Siegen-Wittgenstein. Die Zahl der Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten in Siegen-Wittgenstein ist gleichbleibend hoch, hat die AOK ermittelt.

Die Zahl der Geschlechtskrankheiten liegt im Kreis Siegen-Wittgenstein auf gleichbleibend hohem Niveau. Im vergangenen Jahr waren allein bei den Versicherten der AOK Nordwest 398 Fälle zu verzeichnen, 2018 waren es 403. Die Zahlen basieren auf einer aktuellen Auswertung der AOK Nordwest.

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Dabei liegt der Anteil der betroffenen Frauen mit 50,8 Prozent leicht höher als der der Männer mit 49,2 Prozent. „Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Doch wenn Geschlechtskrankheiten frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine Geschlechtserkrankung auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Frühzeitig über Geschlechtskrankheiten informieren – AOK rät zu Prävention

Am häufigsten wurden anogenitale (venerische) Warzen diagnostiziert gefolgt von akuter Virushepatitis B, Herpes Simplex, Syphilis und Chlamydien. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauch-Schmerzen. „Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Beispielsweise kann eine Chlamydien-Infektion die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Schneider.

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Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion“, sagt Schneider weiter.

Geschlechtskrankheiten können langfristige Folgen haben

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte Geschlechtskrankheit der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zellveränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verursachen. Das Thema ist keine reine Frauensache. Auch viele Männer sind damit infiziert. Deshalb können sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken. Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen als auch für Jungen.

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Die AOK Nordwest übernimmt 80 Prozent der Impfkosten auch für junge Frauen und Männer ab einem Alter von 18 Jahren bei Vorlage der Belege für den Impfstoff. Mehr Informationen zur Früherkennung gibt es im Internet unter www.aok.de/nw, Rubrik „Leistungen & Services“ und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf www.liebesleben.de.

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