgesamt mehr als 1000 Besucher da, mit 1312 war der 7. August der besucherstärkste Tage. Im Vorjahr gab es sogar drei Tage mit mehr als 2000 Besuchern. Am Wetter lag es in diesem Sommer, der mit durchschnittlichen Temperaturen und meist trocken begann und dann im August richtig aufdrehte, nicht. „Deutlich über dem Mittelwert“ habe die Temperatur im August gelegen. „Es gab sehr heiße Tage bis zu 35 Grad Celsius und zahlreiche Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 18 Grad Celsius sanken.“ Auch die zweite Septemberwoche wurde noch einmal warm. Da war die Badesaison zwar endgültig vorbei, aber das Team konnte dem Nichtschwimmerbecken noch einen neuen Anstrich verpassen.
Das passierte in der Kasse: Während sich die Einnahmen ebenfalls halbiert haben, wurde planmäßig investiert: 484.500 Euro im ersten Bauabschnitt der Freibadsanierung, vor allem für Dach und Heizung – die Umstellung von Öl auf Gas und die Solarabsorberanlage führten zur Senkung der Verbrauchskosten um 54 Prozent.
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Die Naturfreibäder
Auch in der Bilanz der drei Naturfreibäder macht sich die Pandemie bemerkbar. Erst am 27. Juni, fast einen Monat verspätet, konnten die Bäder in Krombach und Ferndorf geöffnet werden, Eichen sogar erst am 13. Juli – es fehlte am Anfang am Aufsichtspersonal, das zusätzlich eingesetzt werden musste.
Immerhin: Wegen schlechten Wetters schließen musste keines der Bäder, am Ende kamen 179 (Vorjahr: 279) Öffnungstage zusammen. 9716 Besucher wurden registriert, im Vorjahr waren es 24.501, damit beträgt der Rückgang etwa 60 Prozent. Mehr als halbiert werden konnten die Personalkosten. Auf der Einnahmenseite gab es keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr: Denn der Besuch der Kreuztaler Naturfreibäder ist nach wie vor kostenlos.
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